In Amerika impfen sie auf dem Parkplatz. Warum gibt's das nicht bei uns? Die Bemerkung hat man in letzter Zeit öfter gehört. Seit Dienstag, 25. Mai, gibt's das am Volksfestplatz. Das Impfzentrum hat ein Drive-in-Angebot aufgebaut. Speziell für die Personen, die sich mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson impfen lassen.
Wer am Volksfestplatz vorbeigefahren ist, hat sich wahrscheinlich gefragt, was die drei Häuschen, die drei Zelte und die angelegten drei Fahrspuren bedeuten. Und was die ganzen Autos da wollen. Am ersten Tag war auch schon einiges los. Am Anfang habe es etwas Probleme gegeben, weil die Absperrung noch nicht aufgebaut gewesen sei, jetzt laufe aber alles, sagt Ärztlicher Leiter Dr. Markus Hüttl.
Die Teams, die die Leute einweisen, die Papiere checken, aufklären und dann impfen hätten sich wahrscheinlich ein bisschen besseres und vor allem wärmeres Wetter gewünscht. Es ist schon ziemlich ungemütlich da draußen. Damit niemand im Regen steht, wurden erstmal Schirme organisiert.
Was ist der Grund für das neue Angebot? Im Impfzentrum werden wie in allen bayerischen Impfzentren wegen Impfstoff-Knappheit nur Zweitimpfungen gemacht. Man habe zur Zeit extrem viele Zweitimpfungen, sagt Ärztlicher Leiter Dr. Markus Hüttl. An manchen Tagen bis zu 1200.
Warum es in Schweinfurt eine Drive-in- Impfung gibt
Stadt und Landkreis Schweinfurt haben allerdings wegen der hohen Inzidenzzahlen aus einem Sonderkontingent des Gesundheitsministeriums jeweils 1600 Dosen des Impfstoffes von Johnson & Johnson erhalten. Er wird nur einmal geimpft. Für diese Impfung wurde das Drive-in angelegt. Im Impfzentrum wäre man mit diesem zusätzlichen Angebot räumlich an die Kapazitätsgrenze gestoßen, so Hüttl. Deswegen kam die Idee auf, ein Drive-in aufzubauen.
300 Personen pro Tag bekommen im Moment ihre Spritze im Auto. Das ließe sich bei Bedarf aber erhöhen, so Hüttl. Wie Stadt und Landkreis mitteilten, soll ab Donnerstag, 27.Mai, auf 400 Personen erhöht werden. Im Moment gibt es drei Impflinien, eine vierte wäre machbar, so Hüttl.
Im Prinzip läuft die Drive-in-Impfung ab wie drinnen. Es gibt verschiedene Stationen, die zur Impfung am Autofenster führen. Danach muss man noch warten um zu sehen, ob es Impfreaktionen gibt. Wer sich nicht wohl fühlen sollte, meldet sich per Hupe, dann kommt jemand aus dem Team zum Nachschauen. Einmal hupen für leichtes Problem, zweimal für größeres.
Was rät Dr. Markus Hüttl den Leuten, die zum Parkplatz-Impfen kommen? Nicht zu früh kommen, kurz vor dem Termin da sein, reicht. Am besten nichts mit engen Ärmeln anziehen, sondern ein Oberteil, bei dem man den Ärmel locker über die Schulter hochziehen kann. Genauso wichtig: Die Anweisungen der Einweiser befolgen, die einem sagen, wo man genau hinfahren soll. Und "ein bisschen Geduld haben." Manchmal kann's ein paar Minuten länger dauern.
Wer kann den Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen?
Stadt und Landratsamt Schweinfurt haben den Impfstoff zunächst nur Personen über 60 Jahren angeboten. Da die Nachfrage nach einer Impfung mit dem Johnson & Johnson-Impfstoff hinter der vorhandenen Menge zurückblieb, wird der Impfstoff nun auch unter 60-Jährigen angeboten. Das Impfzentrum Schweinfurt folgt damit laut Pressemitteilung der seitens der Ständigen Impfkommission eingeräumten Möglichkeit, den Impfstoff auch jüngeren Personen ab 18 Jahren anzubieten, wenn diese ausführlich ärztlich aufgeklärt worden sind. Weitere Voraussetzung: Ein Erstwohnsitz in Stadt oder Landkreis.
Impfung ab 18 Jahren möglich
Folglich wurden die Anmeldeportale auf den Internetseiten von Stadt und Landratsamt Schweinfurt ab Mittwoch, 26. Mai, ab 10 Uhr wieder geöffnet und auch die unter 60-jährigen Bürgerinnen und Bürger können sich nun registrieren, so die Stadt und der Landkreis in ihrer gemeinsamen Erklärung. Ergänzend erforderlich ist eine Bestätigung über die ärztliche Aufklärung, heißt es in der Mitteilung.
In einer früheren Version des Artikel war zu lesen, "wie die Stadt auf Nachfrage informiert, sollte die ärztliche Aufklärung vorher über den Hausarzt erfolgen". Das sorgte für einige Unruhe bei Hausärzten, bei denen sich wohl viele Impfwillige meldeten. Wie der städtische Ordnungsreferent Jan von Lackum auf Anfrage mitteilte, habe man Hinweise von Ärzten erhalten, die darauf aufmerksam gemacht haben, dass die Impfaufklärung der impfende Arzt machen müsse. "Insofern wird klargestellt, dass die Impfaufklärung selbstverständlich der Arzt des Impfzentrums unmittelbar vor der Impfung macht. Durch die Wiedergabe der Empfehlung der STIKO sollte lediglich sichergestellt werden, dass mögliche Risiken und Gegenanzeigen zur Impfung, die sich aus der individuellen Gesundheit ergeben, auch bekannt sind. Darum wurden die Hausärzte, die ihre Patienten am besten kennen, bewusst beispielhaft genannt", so von Lackum.
Anmeldungen sind ab Mittwoch, 26. Mai, ab 10 Uhr bis Freitag, 28. Mai, 10 Uhr wieder möglich unter www.schweinfurt.de für Bürgerinnen und Bürger der Stadt und www.landkreis-schweinfurt.de/sonderimpfaktion für die Landkreisbevölkerung. Die Nachfrage ist offenbar groß, die Portale von Stadt und Landkreis waren am Mittwoch überlastet.
Die zeitweise auftretenden Serverprobleme (Überlastung des Servers aufgrund hoher Nachfrage – zeitweise bis zu 13 000 Formularaufrufe innerhalb kürzester Zeit) spielen für das Vergabeverfahren des Impfstoffs keine Rolle: Alle Anmeldungen, die im Registrierungszeitraum bis Freitag, 28. Mai, 10 Uhr, beim Landratsamt eingehen, werden berücksichtigt – unabhängig vom Zeitpunkt des Eingangs. Danach folgt eine Priorisierung nach Alter. Das teilte das Landratsamt am Mittwochmittag mit
Zusätzlich muss, soweit noch nicht geschehen, eine Online-Registrierung im Bayerischen Impfportal unter https://impfzentren.bayern/citizen/ erfolgen. Die Registrierung über das Bayerische Impfportal allein sei für diese Sonderaktion nicht ausreichend, weil die dahinterstehende Software des Freistaats Bayern derzeit noch keine Terminierung für diesen Impfstoff ermöglicht, so die Mitteilung.
Seit dem Erscheinen dieses Textes haben sich Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die sich bereits für einen Termin für dieses Sonderkontigent registriert haben, allerdings noch keinen Termin bekommen haben. Sie reagierten mit Verwunderung auf die Erklärung von Stadt und Landkreis, es hätten sich nicht genügend Impfwillige angemeldet. Wie die Pressestelle der Stadt mitteilte, habe 21DX, die die Betreiberfirma des Impfzentrums, die Listen noch nicht komplett abgearbeitet. Es sei daher durchaus möglich, dass derzeit noch nicht alle Personen benachrichtigt wurden.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert.
in der Pressemittteilung schreiben sie:
"Stadt und Landratsamt Schweinfurt haben den Impfstoff zunächst nur Personen über 60 Jahren angeboten. Da die Nachfrage nach einer Impfung mit dem Johnson & Johnson-Impfstoff hinter der vorhandenen Menge zurückblieb, wird der Impfstoff nun auch unter 60-Jährigen angeboten". Also uns, beide Ü60, wurde nichts angeboten, obwohl wir bereits seit Januar 2021 registriert sind. Wir sind davon ausgegangen, dass Ü60-Personen, die bereits registriert sind, informiert werden, dass man jetzt die Möglichkeit hat sind mit J&J impfen zu lassen. Wofür sind wir sonst registriert ?
Schau mer mal was passiert. Falls ich Glück habe werde ich zu einem Impftermin eingeladen.
Was soll das wieder? Das Landratsamt Schweinfurt schafft es sich tatsächlich überall zu balmieren. Was herrschen da für Zustände?
Warum sind die Server für Stadtbewohner ohne Probleme erreichbar?
Nach 2 h 50 min konnte ich mich auf der Landkreis-Homepage gerade registrieren. Die Registrierung über das Bayerische Impfzentrum war NICHT notwendig!!!
Mit freundlichem Gruße
der böse Wolf