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Kreis Schweinfurt
Corona: Auch Schweinfurter Impfzentrum stoppt Erstimpfungen
Sonderkontingent Johnson & Johnson ermöglicht dennoch 3200 Neuimpfungen. Doch es müssen mehrere Bedingungen für diese Impfung erfüllt sein.
Erstimpfungen wird es voraussichtlich bis zur Kalenderwoche 25 im Schweinfurter Impfzentrum nicht mehr geben.
Foto: Johannes Kiefer | Erstimpfungen wird es voraussichtlich bis zur Kalenderwoche 25 im Schweinfurter Impfzentrum nicht mehr geben.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 11.02.2024 02:46 Uhr

Seit Dienstagabend herrscht Verwirrung um die bayerischen Impfzentren und somit auch um die Impfmöglichkeiten im Raum Schweinfurt. Laut Medienberichten sowie Pressemitteilungen aus Bamberg und Bayreuth sollen alle bayerischen Impfzentren vom Gesundheitsministerium angewiesen worden sein, ab Mittwoch, 19. Mai, alle Corona-Erstimpfungen zu stoppen und nur noch Zweitimpfungen durchzuführen, was zum Teil vom Ministerium dementiert wurde. Doch was gilt jetzt für das Impfzentrum in Schweinfurt?

Auf Nachfrage der Redaktion teilte Kristina Dietz, Pressesprecherin der Stadt Schweinfurt, mit, dass die Impfzentren aufgefordert wurden, mit dem Impfstoff Biontech ausschließlich Zweitimpfungen durchzuführen, weil die Impfstoffmengen, die seinerzeit für Erstimpfungen zur Verfügung waren, nicht mehr in gleicher Menge für Zweitimpfungen geliefert werden können. Auch Zweitimpfungen nach Erstimpfungen mit Astrazeneca werden für über 60-Jährige nun mit Astrazeneca erfolgen, für unter 60-Jährige mit Moderna. Impfstoffreserven sollen für anstehende Zweitimpfungen aufbewahrt werden. Alle Personen, die in einer Arztpraxis erstgeimpft wurden, können ihre Zweitimpfung nur in der Arztpraxis erhalten.

Das gemeinsame Impfzentrum von Stadt und Landratsamt Schweinfurt geht davon aus, dass bis zur Kalenderwoche 25 (21. bis 27 Juni) nahezu keine Erstimpfungen mehr durchgeführt werden können, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.

Landrat und Oberbürgermeister sind enttäuscht

Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Landrat Florian Töpper zeigen sich "tief enttäuscht" von der immer noch unzulänglichen Impfstoffversorgung. "Dies ist gerade für den Raum Schweinfurt, der in den letzten Tagen und Wochen mit überdurchschnittlich hohen Inzidenzwerten zu kämpfen hat, eine Katastrophe", wird Oberbürgermeister Remelé zitiert. Und weiter: "Seit Monaten wird ein Impfturbo angekündigt, der nicht im Ansatz gezündet werden kann. Unser gemeinsames Impfzentrum könnte Kapazitäten für dreimal so viele Impfungen aufbringen, wäre ausreichend Impfstoff vorhanden." Mit dem jetzigen Erstimpfungsstopp gehe erneut Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger verloren.

Auch Landrat Töpper übt Kritik: "Es ist für uns nicht nachzuvollziehen, warum immer wieder eine Steigerung der Impfstofflieferungen angekündigt wird und damit sogar die Aufhebung der Impfpriorisierung begründet wird. Dabei steht sogar zu befürchten, dass der Impfstoff nicht einmal für die fälligen Zweitimpfungen ausreichen könnte."

Gesonderte Anmeldung für Registrierung mit Johnson & Johnson

Ein kleines Trostpflaster gibt es: Stadt und Landkreis Schweinfurt haben jeweils 1600 Dosen des Impfstoffes von Johnson & Johnson aus einem Sonderkontingent des Gesundheitsministeriums erhalten, der schon nach einmaliger Impfung einen kompletten Impfschutz nach 14 Tage bietet. Um einen schnelleren Impffortschritt zu erreichen, sollen damit nun vorrangig die besonders vulnerablen Gruppen der Priorisierungsgruppe 2 geimpft werden, um möglichst schnell dann auf dem Regelweg vielen Impfwilligen der Gruppe 3 eine Impfung zu ermöglichen. Da das Bayerische Impfportal eine Terminierung von Impfungen mit diesem Impfstoff aber noch nicht ermöglicht, ist hierfür eine gesonderte Anmeldung erforderlich.

Folgende Bedingungen gelten für eine Impfung aus diesem Sonderkontingent: Impfwillige müssen das 60. Lebensjahr vollendet und ihren Erstwohnsitz in Stadt oder Landkreis Schweinfurt haben. Sie müssen sich gesondert je nach Wohnort über die Homepage der Stadt oder des Landratsamtes registrieren: www.schweinfurt.de/sonderimpfaktion oder www.landkreis-schweinfurt.de/sonderimpfaktion

Zusätzlich muss eine Online-Registrierung im Bayerischen Impfportal unter https://impfzentren.bayern/citizen/ erfolgen. Nach der Registrierung wird man von der Hotline des Impfzentrums zur Terminvereinbarung telefonisch kontaktiert. Die Möglichkeit zur Anmeldung besteht bis 24. Mai, 12 Uhr.

Sollten mehr Interessierte als Impfstoff vorhanden sein, wird nach dem Lebensalter eine Reihenfolge gebildet. Die Stadt weist darauf hin, dass Registrierungen, die nicht den genannten Kriterien entsprechen, für die Sonderaktion nicht zugelassen werden.

 
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  • Winfriedvath@web.de
    Am Mittwoch war ein trauriger Tag für das Impfen in Bayern, denn es gab mehr Zweitimpfungen als Erstimpfungen, nämlich rund 88.000 zu 78.000.
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  • andy-sw
    Es gibt nur ein Wort, dass die aktuelle Lage umso treffender beschreibt: Chaos
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  • ba.stark@web.de
    Da gebe ich Ihnen absolut recht.

    Unter OB Grieser wäre dies anders gewesen. Die hätte ihren Mitarbeitern den Auftrag gegeben, im Rathauskeller einen eigenen Impfstoff, dass sog. "Gudrun-Vakazzin" zu entwickeln. Der Zusatzeffekt wäre gewesen, dass diese aufgrund der umfassenden Aufgabe gar nicht auf andere Gedanken gekommen wären und deshalb nicht fristlos entlassen worden wären.

    Zur Produktion wären anschließend in Schweinfurt modernste Fabriken und die passenden Verwaltungshochhäuser in Windeseile gebaut worden. Schweinfurt wäre das Sillicon Valley des Weltimpfens.

    Stattdessen herrscht Kleingeist von der Spitze bis zum einfachsten Bürger, die das "Große und Ganze" gar nicht sehen wollen.

    Ich gehe davon aus, dass Sie bloß vergessen haben, uns dies zu sagen.
    *Ironie off*.
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  • ba.stark@web.de
    Entschuldigung, ich habe Sie mit einem anderen Kommentator ähnlichen Namens, der uns immer erzählt, warum in SW früher alles besser war, verwechselt...
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  • Arcus
    Große Klappe, wenig dahinter. So könnte man das Impfmanagement der CSU geführten Staatsregierung bezeichnen. Der Söderregierung ging’s vor allem darum, mit hohen Erstimpfzahlen zu glänzen (was auch nur bedingt gelang) und jetzt ist wahrscheinlich nicht mal genug Impfstoff für die Zweitimpfung da.
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  • schlumpf100100@aol.com
    Trotz allem Ärger glaube ich doch dass für Herstellung und Lieferung der Impfstoffe die Impfstoffhersteller und nicht die Staatsregierung verantwortlich ist....... Und die Termine können sie auch nur nennen was sie von den Lieferanten gesagt bekommen.....
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  • Andre010675
    ...wenn man das aber weiß, sollte man etwas demütiger auftreten. Und darum geht's auch: Kein Impfstoff ist das Eine; breitbeinig Geschichten erzählen das Andere. Hat mit EU nichts zu tun. Eher mit der Arroganz unserer Führungspolitiker.
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  • Udo.Schreiber@T-Online.de
    Am Mittwoch war ich im Impfzentrum in Schweinfurt als Begleitperson. An der Anmeldung fragte ich den Mitarbeiter, ob es denn stimme, dass in Bayern keine Erstimpfungen mehr durchgeführt werden. Diese Meldung kam auch tags zu vor in den Nachrichten. Der Mitarbeiter meinte, dass diese Information in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um 24:00 Uhr zurück gezogen wurde und es werden wieder Erstimpfungen in Bayern durchgeführt. Da muss man sich schon fragen, ob die rechte Hand überhaupt noch weiß was die linke Hand macht, wenn man diesen Zeitungsbericht liest. Nebenbei bemerkt, ich bin 57 Jahre jung, noch nicht geimpft mit Prio 2.
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  • tabima
    Und dann im Juni kommen die Schüler bevorzugt an die Reihe....eine Schande, da bis dahin noch viele Vorerkrankte Prio 3 nicht geimpft sind....aber Hauptsache man konnte ein paar Wochen angeben mit hohen Erstimpfzahlen....
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat Florian Töpper: "Dabei steht sogar zu befürchten, dass der Impfstoff nicht einmal für die fälligen Zweitimpfungen ausreichen könnte."

    Klar, dass man so etwas nicht von einem Herrn Söder hört, der wirbt lieber mit möglichen Sonderimpfaktinen vor Moscheen, fallenlassen der Priorisierung etc.

    Die Sorgen eines Herrn Töpper sind durchausberechtigt wenn man sich hier umschaut und die Zahlen interpretiert:
    https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html

    Das keine bzw. kaum Impfstoffe für Erstimpfungen mehr zur Verfügung stehen war seit Wochen abzusehen, da die gelieferten Impfmengen momentan ähnlich hoch sind wie vor sechs Wochen d.h. der aktuell gelieferte Impfstoff wird ausschließlich für die notwendigen Zweitimpfungen benötigt. Letztlich wird sich das auch die nächsten Wochen so fortsetzten, Erstimpfungen sind also vorerst nicht mehr in großer Menge möglich.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Das Chaos sieht man schon daran, dass es bisher niemand fertiggebracht hat den Impfstoff von Johnson & Johnson in die Impfsoftware zu implementieren. Der Imfstoff ist seit Wochen zugelassen, war nur noch nicht lieferbar. Dieses Versäumnis der fehlenden Implementierung ist für sich allein betrachtet schon ein Skandal und eine Schande.

    Die Verteilung der zusätzlichen Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson ist ein zusätzliches Thema bei dem man erkennt, dass chaotisch gehandelt wird. Im Lkr. HAS sind die zusätzlichen Dosen schon vergeben worden und zwar nach dem Motto "wer zuerst kommt, malt zuerst". Ohne jegliche Vorhaben bzgl. des Alters usw.

    Jedenfalls sieht man daran mit welch unterschiedlichen Maß gemessen wird.

    Mein Vertrauen ist weg, am besten man steckt sich aktiv an, dann hat man im Anschluss so oder so seine Ruhe und ist nicht auf die Impfstoffe eines Staat angewiesen der die Bürger verarscht.
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  • Ich werde mich nie mit einem Impfstoff versorgen lassen, das bis heute nur eine Notzulassung hat. Irritierend, dass manche für dieses Zeug kämpfen... Aber nur zu - umso schneller erreichen wir die Herdenimmunität und wir Verweigerer profitieren mit.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    mit Verlaub, aber nennt man das dann nicht Schmarotzer?
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  • Walger14591609
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • kh070656
    oder Trittbrettfahrer?
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  • peter.bohn@t-online.de
    Lieber Marder, das ist nicht sonderlich sozial gedacht. Davon abgesehen werden sich alle Nichtgeimpften in den nächste Jahren mit Corona anstecken. Das Risiko schwer zu erkranken liegt über 300 mal so hoch, wie eine schwere Nebenwirkung einer Impfung. Impfverweigerung ist rücksichtslos gegenüber Menschen, die sich nicht impfen lassen dürfen und rücksichtslos gegenüber der eigenen Gesundheit. Es begünstigt nebenbei das Entstehen von Mutanten. Auch ohne Impfzwang werden sie in Zukunft viele Nachteile in Kauf nehmen müssen. Passen sie auf sich auf und denken sie nochmal nach.
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  • Snacko
    Keiner der zugelassenen Impfstoffe hat eine Notzulassung Herr Marder!!!
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