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WÜRZBURG
Die Hasenpest grassiert im Landkreis Würzburg
Feldhase       -  Nachdem bei Estenfeld die Hasenpest an zwei Feldhasen festgestellt wurde, ist besondere Vorsicht geboten.
Foto: dpa/Patrick Pleul | Nachdem bei Estenfeld die Hasenpest an zwei Feldhasen festgestellt wurde, ist besondere Vorsicht geboten.
Ivana Biscan
Ivana Biscan
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:29 Uhr

Im Gemeindegebiet Estenfeld sind zwei verendete Feldhasen mit Erregern der Tularämie, besser bekannt als Hasenpest, gefunden worden. Im Jahr 2014 trat im Landkreis Würzburg zuletzt in Kürnach die Hasenpest auf. Daran erkranken nicht nur wildlebende Tiere, sondern auch Haustiere und Menschen.

Die Krankheit ist nach Mitteilung des Veterinäramtes eine meldepflichtige bakterielle Infektionskrankheit. Hasenpest kommt hauptsächlich bei wildlebenden Nagetieren wie Hasen, Kaninchen, Bibern, Eichhörnchen, Mäusen und Ratten vor. Aber auch Wildwiederkäuer, Fleischfresser, Vögel, Stechinsekten und Zecken können die Bakterien übertragen. Die Hasenpest gehört zu den Zoonosen, also Tierkrankheiten, die auch auf den Menschen übertragbar sind.

Wenig Fälle von erkrankten Menschen

„In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland jährlich zwischen 20 und 30 Fälle dieser Infektionskrankheit gemäß Infektionsschutzgesetz an das Robert-Koch-Institut übermittelt. Auch wenn anzunehmen ist, dass die tatsächlichen Fallzahlen höher liegen, handelt es sich bei der Tularämie um eine relativ seltene Zoonose“, sagt Dr. med. Johann Löw, leitender Medizinaldirektor des Gesundheitsamtes Stadt und Landkreis Würzburg. Da es sich um einen hochinfektiösen Erreger handelt, sei die infektiöse Dosis unter Umständen sehr klein, es kämen aber auch schwerwiegende Krankheitsverläufe vor, erklärt er weiter.

„Beim Menschen verläuft die Krankheit in Abhängigkeit vom Übertragungsweg sehr unterschiedlich“, sagt Dr. Otto Erb, Leiter des Veterinäramts und der Lebensmittelüberwachung des Landratsamts Würzburg. Häufige Krankheitserscheinungen seien grippeartige Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, auch Lungenentzündung, fortschreitende Entzündung an der Eintrittsstelle und Lymphknotenschwellungen.

Behandlung mit Antibiotika

Personen mit Krankheitserscheinungen sollten einen Arzt aufsuchen und gegebenenfalls auf einen Wildtierkontakt hinweisen. Bei rechtzeitiger Diagnose kann mit einem Antibiotikum erfolgreich behandelt werden. Auch bei Haustieren ist die Behandlung durch Antibiotika möglich.

Bei Tieren sind die Auswirkungen der Hasenpest allerdings andere als beim Menschen. „Die akute Erkrankung äußert sich bei Tieren durch Apathie, hohes Fieber, schnelle Atmung, Fellsträuben und die meisten Tiere verenden innerhalb von wenigen Tagen. Die chronische Verlaufsform zeichnet sich durch hochgradige Abmagerung, Entkräftung, geschwürige Hautveränderungen und Lymphknotenschwellungen aus. Nach zwei bis sechs Wochen ist ein tödlicher Ausgang möglich“, erklärt Dr. Erb.

Empfehlungen des Veterinäramts

Von Seiten des Veterinäramtes wird empfohlen, verendet oder erkrankt aufgefundene Wildtiere auf keinen Fall ungeschützt anzufassen. Auch Hunde sollten bei einem Spaziergang keinen direkten Kontakt zu erkrankten oder verendeten Feldhasen und Wildkaninchen haben. Außerdem sollten Jäger vor allem beim Umgang mit erlegten Hasen und Kaninchen strickt die Vorbeuge- und Hygienemaßnahmen einhalten und auf bedenkliche Merkmale wie Schwellungen an der Milz, Leber oder den Lymphknoten achten. Und Fleisch vom Wild sollte nur vollständig durchgegart verzehrt werden.

 
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    grassiert... zwei verendete Feldhasen.... Kirche... Dorf...
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