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Kreis Schweinfurt
Corona-Impfung: Reichlich Bürokratie vor dem ersten Pieks
Seniorenheim „Barockschloss Birnfeld“ erhält als erste Einrichtung im Landkreis Corona-Impfungen für Bewohner und Mitarbeiter. Zunächst waren nur 100 Impfdosen vorgesehen.
Seniorchef Walter Brückel (94) wurde im Barockschloss Birnfeld als Erster geimpft.
Foto: Katharina Höchner | Seniorchef Walter Brückel (94) wurde im Barockschloss Birnfeld als Erster geimpft.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:06 Uhr

Diese Nachricht war für die Bewohner und das Pflegepersonal des Seniorenheimes im "Barockschloss Birnfeld" das vorstellbar großartigste Weihnachtsgeschenk. Die Nachricht als erste Einrichtung im Landkreis gleich am 27. Dezember, also am ersten Impftag überhaupt, den sehnlich erwarteten und Ende Dezember zugelassenen Corona-Impfstoff zu bekommen.

"Vehement setzten wir alles daran, unseren Bewohnern und Mitarbeitern die Chance zu geben, so früh wie möglich geimpft zu werden", so Geschäftsführer Markus Brückel. Der Freude über diese positive Nachricht folgte allerdings kurze Ernüchterung, genauer gesagt sehr viel Arbeit, denn innerhalb weniger Tage musste ein enormer Verwaltungsaufwand betrieben werden.

Mitarbeiter und Bewohner können unter anderem nur mit entsprechend ausgefüllten Formularen eine Impfung erhalten, teilt Brückel weiter mit. Auch das Impfen geht nicht ohne Bürokratie, denn innerhalb kürzester Zeit mussten Unterschriften, teilweise von Angehörigen und Betreuern der Heimbewohner, eingeholt werden.

"Mit einer gemeinsamen großen Kraftanstrengung und einigen stressigen vorweihnachtlichen Arbeitstagen hatten wir diese verwaltungstechnische Hürde aber letztlich gut bewältigt", schaut Brückel auf die Tage der Vorbereitung noch vor Weihnachten zurück.

Vorbereitung auf die Impfung und ein stressiger Heiliger Abend 

Doch dann kam Heiligabend. "Gegen Mittag erreichte uns die Information der zuständigen Behörden, dass nun andere Formulare für die bevorstehende Impfung relevant seien. Wieder mussten wir sämtliche Angehörige, Betreuer und Mitarbeiter kontaktieren, neue Einverständniserklärungen einholen", so Brückel. Stundenlang liefen die Telefonleitungen heiß, immer wieder neue Emails, Anrufe oder Aufforderungen, weitere Listen auszufüllen. Dieser "Weihnachtskrimi", so der Geschäftsführer  des "Barockschloss Birnfeld", zog sich bis in den Abend hinein hin. "Für alle Beteiligten war dies wohl der stressigste und aufregendste Heiligabend überhaupt."

Als man dann am Sonntagvormittag alle abschließenden Vorbereitungen zur bevorstehenden Impfung traf und bereits auf das mobile Impfteam wartete, kam per Telefon die Nachricht, dass für den gesamten Landkreis Schweinfurt nur 100 Impfdosen zur Verfügung stehen würden. "Eine enttäuschende Zwischenmitteilung, denn nach all unseren Bemühungen in sämtlichen Abteilungen, war nun fraglich, wie viele der Impfdosen wir überhaupt erhalten würden." Im Vorfeld hatten sich nämlich bereits 150 Menschen, die in der Einrichtung leben oder dort arbeiten "impfbereit" erklärt. 

Alle Hebel in Bewegung gesetzt, um 50 weitere Impfdosen zu erhalten

Markus Brückel und sein Team setzten alle Hebel in Bewegung und nach mehreren Anrufen bei politischen Amtsträgern, dem Impfzentrum und dem Impfteam gab es die für das Haus erfreuliche Wendung: Die versprochenen 150 Impfdosen konnten nun doch zur Verfügung gestellt werden. Genau in drei Wochen, am 21. Januar, wird die zweite Impfung verabreicht, die dann den Impfschutz vervollkommnet.

Seniorchef Walter Brückel (94) ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich als Erster impfen. Die 98 impfbereiten Bewohner (mehr als 90 Prozent) wurden von drei Impfteams geimpft, die auf ihren jeweils zugewiesenen Wohnbereichen tätig waren. Auf die Impfung folgte eine halbstündige Kontrollzeit, in der die Geimpften auf mögliche Nebenwirkungen hin überwacht wurden.

Nach knapp drei Stunden waren dann die impfbereiten Mitarbeiter (etwas mehr als 40 Prozent) an der Reihe. Auch hier wurde nach Wohnbereichen getrennt geimpft und im Anschluss eine halbstündige Kontrollzeit angehängt. "Wir sind stolz und dankbar, dass insgesamt alles so reibungslos lief, an diesem langen aber auch erfolgreichen Impftag",bilanziert Markus Brückel diesen Tag, der wohl in die Geschichte des Hauses eingehen wird.

 
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Kommentare
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  • maymainleite@t-online.de
    Info für Herrn Glauch: Korrigieren Sie bitte das Datum für die zweite Impfung
    Der 17. Januar 2021 ist ein Sonntag, der 21. Januar ist ein Donnerstag.

    "Genau in drei Wochen, am Sonntag, 21. Januar, wird die zweite Impfung verabreicht, die dann den Impfschutz vervollkommnet."
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    • Antworten
  • lukaswill@yahoo.de
    Danke für den Hinweis, wir haben den Text korrigiert.

    Freundliche Grüße
    Lukas Will
    Digitales Management
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