
Die Adventszeit, so wird es ja behauptet, ist eine Zeit der Besinnung. Plätzchen backen, Glühwein mit Freunden oder Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt trinken, schon im November alle Geschenke gekauft und eingepackt, natürlich einen Adventskranz mit Kerzen besorgt – so was halt. Standard, schaffen wir alle jedes Jahr problemlos und an Weihnachten mummeln wir uns ein und reflektieren, was 2024 so gebracht hat und wie wir es 2025 besser machen können.
Ups, nun ja, ist wohl doch ein Traum. Wie wir alle wissen, ist die Realität eine andere und dazu kommt noch ein weiteres Thema, bei dem die Aufgeregtheit in unserem schönen Land sicher nur rudimentär gedimmt ist über die Feiertage: der Wahlkampf und die Bundestagswahl am 23. Februar, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem von ihm selbst so titulierten "kleinkarierten" Herrn Lindner nicht mehr zusammenarbeiten wollte.
Wahlkampf-Gimmicks zum Anbeißen
Und Bundestagswahl bedeutet natürlich auch immer Wahlkampf-Gimmicks – für gewöhnlich mehr oder weniger nützliche Dinge wie Kugelschreiber, Anhänger, Schreibblöcke, etc. Selbstverständlich entweder mit dem Parteilogo oder noch besser gleich mit dem Gesicht des oder der Abgeordneten. Die Leute sollen ja wissen, wen sie da wählen.
Dass im Wahlkreis Schweinfurt/Kitzingen die Leute ihre CSU-Abgeordnete Anja Weisgerber angesichts ihrer Umtriebigkeit vor Ort nicht kennen könnten, muss man fast schon als ausgeschlossen betrachten. Sie ist ja nicht Klaus Ernst, der angesichts seiner doch recht rar gesäten Besuche als Abgeordneter vor Ort während der Wahlperiode vielleicht doch unerkannter über den Schweinfurter Weihnachtsmarkt laufen kann, als die Abgeordnete Weisgerber.
In Sachen Wahlkampf-Gimmicks macht Anja Weisgerber niemand etwas vor. Sie ist die Erfinderin der Tee- und Gewürzmischungen mit eigenem Konterfei, bekannt aus vielen Wahlkämpfen, schließlich zog sie mit 28 Jahren schon 2004 ins Europaparlament ein und ist seit 2013 unsere Vertreterin in Berlin.
Vorweihnachts-Food-Content aus der Politik
Nun hat Anja Weisgerber passend zur Jahreszeit ein adventliches Plätzchen-Backbuch herausgebracht. Auf dem Cover-Bild ist sie mit Schürze in der Küche fleißig backend abgebildet, innen stilvoll mit Geschenken vor dem prachtvollen Weihnachtsbaum. Zehn Rezepte gibt's, vom Zimtstern bis zum Heinerli, vom Elisenlebkuchen bis zum – hört, hört – Spitzbuben, ein Mürbteig-Plätzchen mit Marmelade und Puderzucker.
Klingt alles sehr lecker und auch wenn Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck neulich spöttisch über den bayerischen Ministerpräsidenten befand, "Döneressen ist keine Politik", würden wir doch anregen wollen, dass Söder mal ein, zwei der Weisgerberschen Plätzchen in seinem Foodblog präsentiert. Und wer weiß, womit uns SPD-Mann Markus Hümpfer vor Weihnachten noch überrascht. Vielleicht ein leckeres Weihnachtsmenü?
Natürlich erwartete ich "fieberhaft" eine unmaßgebliche Meinungsäußerung, die suggeriert, ich würde auf diese "bahnbrechende Veröffentlichung"gewartet haben.
Wie wäre es denn, würden sich Kommentatoren mit "Ich Botschaften" äußern und nicht hinter "Wir Botschaften" verstecken?