
Eine überparteiliche Gruppe ehemaliger Bürgermeister, Kommunalpolitiker und Kirchenvertreter im Landkreis Schweinfurt sieht bei der Bundestagswahl am 23. Februar die freiheitliche Demokratie auf eine harte Probe gestellt. Die "Sorgengruppe Demokratie", wie sich der Zusammenschluss nennt, fragt: Was können wir dem entgegensetzen, wie ist der gesellschaftliche Zusammenhalt zu retten?
Schon im März vergangenen Jahres wandte sich die Sorgengruppe mit einem Brandbrief an die Öffentlichkeit. Der Appell damals: "Helft mit, dass unser Stadt- und Dorffrieden nicht von den Rechtsextremisten zerstört wird."
"Leute, macht was, es brennt", meint Emil Heinemann, Altbürgermeister von Sennfeld und Mitglied der Gruppe, jetzt vor der Bundestagswahl. Der Zuwachs der AfD macht Sorge. Die Sorgengruppe appelliert aber nicht nur an die Wählerinnen und Wähler. Sie wendet sich auch an die, die sich zur Wahl stellen. "Wir wollen, dass ihr vernünftig miteinander umgeht."
Gesellschaftlicher Zusammenhalt müsse immer das erste Hauptanliegen aller Bürger sein
Zitat aus dem Brief: "Wenn die Dialogbereitschaft endet und Meinungsverschiedenheiten bis hin zu harten Anfeindungen bei den einen die Oberhand gewinnen und bei den anderen bereits in Hass übergehen, betrifft das uns alle: Es gefährdet das friedliche Zusammenleben. Ohne Zusammenhalt können wir weder gemeinsam diskutieren noch erfolgreich Lösungen finden."
" Demokratische Entscheidungen haben Frieden und Harmonie in unseren Kommunen im Landkreis bewahrt und gefördert und konnten zum Wohl und Nutzen der Menschen umgesetzt werden. Solche gemeinsam getragenen interkommunale Allianzen und Projekte sind beispielhaft: die Einrichtung des Berufschulzentrums in Schweinfurt, ebenso das Fortbestehen der Kreisklinik Geomed sowie das Zentrum zur Abfallentsorgung Rothmühle", heißt es in dem Schreiben.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt müsse immer das erste Hauptanliegen aller Bürger sein und sei für eine lebendige Demokratie unverzichtbar. Entscheidungen müssten auch in Zukunft getragen sein von gemeinsamen Werten.
"Der individuelle Freiraum ist größer geworden und unsere Lebensstile unterschiedlicher. Krisen und Kriege hinterlassen Spuren der Verunsicherung. Das fördert auch Egoismen, Aggressionen oder gar Ängste. Vielleicht wäre es sinnvoll, mal nicht zu fragen: Was unterscheidet mich vom anderen? Sondern: Was eint uns echte Demokraten und wie können wir zusammen und nicht bloß gegeneinander die wichtigen Aufgaben für die Zukunft meistern?", heißt es in dem offenen Brief. Das vorzeitige Ende der Regierung mit jetzt Neuwahlen sei der Unwilligkeit beziehungsweise dem Unvermögen, "eine gemeinsame Lösung anzugehen und einem Gerangel nach eigener Profilierung" geschuldet.
Für gemeinsamen Werte und Entscheidungen einstehen
Man wolle keine falschen Versprechen und keine Geschichtsverdrehungen, heißt es weiter. Nationalisten seien keine Patrioten. "Sie treiben uns auseinander. Demokratinnen und Demokraten haben ein eigenes Profil und stehen auch trotz aller Meinungsverschiedenheiten ohne harte Streitereien für gemeinsame Werte und Entscheidungen ein. Die Zeiten der Verunsicherung müssen gemeinsam befriedet werden, denn in solchen Zeiten lassen sich Menschen gerne mit einfach klingenden Parolen ködern."
"Mit Hass und Lügen ignorieren Populisten die Komplexität der Welt, paktieren mit Oligarchen und Kriegstreibern. Lassen wir uns nicht manipulieren. Lassen wir unsere Vernunft über Fakes siegen. Dies gilt es am Wahltag zu verteidigen. Unser eindringlicher Appell an alle Demokraten: Halten wir zusammen, gehen wir alle zur Wahl. Wenden Sie sich nicht ab. Stärken Sie nicht die Feinde unseres vereinigten Europas oder der Nato."
Zur Kerntruppe, die den Brief angestoßen und eigene Ideen beigesteuert hat, zählen Sennfeld Altbürgermeister Emil Heinemann, dessen Frau Sigrid, Gerolzhofens Altbürgermeister Hartmut Bräuer und Evamaria Bräuer, Michael Geck, früher Bürgermeister von Sulzheim, Hans Fischer, der frühere Bürgermeister von Schwebheim, mit seiner Frau Martha, Ex-Staatssekretär Gerhard Eck aus Donnersdorf und Ruth Hanna Gube, früher Bürgermeisterin von Geldersheim. Daneben wirkten als Vertreter der Kirchen Monsignore Matthias Türk und Dekan Oliver Bruckman mit.
aber was soll man denn überhaupt wählen? Es geht doch eh nur um die Themen, die sich die "Große Politik" selber ausgeguckt hat, um die Belange von uns Bürger/innen kümmert sich deswegen noch lange niemand.
Jeden Tag gibt es neue Nachrichten, was teurer wird, ohne besser zu werden, so dass man sich automatisch fragt, wo denn das ganze Geld hinkommt. Eine andeutungsweise Antwort bekommt man, wenn man mal wieder liest "Deutschland wird immer reicher" und auf der nächsten Seite "Immer mehr Deutsche von Armut bedroht".
Es gibt soviel ich weiß inzwischen ein Vielfaches an Buchgeld als an Dingen die man dafür kaufen könnte. MMn wird es von daher schon lange Zeit, einen Mechanismus einzuführen, der das Anhäufen "unsinniger" Geldmengen "bestraft". Ein guter Anfang wäre es, Einkommen aus Vermögenswerten genauso (hoch) zu besteuern wie solches aus eigener Arbeit. Da wären vmtl. einige Probleme schnell gelöst, ohne die Gesellschaft (weiter) spalten zu müssen...
Und alle sollten dem Aufruf folgen!
Wenn dann die prognostizierten 20 % AfD wählen, sind das rund 11 Millionen Bürgerinnen und Bürger.
Will diese Menschen dann alle ignorieren, stigmatisieren?
Ganz ehrlich - rein rechnerisch ist es doch besser wenn nur 50 % zur Wahl gehen. Dann muss man auch nur die Hälfte ausgrenzen....rein rechnerisch.
Der "Sorgengruppe Demokratie" sollte es eher Sorgen machen, wie seit Corona mit der Demokratie umgegangen wird.
Anders denkende werden ausgegrenz, stigmatisiert, kriminalisiert.
Hat etwas von DDR 3.0 und so gar nix von Demokratie.
Dieter Nuhr (Nuhr im Ersten, 30.01.25) hat es satirisch auf den Punkt gebracht:" jeder Wählende bekommt einen Betreuer mit in die Wahlkabine, damit er nur kein falsches Kreuzchen macht."
Gerhard Fleischmann
aber NICHT Euer Wunschlied ! Ihr hattet seit Jahren die Chance u. was ist
Euer Ergebnis ? NICHTS, nur Gelaber, besser wurde nix. Im Gegenteil !
Der Albrecht (Ex-Bgm) würde sich im Grab rumdrehen.
Stehe einer aufgeklärten und aufgeschlossenen Diskussion immer offen zur Verfügung .
Mein Gesprächsangebot vom Kreisehrenabend 2024 steht immer noch……..!
Aufgeklärt, und Aufgeschlossen!
Freue mich auf den Termin😇