Die Gemeinden Oerlenbach und Poppenhausen mussten viel Kritik einstecken für die Entscheidung, im gemeinsamen Gewerbepark an der A 71 ein Amazon-Verteilzentrum für Paketsendungen zuzulassen: Niedriglohn-Jobs und Flächenverbrauch auf einem sechs Hektar großen Areal mit asphaltierten Flächen in der Größe mehrerer Fußballplätze, so die Kritik. Die Bürgermeister nehmen einen ganz anderen Blickwinkel ein: Amazon habe die Ansiedlung weiterer Unternehmen befeuert.
"Wir haben es uns nicht einfach gemacht", sagte Poppenhausens Bürgermeister Ludwig Nätscher (CSU) bei einem Besichtigungstermin bei Amazon Logistics. Man habe auf eine Magnetwirkung gesetzt, so sein Oerlenbacher Amts- und Parteikollege Nico Rogge. Auch wenn er einen schwierigen Spagat einräumt zwischen dem Zuzug des Logistik-Bereichs eines Versandhändlers und dem Schutz des örtlichen Einzelhandels, so sieht er dennoch einen Sog.
Boom statt jahrelangem Stillstand
Jahrelang, so Rogge, sei das Areal "rumgedümpelt". Außer einem metallverarbeiteten Betrieb, einer Tankstelle und einem Unternehmen für Holzhäuser und Mobilheime tat sich über Jahre wenig am Rande der Autobahn. Nach Rogges Aufzählung werde sich nun ein Fast-Food-Restaurant ansiedeln, die Diakonie plane dort ihre Großküche für den Bereich Schweinfurt/Bad Kissingen. 16 Schnellladestationen für Elektroautos sollen ebenso entstehen wie die Filiale einer Bäckerei. Die zentrale Zusammenführung eines Ingenieurbüros für gebäudetechnische Planung mit derzeit mehreren Büros soll 100 Jobs in das Gewerbegebiet bringen. Und auch der bestehende, aus Pfersdorf stammende Metallbauer möchte sich vergrößern.
Nächste Erweiterung kommt
Wie Rogge sagte, plane man die zweite Erweiterung um acht Hektar südlich der Bahnlinie in Richtung Rottershausen. "Die Flächen werden wir relativ zügig loswerden", ist sich der Bürgermeister angesichts von Anfragen sicher.
Oerlenbach und Poppenhausen gehörten zu den ersten Gemeinden, die nach dem Bau der Autobahn 71 einen gemeinsamen interkommunalen Gewerbepark geplant haben, der zudem noch in zwei verschiedenen Landkreisen liegt. Auch wenn der allergrößte Teil des 24 Hektar großen Areals zu Oerlenbacher Gebiet zählt, so teilen dennoch beide Gemeinden Kosten und Steuereinnahmen zu gleichen Teilen unter sich auf.
Hier einige Fakten zu Donnersdorf und Kaufland-Logistik.
Donnersdorf liegt im Maintal mit Autobahnanschluss und liegt nicht idyllisch. Das Weinland beginnt hier gerade mal. Neben Kaufland-logistik gibt es z.B. einen der Europäischen Marktführer in Sensortechnik und weitere interessante Firmen.
Noch eines zu den Arbeitsplätzen: Die Beschäftigten bei Kaufland-Logistik sind direkt bei Kaufland angestellt, und nicht mehr bei Subunternehmern.
Ich finde es gut, dass amazon hier neue Arbeitsplätze schafft.
Die Entwicklung kann man nicht aufhalten. Deshalb geht es weniger um Gewerbeparks ja oder nein sondern mehr um Gewerbeparks an der richtigen Stelle! Und so eine Stelle ist das obere Werntal - aber nicht das idyllische Steigerwaldweinland, mit Kaufland-Logistik in Donnersdorf - wo es den sanften Tourismus stört. Während in Oerlenbach niemand Urlaub macht.
Ein ideologischer Grabenkampf hilf nie weiter und wird höchstens zu noch mehr Donnersdorfs führen.
Auch das Gebiet in Oberndorf, zwischen A 70, Bahnlinie, Kiesgruben & Umspannwerk wäre ein idealer Logistikstandort. Aber da wollen die Alternativen Streuobstwiesen - Ideologische Betrachtungsweise macht dumm!
Die sagen, dass die Verantwortlichen vieles richtig gemacht haben. Arbeitsplätze werden geschaffen und es geht sehr gut weiter. Schau n wir mal.