
Unabhängig vom Unmut über Wartezeiten beim Einlass ins Freibad des Geomaris äußern sich in Sozialen Medien weitere Stimmen negativ über den erst kürzlich angelaufenen Freibad-Betrieb. Auf Nachfrage dieser Redaktion geht Betriebsleiter Wolfgang auf Kritikpunkte ein und stellt diese klar.
So bestätigt er, dass es derzeit tatsächlich kein Sonnensegel im Bereich des Planschbeckens für Kleinkinder gibt – eine angesichts der aktuellen Temperaturen und Sonnenintensität bedauerliche Situation. Das vorhandene Sonnensegel ist leicht defekt, berichtet Schulz. Für das beschädigte Sonnensegel mit einem Durchmesser von 13 Metern sei kein Ersatz von der Stange zu bekommen. Mit sechs bis acht Wochen Lieferzeit sei zu rechnen, sagt der Betriebsleiter.
Kosten für Sonnensegel sind kein Pappenstiel
Wenn es dumm laufe, dann käme der Ersatz also erst dann an, wenn die Badesaison 2021 schon so gut wie gelaufen ist. Dies ist der eine Grund, weshalb an dem Becken für die jüngsten Badbesucher derzeit kein Sonnenschutz aufgespannt ist. Der zweite Grund sind die Kosten. Laut Schulz muss er für ein neues Sonnensegel etwa 8000 bis 10 000 Euro einplanen – ein Betrag, der angesichts des ohnehin immensen Defizits des Bades kein Pappenstiel ist, zumal das Freizeitbad laut Schulz in diesem Jahr noch nichts verdient habe. Als Notlösung plant das Bad jetzt, das vorhandene Segel wenigstens notdürftig zu flicken, um es soweit möglich weiter nutzen zu können.
Ein zweiter Umstand, der einem Kommentator auf Facebook sauer aufgestoßen ist, ist der Umgang mit Besitzern von Jahreskarten. Für diese gelten in der Schlange vor der Kasse keine Sonderregeln, sie müssen sich hinten anstellen wie jeder andere Besucher auch, obwohl sie an der Kasse keine Karte kaufen müssen. Der Betriebsleiter verweist in diesem Zusammenhang auf die verpflichtenden Besucher-Registrierung aufgrund der Corona-Hygiene-Richtlinien. Diese gelte selbstverständlich auch für Jahreskartenbesitzer und das Personal muss die Angaben prüfen. Deshalb dürfen Besucher mit Jahreskarte auch nicht einfach so an der Kasse vorbeispazieren und die Schleuse passieren.
Grundsatzfrage: Extrawurst für Jahreskartenbesitzer?
Es sei eine Grundsatzfrage, ob man Dauerkarteninhaber gegenüber anderen Badegästen bevorzugen möchte und diese an der Schlange vorbei direkt zur Kasse vorlässt. Schulz sieht dies jedoch als problematisch an. Denn letztlich beinhalte die Jahreskarte eine Vergünstigung auf den Eintrittspreis – jedoch keine weiteren Sonderrechte. Dies müsse man beachten.
Eine gute Nachricht hat der Betriebsleiter noch am Rande: In Stoßzeiten zwischen 13 und 15 Uhr, in denen sich Früh- und Spätschicht des Kassenpersonals überschneiden, sei es nun doch möglich, zwei Kassen zu betreiben. Damit wachse die Besucherschlange nicht so stark – allerdings das Überstundenkonto der Mitarbeiter, weshalb diese Lösung auch nicht überstrapazierbar ist.