"Wandern, Glück und lange Ohren" lautet der Titel eines Buches, das über eine ganz besondere Reise und über eine ganz besondere Frau erzählt. Lotta Lubkoll, die in Bischwind aufgewachsen ist, hat schon seit ihrer Kindheit davon geträumt, mit einem Esel auf Wanderschaft zu gehen. Doch ihr ging es wie den meisten Menschen: Einen Traum zu haben, ist die eine Sache, ihn tatsächlich in die Tat umzusetzen eine ganz andere. Manchmal braucht es einen Anlass, einen Impuls – oder einen Schicksalsschlag, der einen Menschen dazu bringt, alles auf eine Karte zu setzen, allen Mut zusammenzunehmen und das zu tun, was die meisten Menschen als total verrückt bezeichnen würden.
Bei der heute 28-jährigen Lotta Lubkoll war es die Krebserkrankung und der Tod ihres Vaters, die ihr zeigten, dass man Träume nicht aufschieben soll. Sie kaufte sich tatsächlich einen Esel, kündigte ihre Festanstellung und nahm das Projekt ihres Lebens in Angriff.
Ziel der Reise war die Adriaküste
Was sich im ersten Moment einfach anhört, bedurfte monatelanger Vorbereitung. Gemeinsam mit ihrem Esel "Jonny", der von nun an ihr treuer Wegbegleiter wurde, startete sie am 9. Juli 2018 ihre außergewöhnliche Wanderung, die insgesamt 80 Tage dauerte. Mit 600 Kilometern ging es in diesen 80 Tagen zwar nicht um die Welt, jedoch überquerten Lotta und Jonny die Alpen und erreichten als großes Ziel ihrer Reise die Adriaküste.
Doch viel wichtiger als die zurückgelegten Kilometer sind die Erfahrungen, die Erlebnisse, die Abenteuer, die besonderen Momente, die Menschen, die Erkenntnisse und vor allem das Glück, die den beiden unterwegs begegneten. Den Tag zu nehmen, wie er kommt, neue Herausforderungen anzunehmen und über seine eigenen Grenzen hinauszuwachsen – all diese Dinge lernte Lotta in dieser Zeit. Noch heute schwärmt sie von der Hilfsbereitschaft der Menschen und davon, mit welcher Freundlichkeit und Aufmerksamkeit sie ihr begegneten.
Es galt auch Ängste zu überwinden
Natürlich gab es auch schwierige Momente, zum Beispiel die, in denen der Umgang mit Jonny besonders viel Geduld erforderte, oder wenn Lotta alleine in ihrem Zelt übernachtete – hatte sie doch noch zu Beginn ihres Abenteuers noch panische Angst vor der Dunkelheit.
Es gibt viel zu erzählen von dieser Reise, ein besonderer Zauber und eine spezielle Inspiration gehen von dieser Geschichte aus. Bei ihrem Vortrag im Herbst 2019 im Gemeindezentrum "Freiraum" Dingolshausen hinterließ Lotta Lubkoll ein begeistertes Publikum, egal in welcher Altersgruppe. Auch die Jüngsten waren völlig fasziniert, der liebenswerte Esel Jonny und die bunt gekleidete Lotta erinnern schließlich irgendwie auch an Pipi Langstrumpf mit ihrem Pferd kleiner Onkel. Ihre Geschichte hat Lotta Lubkoll nun in einem Buch veröffentlich, das im März erschienen ist und es bereits auf die Spiegel-Bestseller-Liste geschafft hat.
Film über die Reise ist im Internet zu sehen
Wegen Corona sind im Moment keine Lesungen möglich, aber die Lokale Wirtschaftsförderung Dingolshausen (LWD) hat sich mit Lotta Lubkoll einen digitalen Ersatz ausgedacht. Für alle, die mehr über diese besondere Reise mit Esel Jonny erfahren möchten, hat die Autorin einen Film produziert, der vom 12. bis zum 24. Mai auf der Webseite des "Freiraums" (www.freiraum-dingolshausen.de) kostenlos veröffentlicht wird.
Um Lotta und Jonny in den schwierigen Zeiten der Pandemie zu unterstützen, wird im Gegenzug um eine freiwillige Spende auf das Konto der LWD Dingolshausen bei der VR-Bank Gerolzhofen, IBAN: DE09 7936 2081 0100 3291 00, Stichwort "Lotta", gebeten.
Auch wenn Lotta Lubkoll ihrem Publikum nicht persönlich begegnen kann, ist es möglich, ein signiertes Exemplar, gerne auch mit einer persönlichen Widmung zu erhalten. Diese können per E-Mail an lwd@dingolshausen oder unter Tel.: (09382) 903466 für 17 Euro zuzüglich Versand bestellt werden.
Über die Autorin
damit sie den Kopf frei bekommen
für die wirklich wichtigen Sachen im Leben...
und merken das Leben nicht nur aus Zahlen besteht...
Aber das zeigt wieder einmal das geografische Desinteresse der heutigen Zeit und damit auch des heutigen Journalismus. Schuld sind die Kultusministerien, die Heimatkunde abschafften, da es unwichtig für den Beruf sei und zudem Heimattümelei. In Heimatkunde lernt man die Grundlagen für geografisches Verständnis und Kartenlesen für die spätere Geografie im Gymnasium. Das alles fehlt heute, mit dem Ergebnis, das sie für den Beruf nötige Karten nicht mehr lesen können und zu armseliger Kreaturen wurden, die nicht mehr in der Lage sind einen Wochenendausflug, geschweige denn einen Urlaub selbständig zu planen. Sie vegetieren dahin, zuhause am PC und unterwegs klotzen sie aufs Handy. Natürlich sind sie auch unfähig Fragen zur Geografie zu stellen.
Ein typischer Fehler heutiger Redaktionen in ganz Deutschland ist zudem das Fehlen der Ortsangaben zu Bildern, so hier beim zweiten und dritten Foto: zufällig sieht man da die Ortstafel Tramin - also nahm sie die Route Fernpass-Reschenpass-Etschtal.