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Schweinfurt
Gastronomie Schweinfurt: Wie läuft's mit den Corona-Regeln?
Essen gehen: Das war für lange Zeit nicht möglich. Für Geimpfte, Getestete und Genesene geht das wieder. Doch wie hoch ist der Aufwand? Und wie reagiert die Kundschaft?
Wie werden die Corona-Regeln in der Gastronomie im Raum Schweinfurt kontrolliert? Mitglieder des Hotel-und Gaststättenverbandes wünschen sich einheitliche Regelungen und ärgern sich über schwarze Schafe.
Foto: Symbolbild Johannes Kiefer | Wie werden die Corona-Regeln in der Gastronomie im Raum Schweinfurt kontrolliert? Mitglieder des Hotel-und Gaststättenverbandes wünschen sich einheitliche Regelungen und ärgern sich über schwarze Schafe.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:08 Uhr

Andrea Hümpfner, Chefin im Gasthaus Vierjahreszeiten in Forst und Revisorin im Kreisverband des Hotel-und Gaststättenverbandes (Dehoga) ist ziemlich genervt. "Ich ärgere mich nur rum", sagt sie am Telefon auf die Frage, wie es denn so läuft mit den Coronaregeln, mit 3G , 2G, 3Gplus. Je nachdem müssen weiter Masken getragen werden oder die nicht geimpften oder genesenen Gäste müssen einen normalen Schnelltest oder einen PCR-Test präsentieren, wenn sie in ein Lokal gehen. Sie sieht die Gastronomie als Buhmann. "Wir müssen das durchsetzen. Wie, ist egal." 

Andrea Hümpfner kritisiert Betriebe, die es mit den Kontrollen nicht so genau nehmen. Sie hat auch schön mal Gäste bei sich stehen, die sich wundern, warum  sie ein negatives Testergebnis oder einen Impfpass zeigen sollen. "Gestern waren wir wo essen, wo das niemanden interessiert hat", erzählen die Leute ihr dann ungehalten." Dass sie sich rechtfertigen muss, warum sich ihr Betrieb an die Regeln hält, findet sie schwierig. Zumal die Kontrolle zeitaufwändig sei. Sie wünscht sich klare, einheitliche Regeln für alle. Mit Maske, ohne Maske, welcher Test: "Viele Leute blicken nicht durch." Und sie wünscht sich, wieder mehr Gastgeberin sein zu können, den Leuten einen unbeschwerten, schönen Abend bereiten zu können. 

Kritik an den schwarzen Schafen in der Branche

Susanne Mangold, die stellvertretende Dehoga-Kreisvorsitzende setzt in ihrer Frückstücksmeisterei in  Schweinfurt wie die Hümpfners auf die 3G-Regel. Das heißt, die Gäste müssen Masken tragen. Steht in der Presse, dass die Maskenpflicht entfällt, wenn ein Betrieb die 3Gplus -Regeln einführt, glauben Gäste, das gelte generell. Das könne schon für Unmut sorgen. Die allermeisten der Kundinnen und Kunden hätten aber Verständnis.

Auch Susanne Mangold sieht es kritisch, dass wohl nicht alle  Betriebe kontrollieren, ob die Gäste einen  Impfpass oder einen negativen Testnachweis haben. Ihre Forderung: Kontrollzwang mit Ausweis-Überprüfung. "Sonst kommen wir nicht weiter." Selbsttests sollten ihrer Meinung nach nicht vor Ort angeboten und sozusagen als Eintrittskarte dienen. Erstens müsste das ohnehin mit Kontrolle beschäftigte Personal auch den Selbsttest überwachen. Zweitens wolle man ja nicht Gefahr laufen, dass jemand, der vor der Tür wartet, infiziert ist und womöglich andere ansteckt. 

Forderung: Klare einheitliche Regeln für alle 

Tobias Wegscheid (Revisor im Dehoga-Kreisverband) vom Hotel Krone Post in Werneck, arbeitet seit Monaten mit der 3G-Regelung.  "Die Leute zücken ihren Pass oder ihr Handy schon von vornherein", sagt er. Das Lokal ist nur für Hotelgäste geöffnet, da sind keine weiteren Kontrollen nötig. Bei Tagungen seien die Firmen extrem auf den Schutz der Teilnehmenden bedacht, würden oft noch einmal eine Testung vornehmen. 

Dehoga- Kreisvorsitzender Jörg Limberg vom Sax's in Schweinfurt plädiert auch für einheitliche Regelungen – "von oben" festgelegt. Die Leute sollten wissen, was sie mitbringen müssen, ob sie eine Maske brauchen oder nicht, egal, welches Lokal sie besuchen wollen. Das würde es für alle leichter machen, für die Gäste, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und niemand hätte einen Wettbewerbsvorteil. Auch er ärgert sich über Betriebe, die offensichtlich nicht kontrollieren. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen", das ist ihm wichtig. 

Welche Erfahrungen haben Gäste gemacht? 

Und wie sieht's auf der anderen Seite aus? Autorin Susanne Wiedemann hat in den letzten Tagen sehr unterschiedliche Erfahrungen im Raum Schweinfurt gemacht. In einem Lokal in der Stadt wollte das Personal von jedem aus einer größeren Runde sofort am Eingang den Impfpass/Test sehen. In einem anderen Lokal in der Stadt wurde ein Impfpass genau angeschaut, ein anderer aus der Runde musste nur sein Handy hochhalten. Die dreiköpfige Familie die später kam, musste gar nichts zeigen.

In einem Lokal in Schweinfurt wurde niemand während des Aufenthaltes nach seinem Impf-/Teststatus gefragt. In einem Betrieb im Landkreis kam dagegen niemand auch nur durch die Tür, ohne seine Papiere zu präsentieren. Und in einem anderen Lokal wurde man einfach gefragt: "Sind Sie geimpft?" Ob das stimmt, hat niemand kontrolliert. Ein einfaches "Ja" hat gereicht.   

 
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Kommentare
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  • T. W.
    In Würzburg wird maximal in 50% der Kneipen oder Restaurants kontrolliert!
    Da komme ich mit dem Impfpass und keinen interessiert es.
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  • D. H.
    Vielleicht sollten die MA vom Ordnungsamt mal häufiger in Gaststätten/Cafes kontrollieren, statt stundenlang die Parkplätze zu umkreisen, um endlich einen evtl. Parksünder zu erwischen. Hohe Geldstrafen würden die Wirte zwingen, zu kontrollieren und die Hygieneregeln einzuhalten.
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  • C. H.
    vielleicht sollte auch die Welt langsam mal wieder das Hirn einschalten und endlich die Coronapanik-Brille absetzen!
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