Der Schweinfurter AfD-Landtagsabgeordnete Richard Graupner muss sich wahrscheinlich im Herbst vor dem Amtsgericht Schweinfurt wegen möglichen Verrats von Dienstgeheimnissen verantworten. Das Hauptverfahren sei eröffnet, die Anklage gegen den Polizeibeamten unverändert zugelassen worden, teilte das Landgericht am Montag mit.
Richard Graupner äußert sich zum laufenden Verfahren nicht offiziell, lässt aber über seinen Schweinfurter Verteidiger Michael Schulze von der Kanzlei RSCW erklären, "dass die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft sachlich in keiner Weise begründet und nach wie vor rein spekulativer Art sind". Es gelte die Unschuldsvermutung. Laut Gerichtssprecher Thomas Fenner ist mit einem Prozess erst im Herbst dieses Jahres zu rechnen.
Hat Graupner einen Beschuldigten mit Informationen versorgt?
Zur angeklagten Zeit war Graupner als Hauptkommissar Leiter einer Fahndungs-und Kontrollgruppe bei der Autobahnpolizei Schweinfurt-Werneck. Er soll 2018 als Polizist in einem Ermittlungsverfahren einen Beschuldigten mit Informationen versorgt haben. Der Landtag hatte im vergangenen Dezember Graupners Immunität aufgehoben.
Der 58-Jährige ist Bezirksvorsitzender der Unterfranken-AfD und seit längerer Zeit im rechten politischen Lager aktiv. Er saß früher für die Republikaner im Schweinfurter Stadtrat.