Haben Sie's mitbekommen: "Tonnja" soll's richten. Diesen Namen für das Maskottchen für den "Tag der Tollen Tonne" in Gerolzhofen hat jetzt eine Jury ausgewählt. Name und Maskottchen sollen dafür sorgen, dem Aktionstag einen besseren Klang und vielleicht auch mehr Charme zu verleihen. Schließlich sind Mülltonnen nicht unbedingt sehr schick.
Ob der Name gelungen ist, bleibt eine reine Geschmacksfrage. "Müllrich oder "Schlucki", zwei Vorschläge, die ebenfalls zur Auswahl standen, hätten sicherlich auch Anhänger gefunden. Doch "Tonnja" passt zu den Glubschaugen und dem Grinsemund des Maskottchens wohl doch besser.
Maximal ein spöttisches Grinsen dürfte manchem Mitglied des Gerolzhöfer Stadtrats mit Blick auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Gremiums im Gesicht gestanden haben. Denn dort war zum dritten Mal innerhalb von zwei Monaten der Bebauungsplan "An der Bahnlinie" aufgeführt. Dieser Bebauungsplan hat die Stadtdelegierten in den vergangenen Jahren ungezählte Stunden und viel Nerven gekostet. Zunächst ging es in zig Anläufen um das Bauvorhaben für ein großes Mehrparteienhaus neben der stillgelegten Bahntrasse.
Suche nach der korrekten Form
Nachdem dieses vorerst in trockenen Tüchern ist, frisst jetzt der Umzug eines Gerolzhöfer Unternehmens in einen gewerblichen Leerstand unerwartet viel Sitzungszeit. Hoffentlich ist der Beschluss für die notwendige Änderung des Bebauungsplans nun endlich in formal korrekter Version so formuliert, dass die Kreisbehörde damit zufrieden ist.
Noch ein weiterer Bebauungsplan dürfte den einen oder die andere im Stadtrat wurmen. Denn statt den Entwurf für das Baugebiet "Am Nützelbach III" wie laut Tagesordnung vorgesehen am Montagabend zu behandeln, musste das Thema kurzfristig verschoben werden. Grundsätzlich ist das im Stadtrat ein häufig gepflegtes Prozedere; auch die angesetzte Information zu "Steingärten" beispielsweise wurde am Montag auf unbekannte Zeit vertagt.
Doch um die Erweiterung der Bauflächen am Nützelbach noch vor den unmittelbar bevorstehenden Sommerferien zu besprechen, kündigte Bürgermeister Thorsten Wozniak einen zusätzlichen Sitzungstermin für den Stadtrat an: ausgerechnet am Gerolzhöfer Weinfestmontag, 22. Juli, 18.30 Uhr.
Sitzungsdienst während andere feiern
Dass die Sitzung im Kaminzimmer der Stadtbibliothek stattfinden wird, liegt übrigens nicht daran, dass unterhalb des üblichen Sitzungssaals im Alten Rathaus um diese Zeit Schoppenfetzer bereits den Bären steppen lassen dürften. Die Obergeschosse des Alten Rathaus sind vielmehr aus Brandschutzgründen während der Weinfesttage für eine Nutzung gesperrt.
Das Sitzfleisch der Stadträtinnen und Stadträte dürfte am Montag dennoch dünn sein. Denn vermutlich möchten die meisten ihren Stuhl am Ratstisch schnellstmöglich mit einer Bierbank tauschen.