
Lichterglanz und wunderschöne Lieder: Das sorgt automatisch für Weihnachtsstimmung. Kommen dann noch ein besonderer Ort, ein echter Engel namens Luzie und der Nikolaus mit seinem Gefolge dazu, dann stört auch fieses Nieselwetter nicht mehr. Und wenn dann noch Bratwurst, Punsch, Waffeln und Glühwein duften, die Beos flöten, die Elche und die Ziegen neugierig gucken, dann ist die Waldweihnacht im Wildpark perfekt.
Wer noch Geschenke sucht, wird auch fündig am Flohmarkt der Schülerinnen und Schüler von Celtis-Gymnasium und Rathenau-Realschule. Der Erlös geht nach Beopolis, die Stadt der Vögel.
Fünf Jahre war Pause, auch coronabedingt. Ganz so viele Besucher wie früher waren es vielleicht nicht, meint Theo Hergenröther, Vorsitzender des Bürgervereins Deutschhof, der mit der Stadt und den Freunden des Wildparks für die Waldweihnacht verantwortlich ist. Trotzdem: Die Stimmung ist super.

Als die Kinder von St. Peter und Paul Weihnachtslieder singen, können sie sich wie echte Stars fühlen. Eltern und Großeltern filmen und fotografieren, was das Zeug hält. Da stört auch die Nässe nicht. "Wir machen das Beste draus", sagt Bianca, die mit ihrer Enkelin Alysia einen Sternenstaub-Segen von Engel Luzie bekommt.

OB Remelé macht sich Gedanken über den Wert von Zeit
OB Sebastian Remelé freut sich über die "himmlischen Klänge" der Kinder und des Blechbläserquintetts "Blech und Schwefel". Später sorgen "Selly Santa and her lovely Grinches " für Stimmung.

Remelé hat einen Geschenktipp. Man verbringe viel zu wenig Zeit mit der Familie, meint er. Der Wunsch seiner Tochter, die ganze Familie solle doch mal wieder was zusammen machen, habe ihn nachdenklich gemacht. "Schenken Sie einfach Zeit", ist sein Rat.

Pfarrerin Angela Weigel erzählt die Geschichte vom kleinen, trotzigen Engel, der sich plötzlich weigert, weiter mitzusingen. Wie kann man vom Frieden auf Erden singen, wenn überall Krieg und Gewalt herrscht, fragt sich das Engelchen. Klar gebe es Krieg und Verzweiflung auf der Erde, sagt ihm ein Ober-Engel. "Aber wir singen dagegen an."
Engel Luzie hat währenddessen alle Hände voll zu tun. Sie verteilt Sternenstaub und Segen. Und ist auch nicht böse, wenn jemand sie für das Christkind hält. Und fotografieren lässt sie sich auch gerne. Und dann ist er endlich da: Der Nikolaus zieht mit seinen Engeln und Knecht Ruprecht durch den dunklen Park im Schein der Fackeln auf die Bühne. Natürlich hat er Geschenke für alle Kinder dabei. Und auch er hat in all den Jahren Nikolaus-Arbeit gelernt, wie wichtig ein gemeinsames Foto ist.

Aus dem Tor der Wünsche
Der Nikolaus hilft aber auch bei der Bekanntgabe der drei Preise, die aus dem Briefkasten am "Tor der Wünsche" gezogen wurden. Zusammen mit Sponsor Beständig Autowelt gibt es einen Wellness-Tag für eine Mama, einen Besuch bei einem FC-Bayern-Spiel und Gummibärchen für ein ganzes Jahr. Eine Tüte Gummibärchen hatte sich ein Kind gewünscht. Der Nikolaus hat aufgestockt. Auf 365, für jeden Tag im Jahr eine. Bescheidenheit lohnt sich also.