Anfang November musste die Gastronomie in Deutschland wegen der Corona-Pandemie wieder schließen. Seitdem darf Essen nur noch zum Mitnehmen verkauft oder geliefert werden. Der Lockdown ist kürzlich bis Ende Januar verlängert worden. Wir haben bei Gastronomen im Raum Gerolzhofen nachgefragt, wie sich ihre Situation derzeit darstellt.
Besonders vom Lockdown betroffen
Das Lokal leer, die Räume kalt – der Lockdown sei "keine schöne Sache", erzählt Josef Kraus, Inhaber des Gasthauses zur Sonne in Frankenwinheim: "Es tut weh, wenn du durch die leeren, kalten Räume gehst". Jammern will er deswegen aber nicht: Die Corona-Pandemie mache den Lockdown notwendig, sagt er. Auf einige Branchen wirke sich dieser Lockdown aber besonders aus, dazu gehöre die Gastronomie.
Weil Wirtschaften und Restaurants nicht öffnen dürfen, hat der Staat finanzielle Unterstützung – wie zum Beispiel die Novemberhilfe – zugesagt. Diese Novemberhilfe hat auch Kraus beantragt. Eine Abschlagszahlung habe er bereits bekommen, sagt er. Es sei etwa die Hälfte, der Rest soll im Januar kommen, so seine Information.
Allerdings: Die Beantragung der Hilfe beschreibt er als "recht kompliziert", da beispielsweise nur bestimmte Berufsgruppen, wie Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, den Antrag stellen können. Nach Meinung von Kraus wäre die Auszahlung der Hilfe auf einfacherem Weg möglich, da dem Finanzamt sowieso die benötigten Unterlagen vorliegen und die Umsätze bekannt seien. So wie die Antragstellung organisiert sei, müsse außerdem wieder der Steuerberater bezahlt werden, der natürlich nicht umsonst arbeite. Das sei gleich wieder Geld, das weggehe, so Kraus.
Kontakt zu den Kunden
In seinem Gasthaus bietet Kraus Essen zum Mitnehmen an. Das werde von den Leuten auch angenommen. Es sei wichtig, dass man "den Kontakt zur Kundschaft behält und pflegt", sagt er. Dieser Kontakt gehöre einfach zum Leben eines Gastwirts dazu.
Wann wieder geöffnet werden kann, "steht momentan in den Sternen", meint Kraus. Das sei nun einmal abhängig von den Inzidenzzahlen, sagt er: "Wir machen, was die Politik sagt. Was wollen wir denn sonst machen?"
Essen-to-go lohnt sich nicht
Auch Paul Wehner, der Inhaber vom Brauerei-Gasthof Weinig in Gerolzhofen, rechnet vorerst nicht damit, dass die Gastronomie bald wieder öffnen darf. Es könne wohl Fasching oder gar Ostern werden, bis die Wirtschaften wieder öffnen dürfen, meint er. Sein Gasthof ist derzeit komplett geschlossen, einen to-go-Verkauf gibt es nicht. Den Betrieb – samt Koch und Beikoch – für zwei Stunden hochzufahren, um dann Essen zum Mitnehmen zu verkaufen, lohne sich nicht, erklärt seine Frau Claudia Wehner.
Die aktuelle Zeit sei "sehr ungewiss", das sei für alle "eine schmerzliche Situation", sagt sie. Paul Wehner hofft darauf, dass der Betrieb wieder gut anläuft, wenn er schließlich wieder öffnen darf. Die Novemberhilfe hat Wehner ebenfalls beantragt. Das sei alles über das Steuerbüro gelaufen. Auch er hat bereits einen Teil der Hilfe erhalten: "Die Hälfte ist gekommen", sagt er. Der Rest müsse demnächst ebenfalls kommen – wann genau, weiß er allerdings nicht.
Hotel für Geschäftsreisende geöffnet
Doch nicht alle, die die Novemberhilfe beantragt haben, haben bereits Abschlagszahlungen erhalten. Markus Fischer beispielsweise, der zusammen mit seinem Vater Dieter Fischer den Landgasthof und das Hotel Goldener Adler in Sulzheim führt, hat die Novemberhilfe zwar ebenfalls beantragt, bei ihnen sei aber "noch nicht mal sicher, ob wir was bekommen", erzählt er.
Hintergrund dafür ist, dass sie neben dem Gasthof ein Hotel betreiben. Dieses halten sie auch während des Lockdowns für Gäste offen, die geschäftlich reisen müssen. Diese dürfen weiter beherbergt werden. Seit kurz vor Weihnachten sei zwar geschlossen, am 11. Januar gehe der Hotelbetrieb aber weiter, erklärt er. Bei solchen Mischbetrieben hänge es davon ab, welchen Anteil die jeweiligen Bereiche am Umsatz haben, ob die Novemberhilfe gezahlt werde, erklärt er.
Hoffen auf den Sommer
Im Dezember sei es im Hotel noch relativ gut gelaufen. Wie der Betrieb im Januar wieder anlaufe, bleibe abzuwarten. Bisher sehe es noch "recht mau" aus, sagt Markus Fischer. Die Frage sei, wie sich die strengen Kontaktbeschränkungen und der Aufruf der Politik, zu Hause zu bleiben, auf Geschäftsreisende auswirke.
Fischer bietet auch Essen zum Mitnehmen an. Allzu viel werde aber nicht to-go verkauft, sagt er. Der Gasthof sei vor der Corona-Zeit kaum auf Essen zum Mitnehmen ausgelegt gewesen: "Die Leute sind gekommen, haben gefeiert, gegessen". Da aber sowieso für die Hotelgäste gekocht werde, die das Essen auf die Zimmer bekommen, werde man den to-go-Verkauf beibehalten.
"Ich glaube nicht, dass wir vor März wieder aufmachen dürfen", meint Fischer mit Blick auf die Gastronomie. Letztes Jahr habe man ja sehen können, dass es im Sommer wieder aufwärts ging. Darauf hoffe er auch in diesem Jahr.
Also die Wirte haben viel investiert um den Hygienevorschriften um zu setzen,,,,,,,,,
und zur Belohnung bleiben sie weiterhin zu..........finde ich eine absolute Frechheit.
Auch dem verantwortungsbewussten Bürger gegenüber finde ich nicht in Ordnung das er hier zumindest mal ein bisschen Erholung und Genuss genommen bekommt. Glaube hier wird bald das große "Sterben" dieser Branche statt finden......................
Und dies finde ich ganz, ganz GROSSE KLASSE!!!