
Es war heiß, es ist trocken, von Regen kaum eine Spur: Die Folgen des Hitzesommers sind auch in Schweinfurt deutlich zu sehen. Braune statt sattgrüne Rasenflächen in den Schweinfurter Parks, Bäume mit deutlichen Hitzeschäden und Blättern, die schon im August verwelkt waren als wäre es Spätherbst. Wie kann man in Zukunft die Bewässerung sicherstellen, damit nicht noch mehr Bäume kaputt gehen? Die CSU-Fraktion im Stadtrat hat da Vorschläge.
Oliver Schulte fragte im Ferienausschuss nach zwei Möglichkeiten, wie man Trinkwasser sparen und Brauchwasser noch besser zum Bewässern einsetzen könnte. Zum einen ging es um das Wasser in den Außenbecken des Silvana-Freibades, das bekanntlich am 13. September schließt, wenn die Hallenbadsaison eröffnet wird. Müssen diese Becken komplett abgelassen werden und was passiert mit dem Wasser? Kann es trotz Chlorung zum Bewässern genommen werden?
Eine weitere Frage von Schulte: Was ist mit dem Wasser, das für die regelmäßige Spülung der Hydranten im Stadtgebiet gebraucht wird? In welcher Form könnte man das nach der Spülung auffangen und zum Gießen nehmen anstatt es in den Kanal fließen zu lassen?

Berechtigte Fragen der Christsozialen, die von der Verwaltung auch aufgegriffen wurden. Finanzreferentin Anna Barbara Keck erklärte, das Silvana senke den Wasserstand in den Becken vor dem Winter nur um gut 40 Zentimeter ab. Grundsätzlich sei es durchaus möglich, das Beckenwasser nach einer Entchlorung auch zum Bewässern zu nutzen. Man sei in Gesprächen mit dem Servicebetrieb.
Grundsätzlich benötige der Servicebetrieb je nach Witterung im jeweiligen Sommer zwischen 3000 und 7000 Kubikmeter Wasser, um die städtischen Grünanlagen und vor allem die gut 25.000 Bäume im Eigentum der Stadt zu gießen, ergänzte Umweltreferent Jan von Lackum. Natürlich sei es in diesem Hitzesommer deutlich mehr gewesen als in durchschnittlichen Sommern.
Mainwasser für das Bewässern der Schweinfurter Grünflächen und Bäume
Gleichwohl wird nur für einen sehr geringen Anteil des Gießwassers städtisches Trinkwasser benötigt, betonte von Lackum. Hauptsächlich nimmt die Stadt Mainwasser zum Gießen, lediglich 600 Kubikmeter Trinkwasser brauche man pro Jahr. Außerdem werde nur zwischen April und Oktober gegossen, im Herbst und Winter nicht. Das Thema Hydranten-Spülung habe man geprüft, "das Potenzial hier wird aber als gering eingeschätzt", so von Lackum.
Die regelmäßige Spülung sei aus hygienischen Gründen sehr wichtig, das Wasser danach aufzufangen, aufwändig und meist auch nicht sinnvoll, wenn man in einem Stadtteil die Routine-Spülung habe, in einem anderen weiter entfernten aber gerade gieße. Dennoch befänden sich Stadtwerke und Service-Betrieb in Gesprächen, sich noch enger abzustimmen.
Forschungsprojekt in der Kläranlage zur Brauchwasser-Nutzung
Mit der Frage, wie man möglichst wenig Trinkwasser zum Bewässern einsetzen kann und zukünftig auch Großprojekte wie den Bürgerpark der Landesgartenschau sinnvoll pflegen und bewässern kann, beschäftigt sich der Umweltreferent schon lange. Ein vielversprechendes Projekt mit großem Potenzial läuft derzeit in der Schweinfurter Kläranlage. Dort wird erforscht, wie das Abwasser in einer vierten Reinigungsstufe so aufbereitet werden kann, dass es bedenkenlos zum Gießen genutzt werden könnte, sowohl der Grünflächen in der Stadt als auch zum Beispiel für die Obst- und Gemüsebauern im Landkreis.
Geplant ist auch im Zuge der Landesgartenschau 2026, das Areal in der Ledward Kaserne direkt mit einer Leitung aus der Kläranlage anzuschließen. In vielen Großstädten weltweit, unter anderem im amerikanischen Las Vegas, wird seit Jahren erfolgreich Abwasser so aufbereitet, dass es zum Bewässern genommen werden kann.
Die CSU bewegt sich in die richtige Richtung. Das Wasser des Silvana zum bewässern nutzen anstatt es im Kanal abfliessen zu lassen, finde ich *top*
Aber warum soll eine wahnsinnig kostspielige und unnötige LaGa mit einer Extraleitung vom Klärwerk zum wässern versehen werden??? Hier könnte jetzt schon eine unterirdische Halle gebaut werden, die Regen sammelt - in Schweinfurt regnet es doch hin und wieder. Ende August regnete es stark in und um SW. Das Wasser rauschte davon - auch im Mariengraben (ehemals Marienbach). Der Fußballplatz (Am Gottesacker) bietet sich ebenfalls für einen riesigen Wasserauffangbehälter an und nicht als Standort für neue Wohnungen, die sollen bitte in der Bellevue entstehen.