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Grettstadt
Grettstadts musikalische Gegenwart: Kombination aus Tradition und Moderne
Erntedank-Festumzug mit der Kapelle Rolf Mauder (vorn rechts), seinen Töchtern Kerstin und Martina, Klaus Wunderlich, Alex Schech, Katharina Werner, Stefan Ulrich, Martin Saalmüller, Elmar Rudolph, Urban Hettrich, Hubert Schröder, Norbert Karch, Wolfgang Dürr und vielen anderen.
Foto: Archiv Rolf Mauder | Erntedank-Festumzug mit der Kapelle Rolf Mauder (vorn rechts), seinen Töchtern Kerstin und Martina, Klaus Wunderlich, Alex Schech, Katharina Werner, Stefan Ulrich, Martin Saalmüller, Elmar Rudolph, Urban Hettrich, ...
Peter Volz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:12 Uhr

Immer wieder entstanden in Grettstadt neue Musikgruppen, sie veränderten ihre Zusammensetzungen, und manche verschwanden auch wieder. In allen vier Ortsteilen ist Musik ein wichtiger Lebensbereich und die Verantwortlichen sind zu Recht stolz auf ihre Musikerinnen und Musiker.

Die Fränkische Trachtenkapelle Dürrfeld

1888 gegründet, spielt die Trachtenkapelle heute bei Festumzügen, Vereinsjubiläen, Kirchenfesten, an Fasching, Kirchweih und beim Silvesteranspielen, wo die Musikerinnen und Musikern den Ortsbürgerinnen und -bürgern musikalisch die Aufwartung machen und mit Speis und Trank dafür belohnt werden.

Eine gute Mischung aus erfahrenen und jüngeren Musikerinnen und Musikern bietet die Fränkische Trachtenkapelle Dürrfeld. Das Vereinswappen hält Vorstand Dominik Landauer. In der Bildmitte: die beiden Dirigenten Reinhold und Bernd Seufert.
Foto: FTK Dürrfeld | Eine gute Mischung aus erfahrenen und jüngeren Musikerinnen und Musikern bietet die Fränkische Trachtenkapelle Dürrfeld. Das Vereinswappen hält Vorstand Dominik Landauer.

Günter Landauer, Klaus Hofmann, Martin Dotterweich, Herbert Seufert, Martin Siepak, Bernd Hauck und Markus Fischer leiteten die Vereinsgeschicke ab den 1960er-Jahren. Im Sommer 1985 freute man sich über die Einweihung des Musikraumes. 1986 wurde die Fränkische Trachtenkapelle Dürrfeld ins Vereinsregister eingetragen.

Es hat sich viel verändert in den über 130 Jahren, aber die Freude am gemeinsamen Musikspiel ist geblieben. Mehr als 100 Musikerinnen und Musiker spielten seitdem in der Kapelle und absolvierten mehr als 400 Auftritte in ganz Deutschland. Hinzu kamen zahlreiche Musikausflüge unter anderem auch nach Mamers, Frankreich oder zum Oktoberfest in München, erinnert sich Dominik Landauer.

Aktuell zählt die Kapelle 24 Musikerinnen und Musiker. Der Vorstand bilden Dominik Landauer und Jürgen Fuchs. Die musikalische Leitung teilen sich Reinhold und Bernd Seufert.

Die Erleinsbacher Musikanten Obereuerheim

Die Geschichte des Musikvereins beginnt 1969 mit 46 Mitgliedern und dem Beitritt zum Nordbayerischen Musikbund. Adolf Wackerbauer war der erste Dirigent und übergab im Jahr 1975 den Dirigentenstab an Theo Zehe. Zum zehnjährigen Bestehen 1979 richtete der MVO ein Kreismusikfest aus, ein mächtiger Kraftakt für den kleinen Verein. Über 1000 Musikantinnen und Musikanten wirkten beim Gemeinschaftschor mit.

Unter der Leitung von Theo Zehe verschrieben sich die Erleinsbacher Musikanten voll und ganz der Stimmungsmusik. Nicht selten spielten sie auf Festen, die von 2000 und mehr Gästen besucht waren. Das Repertoire erweiterte sich sehr schnell. Gleichzeitig formierte sich eine Combo, die es ermöglichte, beliebte Schlager, Stimmungsmusik, Rocksongs und aktuelle Charts zu präsentieren.

1992 gab Theo Zehe die musikalische Leitung an Werner Aumüller weiter. Eine seiner ersten Aktivitäten war die Reaktivierung der Nachwuchsausbildung. Mit Werner Aumüller hielt die konzertante Blasmusik Einzug im MVO. Die jährlich mindestens zwei Konzerte erfreuten sich immer größerer Beliebtheit.

40 Aktive wirken derzeit bei den Erleinsbacher Musikanten in Obereuerheim unter Leitung von Andreas Pickel mit. Hinzu kommen die Bläserklasse und das Jugendblasorchester, denn Nachwuchsarbeit spielt eine wichtige Rolle.
Foto: Dana Hofmann | 40 Aktive wirken derzeit bei den Erleinsbacher Musikanten in Obereuerheim unter Leitung von Andreas Pickel mit. Hinzu kommen die Bläserklasse und das Jugendblasorchester, denn Nachwuchsarbeit spielt eine wichtige Rolle.

1998 übernahm Michael Seufert den Dirigentenstab. Sein Steckenpferd war die Böhmische Blasmusik. Neben seiner Dirigententätigkeit komponierte er neue Blasmusikwerke und arrangierte Choräle, die bis heute zum festen Repertoire der Erleinsbacher gehören.

Seit 2017 leitet Andreas Pickel die Kapelle. Heute gehören böhmisch-mährische Blasmusik sowie moderne konzertante Stücke zum Repertoire des MVO.

Musikalische Vielfalt in Untereuerheim

Menschen, die musikalische Nachkriegsgeschichte geschrieben haben, waren Hans Hartmann und Richard Müller. Beide bauten in "Eurum" verschiedene Kapellen auf, darunter die "Lustigen Maintaler", das "Maintal-Quintett" und die Untereuerheimer Blaskapelle. Letztere sorgt auch heute noch dafür, dass im Ort kein Jubiläum oder Vereinsfest musiklos über die Bühne geht. Sie begleiten alljährlich die Markusprozession nach Ottendorf und die Dettelbachwallfahrt.

An Silvester blasen sie für die Bewohnerinnen und Bewohner und einen Tag später beim Neujahrsempfang des Mainbrückenvereins. Wenn Kirchen- oder Vereinsfeste stattfinden, zeigen die Musikerinnen und Musiker, was sie auf dem Kasten haben.

Beim Neujahrsempfang am Mainsteg unterhält die Untereuerheimer Blaskapelle die Besucherinnen und Besucher, bis die Wunschschiffli zu Wasser gelassen werden. Links auf diesem Foto von 2019: Richard Müller bei einem seiner letzten Einsätze – und Organisator Heinrich Huppmann (Dritter von rechts).
Foto: Peter Volz | Beim Neujahrsempfang am Mainsteg unterhält die Untereuerheimer Blaskapelle die Besucherinnen und Besucher, bis die Wunschschiffli zu Wasser gelassen werden.

An Fasching formiert sich regelmäßig die SVU-Combo und sorgt bei den Kappenabenden für Stimmung.

"Eurumer Banditen"

Aushängeschild der Musikszene sind die "Eurumer Banditen". Konstantin Eckert, Christoph Riegler, Maximilian Weber und Lorin Hümpfer sind die vier Jungmusiker der Band, die im vergangenen Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern wollte. Die Liste der von ihnen bespielten Veranstaltungen ist beeindruckend von A wie Ansbacher Altstadtfest bis W wie Woodstock der Blasmusik am Inn. Immer wieder liefern sie auch Beiträge im Bayerischen Rundfunk und Fernsehen.

Mit Teufelsgeige (Lorin Hümpfer), Saxofon (Christoph Riegler), Tenorhorn (Konstantin Eckert) und Posaune (Maximilian Weber) schaffen es die vier 'Eurumer Banditen', ihre gute Laune auf alle zu übertragen.
Foto: Konstantin Eckert | Mit Teufelsgeige (Lorin Hümpfer), Saxofon (Christoph Riegler), Tenorhorn (Konstantin Eckert) und Posaune (Maximilian Weber) schaffen es die vier "Eurumer Banditen", ihre gute Laune auf alle zu übertragen.

50 Jahre Kapelle Rolf Mauder Grettstadt

Die Kapelle Rolf Mauder ist kein Musikverein, aber seit 1968 eine feste Größe im örtlichen Musikgeschehen. 1969 übernahm sie erstmals das Neujahrsanblasen, ein Jahr später die musikalische Begleitung von kirchlichen Veranstaltungen wie Hochämtern, Prozessionen, Wallfahrten und Beerdigungen.

1973 bekamen die Musikerinnen und Musiker ihre erste Uniform. Auf Tanzveranstaltungen wurde genauso aufgespielt wie bei Festen und Kirchweihen. Die Kapelle Mauder war auf dem Volks- und Weinfest in Schweinfurt im Einsatz, aber auch beim Schweinfurter Straßenfest und Stadtteilkirchweihen oder beim Erntedank-Umzug in Gochsheim.

1987 folgte man einer Einladung nach Mamers in Frankreich. Immer voller wurde der Terminkalender. Seit Jahren veranstaltet die Kapelle am ersten Weihnachtsfeiertag ein Platzkonzert vor dem Rathaus, bei dem die Zuhörerinnen und Zuhörer mitsingen.

Der musikalische Allrounder Rolf Mauder brachte im Verlauf seiner Karriere rund 200 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen das Instrumentalspiel bei. In der Verwaltung von Grettstadt tätig, wusste Mauder immer gleich, wenn er jemanden wegen des Musikspiels ansprechen konnte.

Eigentlich ist die Kapelle also schon 53 Jahre alt. Und wann wird gefeiert? Antwort vom Chef: "Mal schauen!"

"Capri", "Forever" und "Klaustaler"

1977 gründeten vier junge Männer die Band "Capri"; 1994 wechselte sie ihren Namen in "Forever", aber die Musik blieb gleich. "Forever" erweiterte sich, Bläser verstärkten die Band, die nun als "Klaustaler Musikanten" zum Oktoberfest nach Huntington Beach (Kalifornien/USA) flogen.

Die Band 'Forever' mit Manfred Langhojer, Klaus Wunderlich, Daniel Ehresmann und Michael Seufert beim Mainbogentag 2010 in Grettstadt.
Foto: Ruth Volz | Die Band "Forever" mit Manfred Langhojer, Klaus Wunderlich, Daniel Ehresmann und Michael Seufert beim Mainbogentag 2010 in Grettstadt.

2007 feierten sie 30-jähriges Bandjubiläum. Zuvor waren sie schon viermal in den Vereinigten Staaten. Auch in Okinawa (Japan) feiert man das Oktoberfest, und die Klaustaler waren dort dreimal dabei.

Klaus Wunderlich war überall aktiv: bei der Kapelle Mauder, beim Gesangverein, als Leiter der Jugendband "Jungfüchse", als Gründungsmitglied der Big-Band des Gesangvereins und von conTAKTE. Vor zehn Jahren erlag der begnadete und so aktive Musiker Klaus Wunderlich seinem Krebsleiden. Michael Seufert übernahm die Leitung der Band.

2007 hatte sie anlässlich ihres Jubiläums inseriert: "Oldieband für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Faschingstänze, Tanzveranstaltungen aller Art, Kneipenfest, Straßen- und Weinfeste. Ein Garant für perfekte Livemusik." Daran wird sich nichts ändern, auch wenn die Musiker und das Publikum wechseln.

Neben den vorgestellten Kapellen und Gruppen gibt es im Gemeindebereich von Grettstadt noch viele andere Musiker, die eine große Auswahl bieten. 

 
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