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Schweinfurt
Glosse Zeug gibt's: Der Specht, die Krähe und der Klimaschutz
Im Hauptausschuss wurde kürzlich über die Frage diskutiert, ob man Besitzer von älteren Photovoltaikanlagen eine Kostendeckung ermöglichen soll. Was das mit Krähen zu tun hat.
In Schweinfurt soll es schon Steinschlag auf Photovoltaik-Anlagen durch Krähen gegeben haben. Im Bild eine Nebelkrähe mit einem kleinen Beutel im Schnabel.
Foto: Paul Zinken | In Schweinfurt soll es schon Steinschlag auf Photovoltaik-Anlagen durch Krähen gegeben haben. Im Bild eine Nebelkrähe mit einem kleinen Beutel im Schnabel.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:46 Uhr

Klimaschutz ist nicht erst en vogue seit die Grünen mit einer Bundeskanzlerin-Kandidatin aufwarten und in den Umfragen nach dem Chaos bei der CDU-CSU-Kanzlerkandidatenfindung für die Bundestagswahl im September deutlich führen. 

Er ist vor allem in Schweinfurt immer wieder ein Streitthema, wenn der völlig berechtigte strikt ökologisch orientierte Ansatz von Stadträtin Ulrike Schneider auf die manchmal nüchterne, auch von ökonomischen Aspekten geprägte Sichtweise der Stadtverwaltung trifft.

Als wäre das nicht genug, gibt es nun neue Widrigkeiten, wie Stadtwerke-Chef Thomas Kästner im Hauptausschuss bemerkte – die Natur selbst schlägt zurück. Kästner wohnt in einem der neuen Schweinfurter Stadtteile, der die besonders schöne Aussicht schon im Namen trägt. Daher kennt er sicherlich die Sorgen seiner Nachbarin, Finanzreferentin Anna Barbara Keck mit Herrn und Frau Specht an ihrer neuen Hausfassade, in dieser Glosse bereits hinreichend diskutiert. Und auch deshalb ein Umweltthema, weil die Frage, wie so ein Neubau gedämmt ist, Familie Specht brennend interessiert – scheinbar mehr, als im eigenen Habitat ein Loch in einen Baum zu hämmern.

Jedenfalls gibt es neben den Spechten seit neuestem auch die Krähen, die den Umweltschützern das Leben schwer machen. Gar von "gefiederten Vandalen" ist in einschlägigen Internetforen zu lesen, zu finden gleich mit dem ersten Eintrag bei Herrn Google. Die Krähen, erzählte Kästner, von denen man glaubte, sie würden nur ein bisschen auf den Feldern vor sich hinpicken, schaffen es auch, beim Überfliegen von Photovoltaikanlagen Steine fallen zu lassen, die ihnen aus dem Schnabel rutschen. Und rumms ist das Loch in der Platte, vor allem bei den älteren Modellen, die keine Schutzfolie haben. Das erklär mal deiner Versicherung . . .

A propos Umweltschutz. Der fällt einem auch beim Streitthema Maininsel ein, denn neben Müll und Lärm sind ja die so genannten Poser, also Besitzer getunter und mutmaßlich teurer Autos, die gerne zeigen, was sie sich leisten können, ein Thema auf diesem romantischen Flecken Schweinfurter Erde mit unverbautem Blick auf die Schleuse und das Stadtpanorama.

Als man noch mit Fahrrad oder Mofa Eindruck schinden konnte

Eine Bemerkung von Oberbürgermeister Sebastian Remelé dazu ließ aber aufhorchen. Er findet das zwar nicht gut, was auf der Maininsel so alles passiert, verweist aber auf seine Jugend: Damals seien es keine Autos gewesen, sondern Fahrräder oder Mofas, mit denen man in der Stadt herumfuhr, um sich zu treffen.

Das führt natürlich sofort zu der Frage, was für ein Rad der OB denn so nutzte, in den guten alten 1970er-Jahren? Bonanza-Rad wie die coolen Amis an der Westküste aus dem Fernsehen? Rennrad mit geschwungenem Lenker? Auch wenn der Autor dieser Zeilen mit seinem Mountainbike, das nach 30 Jahren noch treu seinen Dienst tut, sehr zufrieden ist, schwärmt er noch heute von seinem blauen Rennrad mit diesem wunderbaren rot umwickelten geschwungenen Rennrad-Lenker. Und, das aber nur am Rande, nichts kann die geliebte rote Honda Lead toppen, ein Mofa schon gleich drei Mal nicht. Und wehe, eine Krähe hätte eine Stein darauf geschmissen . . .

 
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