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Stadtlauringen/Bad Königshofen
Geldautomaten auch in Unterfranken gesprengt: Polizei fasst mutmaßliche Täter in den Niederlanden
Fahndungserfolg für Ermittler in ganz Europa: Die Polizei hat drei Männer festgenommen, die für mehrere brutale Sprengstoffanschläge verantwortlich sein sollen.
Erheblicher Schaden entstand in der Nacht zum 26. Februar bei der Sprengung von Geldautomaten der Sparkasse Haßberge-Schweinfurt in Stadtlauringen.
Foto: Désirée Schneider | Erheblicher Schaden entstand in der Nacht zum 26. Februar bei der Sprengung von Geldautomaten der Sparkasse Haßberge-Schweinfurt in Stadtlauringen.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 21.10.2024 02:34 Uhr

Bei einem internationalen Einsatz gegen mutmaßliche Sprenger von Geldautomaten hat die Polizei am Dienstag in den Niederlanden drei Männer im Alter von 24, 25 und 30 Jahren festgenommen. Laut dem bei den Ermittlungen federführenden Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz sollen sie einem "großen kriminellen Netzwerk" angehören, dem auch Taten in Unterfranken zugeordnet werden könnten. 

Konkret erwähnt das LKA in einem Pressebericht die Automatensprengungen im Februar dieses Jahres in Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) und Stadtlauringen (Lkr. Schweinfurt). In Bad Königshofen war die Wucht der Explosion, die die Täter am 19. Februar ausgelöst hatten, so stark, dass nicht nur die Bankautomaten der örtlichen Sparkassenfiliale aus der Halterung gerissen wurden, sondern auch die Schalterhalle stark zerstört wurde.

Völlig demoliert: Erheblicher Schaden entstand im Februar in der Sparkassenfiliale in Bad Königshofen bei der Sprengung von Geldautomaten.
Foto: Hanns Friedrich | Völlig demoliert: Erheblicher Schaden entstand im Februar in der Sparkassenfiliale in Bad Königshofen bei der Sprengung von Geldautomaten.

In Stadtlauringen musste nach der Explosion in der Nacht zum 26. Februar die Wohnung über der Sparkassenfiliale zunächst evakuiert werden. Trotz der Verwüstungen im Schalterraum, wo gleich zwei Automaten gesprengt wurden, hat die Statik des Gebäudes letztlich aber standgehalten. 

Die aktuellen Ermittlungen betreffen insgesamt 15 Geldautomaten-Sprengungen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern. Dabei entstand ein Beute- und Sachschaden von mehreren Millionen Euro.

LKA: Täter gehen "äußerst riskant und skrupellos" vor

Zeitgleich mit der Festnahme der Verdächtigten in den Niederlanden durchsuchte die Polizei am Dienstag auch mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Dabei haben die Beamten eigenen Angaben zufolge "umfangreiches Beweismaterial" sichergestellt.

Laut dem LKA setzen Banden, die häufig aus den Niederlanden heraus operieren, bei ihren Taten vermehrt sogenannten Festsprengstoff ein. Damit sorgten sie nicht nur für massive Zerstörungen, sondern gefährdeten auch immer wieder das Leben unbeteiligter Menschen. Auch bei ihrer Flucht mit hochmotorisierten Fahrzeugen gingen die Täter "äußerst riskant und skrupellos" vor.

Derweil bewegt sich die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in Bayern weiter auf hohem Niveau. Laut dem LKA wurden im Freistaat im vergangenen Jahr 21 Automaten in die Luft gejagt, darunter sechs in Unterfranken, nämlich in Aschaffenburg, Großostheim (Lkr. Aschaffenburg), Laudenbach, Hausen (beide Lkr. Miltenberg), Rüdenhausen und Abtswind (beide Lkr. Kitzingen).

2024 registrierte die Polizei bayernweit bislang 18 Sprengungen, darunter fünf in Unterfranken – neben Bad Königshofen und Stadtlauringen auch in Oberaltertheim, Kist (beide Lkr. Würzburg)  und Lohr (Lkr. Main-Spessart).

 
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