Der Anfang ist gemacht. Mit dem Start der Impfkampagne in Bayern sind auch im Raum Schweinfurt am letzten Sonntag im Jahr die ersten Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 durchgeführt worden. Laut Dr. Markus Hüttl, ärztlicher Leiter des von Stadt und Landkreis Schweinfurt gemeinsam betriebenen Impfzentrums Schweinfurt, ist die erste Charge des Impfstoffs des Herstellers BioNTech, wie von der Regierung angekündigt, ausgeliefert worden.
So konnten die ersten Impfungen gemäß des durch Stadt und den Landkreis erstellten Impfplans durchgeführt werden. Priorisiert sind in der ersten Phase der bayerischen Impfkampagne zunächst Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Pflegepersonal und Personen über 80 Jahre.
Im Raum Schweinfurt begannen die Impfungen am Sonntag im Seniorenpflegeheim „Domicil“ in der Stadt Schweinfurt sowie im Seniorenheim "Barockschloss Birnfeld", das zum Gemeindegebiet von Stadtlauringen gehört. "Die Resonanz war positiv, die meisten Bewohner wollen sich impfen lassen, auch das Pflegepersonal zeigt eine hohe Impfbereitschaft“, so Markus Hüttl in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Schweinfurt.
Mit dem Start der Impfkampagne am 27. Dezember haben fünf mobile Impfteams des Bayerischen Impfzentrums Schweinfurt ihre Arbeit aufgenommen. Ein Impfteam besteht jeweils aus einem Arzt, einem Administrator sowie einer medizinischen Fachkraft.
Laut der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml seien am 26. Dezember 9750 Dosen des BioNTech-Impfstoffs an die beiden Lagerzentren in Erlangen und München ausgeliefert worden. Von dort wurden die Dosen an die Impfzentren in den Regierungsbezirken verteilt. Geimpft wird zunächst in den Alten- und Pflegeheimen. Das gemeinsame Impfzentrum für Stadt und Landkreis Schweinfurt erhielt am 26. Dezember 200 Impfdosen. Alle 200 wurden zum Impfstart am 27. Dezember verabreicht, heißt es in der Pressemitteilung.
Impfdosen Zwischenlagern, um die zweite Impfung zu sichern
Noch vor Jahresende sollen Lieferungen weiterer Chargen in ganz Bayern erfolgen. Der Freistaat soll demnach noch 2020 weitere rund 215 0000 Impfdosen erhalten. Etwa die Hälfte davon müssen gemäß einem bundeseinheitlichen Verfahren zwischengelagert werden, um 21 Tage nach der ersten Impfung für die wichtige zweite Impfung zur Verfügung zu stehen. "Auf diese Weise kann auch bei unvorhergesehener Impfstoffknappheit oder Lieferengpässen die dringend erforderliche zweite Impfung gewährleistet werden", wird im Zusammenhang mit der Zwischenlagerung die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml in der Pressemitteilung zitiert.
Ab Januar rechnet der Freistaat mit einer Lieferung von 107 250 Impfstoffdosen pro Woche. Stadt und Landkreis erstellen auf Grundlage der Vorgaben von Bund und Freistaat Bayern in kurzen Abständen Impfpläne. Das Impfzentrum wird Kontakt zu den Einrichtungen aufnehmen, um dort mit den mobilen Teams die impfberechtigten und impfwilligen Bewohner zu versorgen. Personen über 80 Jahre, die nicht in Einrichtungen leben, werden schriftlich informiert und können anschließend einen Termin vereinbaren.
Die Firma 21Dx GmbH, die das Impfzentrum Schweinfurt im Auftrag von Stadt und Landkreis betreibt, hat eine zentrale kostenfreie Rufnummer eingerichtet, über die zunächst aktuelle Informationen zum Stand der Terminvergabe angehört werden können. Die Nummer der Hotline: Tel. (0800) 877 28 34.
Keine individuelle Kontaktaufnahme erwünscht
Erst wenn eine gesicherte Versorgung mit dem Impfstoff absehbar ist, wird über diese Nummer auch eine Terminvergabe an berechtigte Einzelpersonen organisiert. Die Menschen werden ausdrücklich darum gebeten, von einer individuellen Kontaktaufnahme oder einem Besuch vor Ort abzusehen, heißt es in der Pressemitteilung. Es werde rechtzeitig darüber informiert, sobald Termine vergeben werden können.
Die Coronalage im Raum Schweinfurt
Das Landratsamt veröffentlichte am Montag die neuesten Coronazahlen. 39 Personen müssen laut dem Staatlichen Gesundheitsamt Schweinfurt derzeit in Krankenhäusern behandelt werden, davon befinden sich drei in intensivmedizinischer Behandlung. Die Zahl der Todesfälle liegt bei insgesamt 110 (Landkreis 74 / Stadt Schweinfurt 36). Zudem gelten 751 Menschen (Landkreis 561 / Stadt Schweinfurt 190) als Kontaktperson ersten Grades und sind derzeit in Quarantäne. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner liegt im Landkreis Schweinfurt den Berechnungen des RKI zufolge bei 103,9 (Stadt Schweinfurt 131,0).