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Grettstadt
Grettstadt: Ab Ende Januar keine Annahme von Bauschutt mehr auf der Sammelstelle Steno
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:40 Uhr

Bürgermeister Jens Machnow hatte es leicht. Er musste keinen Rückblick auf das verzwickte Jahr 2022 geben, als neuer Rathauschef. Einige knifflige Themen gab es zum Jahresausklang dennoch zu behandeln. Für die sogenannte Steno, die Bauschutt- und Grüngutsammelstelle der Gemeinde, sollte eine Satzung erlassen werden, in Umgehung der Umsatzsteuerpflicht, die ab 2023 für gemeindliche Dienstleistungen gilt.

Rund 250 Kubikmeter Bauschutt jährlich werden dort angeliefert. Die Gemeinde befürchtet hohen Aufwand bezüglich Sortierung, Immissionsschutz und Mitarbeiterschulung. Entsprechend stand eine Schließung der Schuttannahme zum Jahresende zur Debatte. Alternativ könnte eine Fachfirma einen Container bereitstellen, für rund 19.300 Euro jährlich. Inklusive Personalkosten wären das 80 bis 90 Euro pro Kubikmeter, etwas weniger als auf der Kreismülldeponie Rothmühle. "Welche Gemeinde macht es noch?", fragte Bernhard Wolf zum Angebot der Bauschutt-Entsorgung, angesichts vorhandener Alternativen. Grettstadt würde sich da viel zumuten.

Holzige Gartenabfälle dürfen weiter gebracht werden

André Müller stellte das frühe Schließungsdatum 31. Dezember in Frage, Matthias Hartmann sieht Probleme auf die Gemeinde zukommen, falls der Bauschutt durch eine Fachfirma entsorgt werden muss. Gegen drei Stimmen wurde beschlossen, die Bauschutt-Annahme erst Ende Januar zu beenden. Kleinere "holzige Gartenabfälle" dürfen weiterhin vorbeigebracht werden, die entsprechende Satzung für die Grüngut-Entsorgung wurde gebilligt.

Für eine lebhafte Debatte sorgte auch die Vorbereitung auf ein mögliches Blackout-Szenario, in Rücksprache mit Landratsamt und Kreis-BRK. Zunächst sollen Leuchtmittel mit Zubehör angeschafft werden, zur Notfall-Ausleuchtung der Bürgeranlaufstellen oder sogenannten "Leuchttürme". Das Rathaus in Grettstadt sowie die Feuerwehrhäuser der übrigen Gemeindeteile würden bei einem längeren Stromausfall Nothilfe leisten und Informationen verbreiten.

Vorbereitungen für einen Stromausfall treffen

Auch der Krisenstab, der bei der Grettstädter Feuerwehr tagen würde, soll Lampen erhalten. Die fünf Sätze schlagen mit 16.500 Euro zu Buche. Martin Saalmüller zweifelte die Lebensdauer der Akkus an, André Müller fragte nach dem Gesamtkonzept: Es brauche zunächst Notstromaggregate, eventuell auch Gaskocher und ähnliches. Auch Helmut Hartmann sieht die Notstromversorgung als vordringlich an, unter Verweis auf Erfahrungen bei der Schweinfurter Lebenshilfe. Es gehe nicht um die Versorgung der Bevölkerung, stellte Verwaltungsleiter Michael Niklaus klar, nur um Informierung und akute Hilfe, etwa für pflegebedürftige Menschen oder bei medizinischen Notfällen.

Der Feuerwehrfunk würde aktuell etwa vier Tage durchhalten, die auf den Fahrzeugen bereits vorhandene mobile Lichttechnik für Einsätze gebraucht. Jens Machnow erinnerte daran, dass Aggregate derzeit Lieferzeiten von einem halben Jahr hätten, auch Benzin müsse gelagert werden. Die Beleuchtung sei ein erster Schritt, die Koordination liege beim Landratsamt.

"In der Katastrophe reagiert die Bevölkerung wie ein Kind", sagte Birgit Reinhart, die Menschen würden dann helle Orte ansteuern. Diese sollen auch für die Polizei oder auswärtige Rettungsdienste als Orientierungspunkte dienen. Christian Störcher brachte eine PV-Anlage mit Speichertechnik ins Gespräch. Die "Lampensets" wurden mit elf gegen vier Stimmen gebilligt.

 
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