Den diesjährigen Historikerpreis der Schweinfurter Erich und Erna Kronauer Stiftung erhält der emeritierte Nürnberger Wirtschaftshistoriker Jürgen Schneider. Das umfängliche Werk Schneiders über die ökonomischen Ursachen des Scheiterns des kommunistischen Gesellschaftsexperiments zwischen 1917 und 1989 stelle in vielerlei Hinsicht eine Pionierleistung dar, heißt es in der Begründung laut Pressemitteilung.
Die Verleihung des mit 10 000 Euro dotierten Preises findet am Samstag, 30. März, im Rahmen eines Festaktes um 11 Uhr in der Rathausdiele in Schweinfurt statt. Die Auszeichnung, die für neue Einsichten in die totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts verliehen wird, wird zum zehnten Male vergeben.
2016 ging der Preis an den am New Yorker Bard-College lehrenden Historiker Professor Sean McMeekin.Heftige Diskussionen gab es 2014 um Preisträger Stefan Scheil. Um ihn, dem linke Gruppierungen Geschichtsrevisionismus und rechtsgerichtete Tendenzen vorwarfen, hatte es heftige Diskussionen gegeben, bei der die gesamte Stiftung in die Kritik geriet. Auch die Verleihung an den Historiker Ernst Nolte 2012 hatte für Kritik gesorgt. Nolte war einer der Auslöser des sogenannten Historikerstreits Mitte der 80-er Jahre. Umstritten war er vor allem wegen seiner These, der Nationalsozialismus sei in erster Linie eine Reaktion auf die Verbrechen des Bolschewismus gewesen. Ihm war daraufhin die Verharmlosung des Nationalsozialismus vorgeworfen worden