Einheimische Wild- und Nutztiere füttern und streicheln, mitten im Winter exotische Tiere bestaunen, dazu auf Spielplätzen klettern und toben: Wie wäre es mit einem Ausflug in einen Tier- oder Wildpark? Wir haben Anlagen in Unterfranken und der Region herausgesucht, die auch in den Weihnachtsferien geöffnet haben und einen Besuch wert sind. Und bei einigen ist der Eintritt sogar frei.
1. Wo Bartkäuze auf Luchse und Elche treffen: Wildpark an den Eichen Schweinfurt
Der Wildpark an den Eichen in Schweinfurt bietet kostenloses Vergnügen für die ganze Familie - auch im Winter. Auf einer Fläche von 18 Hektar leben etwa 40 Tierarten, darunter Huftiere wie Damhirsche, Elche und Wildschweine, verschiedene Vogelarten sowie Luchse. Insgesamt gibt es hier etwa 400 Tiere, sagt Parkleiter Thomas Leier. Dazu kommen ein Streichelzoo, eine Minigolfanlage, eine Waldschänke, Themenspielplätze wie der Baumpalast oder der größte Elch der Welt.
Besondere Attraktion laut Leier: "Die Elche mit den lustigen Nasen und langen Beinen." Die Besucherinnen und Besucher würden auch die Luchse im Luchsland und die Wildschweinrotte in Burg Schweinstein mögen. Im Streichelzoo kann man auf Tuchfühlung mit den Zwergziegen gehen. Schilder erzählen Interessantes über die Bewohner des Parks. Wer mehr erfahren möchte, kann im - mit Terminvereinbarung - an einer waldpädagogischen Führung teilnehmen. Der Höhepunkt sind auch im Winter die vielen Spielplätze. Und, sagt Leier: "Der Park mitsamt Christbaum und chinesischem Turm sind ab 16 Uhr wunderschön illuminiert."
Öffnungszeiten: Ganzjährig von 8 bis 20 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist frei.
Adresse und Infos: Wildpark an den Eichen, Albin-Kitzinger-Straße, 97422 Schweinfurt, Tel. (097 21) 4727839, www.schweinfurt.de/wildpark
2. Besuch im Zoo: Giraffen und Pinguine bestaunen im Tiergarten in Nürnberg
Der Tiergarten Nürnberg hat an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Ein winterlicher Tiergartenbesuch ist also auch an Feiertagen wie Weihnachten und Neujahr möglich. Viele Tiere halten sich auch im Winter im Freien auf, streifen durch ihre Anlagen oder spielen mit dem Schnee. Wird es ihnen zu kalt, können sie sich in ihre Ställe und Innengehege zurückziehen. Auch für Besucherinnen und Besucher gibt es zwischendurch Gelegenheit zum Aufwärmen: "In den Tierhäusern wie Manati- und Wüstenhaus herrschen das ganze Jahr über angenehm warme Temperaturen", sagt Luisa Rauenbusch von der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Nürnberg.
Die Delfine und die Kalifornischen Seelöwen sind eine Besonderheit des Tiergartens Nürnberg. Im Sommer 2011 wurde mit der Delfinlagune die erste Außenanlage für Große Tümmler, eine in allen Ozeanen verbreitete Art der Delfine, in Deutschland eröffnet. Zusammen mit der Lagune wurde das direkt angrenzende Manatihaus gebaut, dort leben Seekühe und weitere Urwaldbewohner.
Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 17 Uhr, letzter Einlass 16 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 18 Euro, Jugendliche 13,50 Euro, Kinder 8,50 Euro.
Adresse: Tiergarten Nürnberg, Am Tiergarten 30, 90480 Nürnberg. Infos unter Tel. (0911) 5454833 und www.tiergarten.nuernberg.de
3. Heimische Tiere im englischen Schlosspark: Natur und Kunst im Wildpark Schloss Tambach
Wie wäre es mit einem Ausflug in die Nähe von Coburg? Der 50 Hektar große Park des Barockschlosses Tambach gilt mit 280 Tieren als einer der größten Wildparks in Nordbayern. 20 überwiegend heimische Wildarten kann man dort näher kennenlernen. Zu sehen sind unter anderem Greifvögel und bedrohte Arten wie Fischotter, Wolf, Luchs, Wiesent und Mufflon.
Seit diesem Jahr gibt es im Wildpark auch eine eigene Falknerei. Die Greifvögel sind überwiegend Jungvögel, sagt eine Parksprecherin. Besucherinnen und Besucher können so das Flugtraining von Jungvögeln miterleben - "etwas nicht Alltägliches". Denn anders als bei Flugshows sieht man hier, wie Falkner und Greifvogel lernen und sich aneinander gewöhnen. In den Weihnachtsferien finden - außer an Heiligabend und Silvester - täglich Greifvogelflugvorführungen und Fütterungen sowie Kinderführungen statt.
Besonders für alle, die Kunst mögen: Harmonisch eingefügt in den Park sind Skulpturen aus Stahl von Thomas Röthel.
Öffnungszeiten: Ganzjährig von 8 bis 18 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 11 Euro, Kinder 8,50 Euro, unter 3 Jahre frei
Adresse: Wildpark Schloss Tambach Am Wildpark 3, 96479 Tambach, Tel. (095 67) 92 29-150 Internet: www.wildpark-tambach.de
4. Wölfe sind hier die Stars: Wildpark Bad Mergentheim
Die Tiere im Wildpark Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) erhalten gerade etwas Winterruhe, denn - außer in den Ferien - ist der Park in der kalten Jahreszeit nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Wenn dann Besuch kommt, sind die tierischen Bewohner besonders neugierig. Mit bis zu 30 Tieren lebt hier auf einem über zwei Hektar großen Gelände seit 28 Jahren Europas größtes Wolfsrudel. "Die Timberwölfe sind das Aushängeschild unseres Parks", sagt Sprecherin Mendi Ala. Die Wolfsart aus Kanada lebt in einem komplexen sozialen System, erklärt Ala: "So große Rudel wie bei uns gibt es in freier Natur nicht."
Insgesamt finden sich über 70 Tierarten auf insgesamt 45 Hektar Fläche. Das Besondere: Im Bad Mergentheimer Wildpark gibt es kaum Maschendraht, Käfige oder Gitter. "Fast alle Gehege sind mit kaum wahrnehmbaren Begrenzungen als naturnah gestaltete Freisichtanlagen erbaut", sagt die Pressesprecherin. Natürlichkeit und artgerechte Tierhaltung stehen im Vordergrund. Neben dem großen Wolfsrudel leben dort auch in Europa heimische Tierarten wie Greifvögel, Luchse, Dam- und Rothirsche, Elche, Wildschweine, Fischotter und zwei Braunbären in den Gehegen.
Öffnungszeiten: Bis 17. März 2023 am Wochenende und an allen Feiertagen von 10.30 bis 17 Uhr, letzter Einlass 16 Uhr. In den Weihnachts- und Faschingsferien ist täglich geöffnet. An Heiligabend und Silvester bis 14.30 Uhr, letzter Einlass dann 12.30 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 13 Euro, Kinder von 3 bis 14 Jahre 9,50 Euro.
Adresse: Wildpark Bad Mergentheim, Wildpark 1, 97980 Bad Mergentheim, Infos unter www.wildtierpark.de
5. Hüpfende Häschen und freilaufendes Damwild: der Wild-Park Klaushof in Bad Kissingen
Riesige lange Ohren und ein weiches graues Fell: Freudig hoppelt Schnuffel, ein großes Kaninchen der Rasse "Deutscher Riese", im Wild-Park Klaushof (Lkr. Bad Kissingen) auf die Besucher zu. "Diese Kaninchen wurden wegen ihres Fleisches gezüchtet", erklärt Axel Maunz, Stadtförster und Leiter des Wildparks. Wer sich nach dem Zweiten Weltkrieg keine Kuh leisten konnte, der legte sich Riesenkaninchen zu. Das und vieles mehr erfahren die Besucherinnen und Besucher bei einem Rundgang durch den Park, der von der Stadt Bad Kissingen betrieben wird.
Die Anlage gibt es seit 1971. Umgeben von gut ausgebauten Wanderwegen, breitet sich der 30 Hektar große Wildpark unterhalb des historischen Restaurants "Forsthaus Klaushof" aus. Immer wieder wird der Tierpark erweitert, werden die Gehege nach Möglichkeit verbessert und ausgebaut. Im Park leben bislang 46 Arten - von Auerochsen über Damwild, Fischotter, Greifvögel bis zu Pfauen. In der Streichelzone treffen die Besucher auf Rhönschafe, Ziegen und Esel.
Öffnungszeiten: Bis Ende März täglich von 10 bis 17 Uhr. Letzter Einlass um 16.15 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 4 Euro, Schüler 1,50 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei.
Adresse: Wild-Park Klaushof, Klaushofstraße 102, 97688 Bad Kissingen, Infos unter www.badkissingen.de/aktivitaeten/wildpark
6. Hoch oben in der Rhön: der Wildpark Gersfeld
Der Wildpark Gersfeld (Lkr. Fulda) ist eingebettet in einen Nadel- und Mischwald. Mehrere Rundwege, die teilweise barrierefrei sind, führen durch das idyllische Wiesental im Ehrengrund. Der ganzjährig geöffnete Wildpark hat eine Fläche von 50 Hektar, auf der etwa 150 Tiere aus ungefähr 25 Arten gehalten werden. Auf ausgedehnten Wald- und Wiesenflächen leben Dam-, Rot- und Rehwild, Mufflons, Sika- und Dybowskihirsche, Wildschweine, Fischotter, Wildkatzen, Gämsen und Steinböcke.
Eine Besonderheit sind die Tarpan-Pferde, eine Form des eurasischen Wildpferds. Und natürlich dürfen Rhön-Schafe und Wollschweine nicht fehlen. In der großen Parkanlage gibt es einen Kinderspielplatz, ein begehbares Gatter und ein Streichelgehege mit Ziegen. Nach einem Spaziergang auf den Rundwanderwegen bietet sich ein Besuch in der Wildparkgaststätte an.
Öffnungszeiten: Bis März täglich von 10 bis 16 Uhr
Eintritt: Erwachsene 7 Euro, Jugendliche 4 Euro, Kinder von 3 bis 12 Jahre 3 Euro.
Adresse: Wildpark Gersfeld, Wildpark 1, 36129 Gersfeld (Rhön), Tel. (066 54) 6 80 www.wildpark-gersfeld.de.
7. Auf dem Werksgelände der Möbelfirma: der Rauch-Zoo in Freudenberg
Eigentlich haben die Rauch Möbelwerke in Freudenberg (Main-Tauber-Kreis) mit Trampeltieren nichts am Hut. Im hauseigenen Zoo jedoch kann man diese Kamelart live erleben. Carla und Kalle heißen die beeindruckenden Tiere, die an einem Hang oberhalb des Firmengeländes zusammen mit Alpakas, Pampashasen, Damhirschen, Straußen, Maras und Lamas leben.
Bereits seit 1993 gibt es den Rauch- Tierpark. Angefangen hatte alles mit ein paar Shetland-Ponys, erzählt Tierpflegerin Julia Jung, die sich mit Janina Roth um die 65 Tiere kümmert. Ursprünglich diente der Zoo den Mitarbeitern und ihren Familien am Hauptwerk der Firma als Naherholung. Besonders beliebt: die marokkanischen Berberaffen, die sich in ihrem Gehege herumschwingen. Auch über die Bennett-Kängurus, die im südöstlichen Australien und auf Tasmanien heimisch sind, staunen Besucherinnen und Besucher. Wie alle Kängurus haben sie einen kräftigen Schwanz, der als Stütze und zur Balance dient. "Sie sind allerdings etwas schreckhaft, daher muss man ruhig mit ihnen umgehen", sagt Janina Roth.
Öffnungszeiten: Das weitläufige Zoo-Gelände ist im Winter von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet.
Eintritt: Der Eintritt ist frei.
Adresse: Rauch Möbelwerke GmbH, Wendelin-Rauch-Straße, 97896 Freudenberg, Tel. (093 75) 810. Infos unter: www.rauchmoebel.de