Am Abend zweiten Weihnachtsfeiertages sind wieder Hunderte in Gruppen durch die Schweinfurter Innenstadt gezogen, um in dem als Spaziergang getarnten Aufmarsch gegen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Vier Menschen landeten wegen Gewalt gegen Polizisten im Polizeigewahrsam und verbrachten dort die Nacht – um am Tag darauf vor dem Richter zu stehen. Der verurteilte die drei Männer und eine Frau an diesem Montag zu einer Geldstrafe von 1600 Euro und Haftstrafen zwischen acht und zwölf Monaten Haft auf Bewährung.
Zum Auftakt der vier Blitzverfahren wurde um 12 Uhr ein 22-jähriger Arbeitsloser aus dem Landkreis Schweinfurt aus der Polizeizelle vorgeführt. Er war nach eigener Angabe in der Landwehrstraße am Feiern mit anderen, als die Demonstranten unten vorbeizogen. Er und ein Kumpel wollten wissen, was da läuft – fanden sich plötzlich aber an der Spitze einer Gruppe, die gegen eine Polizeikette anging. Die Einsatzkräfte wollten diesmal nämlich verhindern, dass die "Spaziergänger" wie es ihnen beliebt durch die Stadt zogen.
22-jähriger Rädelsführer
Die Beamten identifizierten den 22-Jährigen als einen Rädelsführer, wollten ihn herausholen zur Feststellung der Personalien. Das verbat er sich aber, leistete Widerstand und beleidigte die Beamten unter anderem mit "Hurensöhne". Das bestätigten mehrere Polizeizeugen. Eine Maske trug er auch nicht, von Abstandhalten keine Rede, so die Polizisten. Die Staatsanwältin beantragte sechs Monate auf Bewährung, die Verteidigerin eine Geldstrafe. "Er hat sich halt dummerweise mitreißen lassen", sagte sie. Das Urteil des Amtsrichters: 80 Tagessätze à 20 Euro – immerhin 1600 Euro also. Er nimmt das Urteil an, die Staatsanwaltschaft behält sich Rechtsmittel vor.
Da folgte die Strafe auf dem Fuße und auch schon der nächste Blitzprozess gegen seinen Kumpel (25), der mit ihm vom Feiern zum Demo-Machen gegangen war. Er schlug einem Beamten gegen den Kopf und nahm ihn in den Schwitzkasten. Das war, so der Richter, nicht nur Widerstand, sondern auch vorsätzliche Körperverletzung in zwei Fällen. Die Quittung: acht Monate auf Bewährung. 150 Arbeitsstunden kommen obendrauf. Der 25-Jährige nahm das Urteil an, es ist bereits rechtskräftig.
"Impulsive" vierfache Mutter
Weiter ging's ohne Pause im nächsten Akt mit einer vierfachen Mutter (34) aus dem Landkreis Schweinfurt. Sie habe mit ihrem Lebensgefährten beim Chinesen was zu Essen kaufen wollen, sagte sie, habe dann die Tröten und Schreie gehört und sei dann mitgelaufen. "Alles irgendwie dumm gelaufen." Dann sei sie geschubst und "auch etwas impulsiver geworden". Aus Polizeisicht war es so, dass sie einem Beamten die Maske vom Gesicht gerissen, gegen einen weiteren getreten hatte und sich dann auch nicht festnehmen lassen wollte. Keine Maske und kein Abstandhalten kommen hinzu. Das Ganze bei einem Vorstrafenkonto mit elf Eintragungen vom Diebstahl über versuchten Raub und räuberische Erpressung bis Rauschgiftdelikten und auch Hafterfahrung. Unter Bewährung stand die Frau auch.
Die Staatsanwältin forderte acht Monate Haft – ohne Bewährung, auch wenn sie vier Kinder hat. "Das Maß ist voll." Die Pflichtverteidigerin der 34-Jährigen bat eindringlich um eine milde Strafe im Bewährungsbereich, wegen der Kinder. Sonst drohten ihr bei Widerruf der Bewährungsstrafe sogar 16 Monate Haft. "Vorgestern war Weihnachten, Sie haben drei kleine Kinder, das ist der einzige Grund, warum Sie nicht im Knast landen", urteilt der Richter: sechs Monate auf Bewährung – ein letztes Mal. Dann wird der Richter kurz grundsätzlich zu den sogenannten Spaziergängern: "Das ganze System, das dahinter steckt, ist die Behörden und Polizei vorzuführen und ins Lächerliche zu ziehen."
Hochaggressiver "Spaziergänger"
Schließlich folgt der vierte Angeklagte im Reigen der Schnellverfahren zu den Corona-Protesten am zweiten Weihnachtstag. Der 50-jährige Angestellte ist auf einem Polizeivideo zu sehen, wie er im Bereich Philosophengang mit roher Gewalt eine Polizeikette durchbricht, auf einen Beamten losstürmt und einen weiteren schließlich, als ihn seine Kollegen aufhalten wollen, einfach "über den Haufen rennt", so der Richter. Er ist der einzige, der einräumt zu wissen, wobei es an diesem Abend auf den Schweinfurter Straßen ging. "Spazierengehen" wollte er, sagt er. Er hat sich bisher noch nichts zuschulden kommen lassen, wird aber zur höchsten Strafe verurteilt, die im beschleunigten Verfahren rechtlich möglich ist: ein Jahr auf Bewährung – ein Monat mehr noch, als vom Staatsanwalt beantragt. Hinzu kommt eine Geldauflage von 6000 Euro. Der Mann gehört der gut verdienenden Mittelschicht an.
Was lernen die daraus? Nix! Also weiter so! Liebe Richter, wann kapiert ihr es endlich und sprecht auch mal Strafen aus, die dem Täter weh tun ????
Bei manchen Menschen frage ich mich, was Will uns die Natur damit sagen?
22 jährig und arbeitslos. Wovon lebt er?
Sozialstunden wären angebracht gewesen.
An anderen Stellen ist zu lesen, dass diese Personen schon seit langem in dieser Szene unterwegs sind.
Vorher mal Handy checken sollte doch heute kein Problem mehr sein… 🙄
Ebenfalls die Mutter, die vorbestraft ist, die schon so oft auf Bewährung bekommt…
Das ist doch absolut unglaubwürdig, was die Justiz da macht. Ein Freifahrtschein. Ein Urteil, auf das sich andere berufen können und werden. 🤦🏻♀️
Was sollen denn die Kinder bei den Eltern lernen? Wie man betrügt, andere Menschen verletzt und und und?
Die Kinder MÜSSEN geschützt werden vor ihren "Eltern"....
Das ist etwas anderes als ein verbot.
Da müsste aber einer die Verantwortung für die Einhaltung der gegebenen Regeln übernehmen.
Das wollen diese Aufwiegler und Hosenschisser aber nicht.
Auch Unfassbar, wie eine Mutter oder Familie ein Kind, welches mit Reizgas getroffen wurde zu einer solchen Veranstaltung mitnehmen konnte. Die Familie sollte vom Familiengericht und einen, klugen denkenden Richter dringend überprüft werden.
Solche Aktionen gehen gar nicht!!!
Ich bin sehr erschüttert, daß sich immer noch Leute mit diesen Aktionen brüsten, das Gepfeife und Geträller über Whatsapp verbreiten, auch noch voller Stolz!
Wir lassen uns in der Tat von einer Minderheit tyrannisieren!
Aber manch einer musste trotzdem sein Leben wegen Corona lassen!
Ich denke, auf der Intensivstation denken die Menschen dann doch anders!
Die im KH und Seniorenheimen haben schon genug zu tun..
Was sollen die mit solchen Leuten anfangen??
Lasst sie lieber Straße kehren oder Bäume pflanzen oder was weiß ich ..aber nicht noch die Pflegekräfte behindern..wen dann höchstens Toilette mit der Zahnbürste schrubben..
Die Pflegekräfte sind mit ihrer Kraft am Ende und da sind Coronaleugner das letzte was die jetzt brauchen!