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Gerolzhofen
Glosse zur Woche: Auto-Tuner-Szene steckt nach Treffen in Gerolzhofen mächtig Prügel ein
Man muss die aufgemotzten Autos nicht mögen. Doch dass sich in die Debatte auch noch die Polizeigewerkschaft einmischt, das geht dann vielleicht doch zu weit.
Im Umfeld des Autotuner-Treffens zum Frühlingsfest in Gerolzhofen am 2. April kontrollierte die Polizei im großen Stil die gestylten Fahrzeuge.
Foto: Maxim Funk/MXMFNK Photography | Im Umfeld des Autotuner-Treffens zum Frühlingsfest in Gerolzhofen am 2. April kontrollierte die Polizei im großen Stil die gestylten Fahrzeuge.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:53 Uhr

Es gibt Fahrerinnen und -fahrer, die lieben es ihr Auto tieferzulegen, irgendwelche Extra-Bauteile ranzuschrauben und vielleicht auch noch den Auspuff des Wagens soundtechnisch aufzumotzen. Damit mögen sie unter Gleichgesinnten Lob und Ruhm, vielleicht auch manch neidischen Blick einheimsen. Andere Verkehrsteilnehmer haben für solch auffällige Karren auf der Straße wenig übrig. Denn diesen eilt der Ruf voraus, auf der Straße nicht nur mit aufgehübschten Details glänzen zu wollen. Sie seien oft auch laut und vielfach zu schnell unterwegs, heißt es.

Der Polizei ist dies selbstverständlich ebenfalls bekannt und sie hat ein besonderes Auge auf getunte Autos. Deshalb ist es für die Ordnungshüter ein gefundenes Fressen, wenn sich Auto-Tuner irgendwo treffen. Aus weitem Umkreis kommen dann frisierte Karren angefahren – direkt in die Arme der Polizei, die sich eine solche Chance zur Kontrolle natürlich nicht entgehen lässt. Das erspart ihr viel Aufwand. Es ist so, als ob einem Jäger eine Busladung Wildschweine direkt vor die Flinte rennt. Da zuckt der Finger am Abzug auch ganz automatisch.

Eine Herde mit vielen schwarzen Schafen

Ein paar schwarze Schafe, die an ihren Autos mehr verändert haben als erlaubt ist, finden technisch versierte Kontrolleure bei solchen großangelegten Aktionen immer. So war es auch neulich beim Frühlingsfest in Gerolzhofen. Dort machten die 24 beanstandeten Fahrzeuge dann aber mehr als ein Drittel der Kontrollierten aus. Diese noch als "schwarze Schafe" zu bezeichnen, wäre fast schon verniedlichend ausgedrückt.

Für die betroffenen Fahrerinnen und Fahrer bedeuten solche Kontrollen zumindest einen ungeplanten Zeitaufwand. Manchmal kommt auf sie auch richtig Ärger zu, je nachdem, was der Polizei am Auto alles nicht gefällt. Für die Polizei sind solche Kontrollen eine durchaus ernsthafte Sache. So lässt sich vielleicht auch erklären, weshalb sich in die angelaufene Diskussion darüber, ob die Tuner-Kontrolle in Gerolzhofen überzogen oder genau richtig war, auch der Bezirksvorsitzende der Polizeigewerkschaft eingemischt hat.

Verbaler Gegenschlag des Polizeigewerkschaftlers

Bevor Thorsten Grimm an Ostern auf Eiersuche ging, hat er per Pressemitteilung dem Veranstalter des Tuner-Treffens ordentlich eine eingeschenkt. Dessen Kritik bezeichnete er als "eine Frechheit". Zudem verbat er sich jedwede Kritik an der Polizei-Kontrolle, insbesondere seitens des Veranstalters.

Eine Nummer kleiner wäre sicherlich auch möglich gewesen. Denn ganz gleich wie man selbst zu getunten Autos steht: Dass derjenige, der diese zu sich eingeladen hat, nicht erfreut ist, wenn seine Gäste von der Polizei reihenweise angehalten werden, ist leicht verständlich. Eine solche Reaktion sollte man ihm auch zugestehen, ohne gleich verbal zum Gegenschlag auszuholen.

Denn auch die Polizei ist sicherlich nicht unfehlbar. Wer so etwas von sich oder seinen Kolleginnen und Kollegen behauptet, der könnte sich um einen Job im Vatikan bemühen. Dort wird das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit innerhalb der Katholischen Kirche bekanntlich immer noch hochgehalten.

 
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Kommentare
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Es ist so, als ob einem Jäger eine Busladung Wildschweine direkt vor die Flinte rennt."

    Treffender hätte man es kaum beschreiben können. Daher ist es umso unverständlicher warum sich bei solchen Treffen reihenweise Personen mit illegalen Umbauten erwischen lassen bzw. erwischt werden.

    Man weiß um seinen illegalen Umbau, man weiß um die Kontrollen...

    Ergebnis: Man hat im Anschluss Ärger, möglicherweise eine Straftag begangen oder zahlt zumindest eine Strafe für Ordnungswidrigkeiten.

    Wer in dieser Situation und bei der Konstellation ernsthaft jammert dem ist nicht mehr zu helfen! Sich sehenden Auges nicht nur in die Gefahr begeben sondern auch eines auf "die Mütze" zu bekommen zeugt nicht gerade von viel Verstand!

    Zum Glück stellt Dummkeit keine zusätzliche Straftat dar.

    @ticktricktrack:
    es geht doch hier nicht umd eingetragene Umbauten oder um Umbauten die sich erst nachträglich als legal herausstellen. Es geht um illegale oder Minimum um nicht eingetragene Umbauten.
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Wenn es hier keine Clankriminalität oder randalierende Autonome gibt, muss sich die DPolG verbal halt an ein paar Autotunern abarbeiten.
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  • Pepo15
    😭
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  • Funkenstern
    Recht gut formuliert.
    Warten wir ab, welcher Shitstorm wieder hereinbricht.
    Von den „besseren „ Menschen!
    Ich lach jetzt schon .
    Ich werde auch regelmäßig rausgezogen.
    Auch mit angeordneten Nachkontrollen.
    Die lasse ich mir schon länger nicht mehr bieten und zahle die nicht mehr.
    Bei angeordneten Nachkontrollen zahlt das Amt…
    Gerichtlich bestätigt.
    Seitdem wird es ruhiger um meine Kennzeichen.
    Wehrt euch, wenn es eingetragen ist!
    Es gibt Wege!
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