
Die Hiobs-Botschaft kam am Montag um 13 Uhr. Galeria Kaufhof wird 52 Filialen schließen. Etwas später war klar: auch Schweinfurt wird es treffen. Einen Tag später äußert sich auch das Rathaus in einer Pressemitteilung, nachdem wir Journalistinnen und Journalisten wohl allzu oft nachgefragt hatten.
Und kontert einige Vorwürfe. Zum Beispiel den des Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Rattmann, dass die Stadt sich öffentlich zu wenig für die rund 60 Kaufhoflerinnen und Kaufhofler ins Zeug gelegt habe. In anderen Städten hätten andere Oberbürgermeister das ganz anders gemacht. Besser. Das sitzt.
Doch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé tut das, was er bei Kritik oft tut: er steht drüber. "Seit Wochen befinden wir uns in Gesprächen und Kontakten mit allen beteiligten Akteuren. Auf einen solchen Entscheidungsprozess des Konzerns können wir als Kommune nicht einwirken", wird er in der Pressemitteilung der Stadt zitiert. Also doch, Ihr Kritiker. Der OB hat sich sehr wohl engagiert, halt nicht so öffentlich, sondern heimlich, still und leise.
Manchmal muss man laut sein – wie bei Warnstreiks
Dass man Druck aufbauen, auch mal laut sein muss, das hat auch in dieser Woche wieder mal ein Streik gezeigt. Diesmal sind die Mitarbeitenden aus dem Bereich Gesundheitswesen angetreten, um die Verdi-Flaggen zu schwenken, Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.
Die Streikwelle nimmt kein Ende, so dass schon manche Arbeitgeberverbands-Vertreter in Talkshows fordern, man müsste doch schön brav mit dem Streiken warten, bis in Tarifverhandlungen gar nichts mehr geht. Der Streik als letztes, als allerletztes Mittel, weil's doch echt weh tut, also nicht nur den Arbeitgebern, sondern auch der Bevölkerung, die darunter leide. Nicht-ganz-O-Ton des Arbeitgeber-Vertreters, aber fast.
Genau, das ist ja auch der Sinn dahinter, möchte man schreien. Was stört ein Streik die Tarifpartei, die mehr zahlen soll, wenn's keinen stört, wenn keiner meckert, weil der Bus nicht fährt oder die Müllabfuhr oder Mitarbeitende aus der Pflege draußen im Regen in Trillerpfeifen pusten anstatt drinnen, in Krankenhäusern und Heimen, einfach ihren Job zu machen und nett um mehr Lohn zu bitten?
Am Wochenende kommt der Frühling und mit ihm Popcorn auf dem Main
Frankreich jedenfalls macht ja vor, dass da noch mehr geht. Während dort die absolute Dürre ausgebrochen ist, regnet es rund um Schweinfurt gefühlt durch. Pfützen wohin das Auge blickt statt Frühling. Aber der soll ja noch kommen, am Wochenende, wenn von Schonungen aus Popcorn den Main Richtung Schweinfurt schwimmen wird. Die Feuerwehren Stammheim, Schonungen, Schweinfurt, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und die DLRG werden sich am Samstag an der "Slip-Stelle" in Schonungen treffen.
Ihr Job: einen Ölteppich bekämpfen, der kein Ölteppich sein wird. Als Ersatz-Darsteller kommt Popcorn zum Einsatz. Süße Idee! Wobei, gesüßt ist das Zeug sicher nicht, schließlich könnte es neben den Bekämpfern des imaginären Ölteppichs auch tierische Unterstützung irgendwelcher Fische oder anderen Getiers geben. Vielleicht wird es am Ende ein viel gesagter Satz werden: Es wird noch viel Popcorn den Main hinuntergeflossen sein bis Schweinfurt eine Lösung für sein Innenstadt-Problem hat ...
Solche Berichte zeigen, dass man von der Zeitung nichts zu erwarten hat und null Vertrauen da ist!
Man wird sogleich zerpflückt!
Dazu braucht es Vertrauen! Das hat die Presse verspielt!
Und ebenso ihre Art von " die Verdi-Flaggen zu schwenken, Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern" zu skandieren zeigt, wie einseitig Ihre Berichterstattung ist! In den letzten zig Jahren die selben Parolen! Hinterfragen Sie doch mal was tatsächlich Sache ist und rennen nicht blind den Fahnenschwenkern nach!