Er hat es tatsächlich geschafft: Jakob Hebenstreit hat sich vergangenen Freitag im Finale des Businessplan-Wettbewerbs von Startup-Teens in der Kategorie "Education" gegen seine beiden Konkurrenten durchgesetzt. Am Ende war die Jury von dem 16-Jährigen aus Traustadt und seinem von ihm entwickelten Lernprogramm "DiscussTime" so überzeugt, dass sie ihn zum Sieger kürten. Neben Ruhm und Ehre beschert der Titel dem Schüler des Egbert-Gymnasiums in Münsterschwarzach auch 10.000 Euro Preisgeld.
Wenige Tage nach der Finalrunde im 19. Stockwerk des Hochhauses des Axel-Springer-Verlags in Berlin nennt Jakob Hebenstreit das Erlebte im Gespräch mit dieser Redaktion als "Wahnsinn" – im positiven Sinn. Der Wettbewerb, an dem er aus eigenen Stücken teilgenommen hat, habe ihm sehr viele gute Erfahrungen gebracht. "Doch bis zum Ende habe ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, wirklich zu gewinnen", gesteht der bescheidene Erfinder, der sich auch nochmals bei allen bedankt, die ihn durch das Online-Voting überhaupt erst ins Finale gebracht haben.
Englisch sprechen übers Internet
Grundidee seines Startups "DiscussTime" ist es, Menschen die Möglichkeit zu verschaffen, über ein von ihm entwickeltes und programmiertes Computerprogramm im Internet Englisch zu lernen, und zwar nicht in schriftlicher Form, sondern als aktives Sprechtraining. Dieses funktioniert auf verschiedenen Wegen, entweder im Alleine-Modus, also ohne Gesprächspartner, oder im direkten Gespräch mit anderen Nutzern des Computergrogramms. Der 16-Jährige ist zudem dabei, eine App für "DiscussTime" zu entwickeln, die das Nutzen des Programms auf mobilen Endgeräten erleichtern soll.
Er war am vergangenen Freitag der erste der drei Kandidaten im Finale seiner Kategorie, der in einem zehnminütigen Pitch-Vortrag sich und seine Entwicklung der Jury vorstellte. Dabei verkaufte er sich gegenüber den Juroren, zu denen unter anderem Vertreter der Fernsehshow "Höhle der Löwen", des Software-Konzerns Microsoft sowie von Flixbus gehörten, am besten. "Ich kam, glaube ich, sehr überzeugend rüber und habe zehn Minuten frei gesprochen", schildert der junge Traustädter. Und auch auf die anschließende fünfminütige Fragerunde gab er den Juroren die passenden Antworten zu seiner Entwicklung.
Unternehmensgründung fest im Visier
Das Preisgeld möchte er, wie angekündigt, nutzen, um sein Produkt weiter zu entwickeln und dann möglichst schnell auf den Markt zu bringen. Hierfür ist der 16-Jährige auch gerade dabei, sich vom zuständigen Familiengericht eine unbeschränkte Geschäftsfähigkeit bescheinigen zu lassen. Denn ohne diese, die er normalerweise erst mit Erreichen der Volljährigkeit erlangt, würde es für den Jugendlichen unmöglich sein, eigenständig ein Unternehmen zu gründen. Doch er ist zuversichtlich, dass das Gericht seinem Antrag stattgeben wird. Dass er die Voraussetzungen hierzu, wie geistige Reife und Zuverlässigkeit, besitzt, hat er schließlich ausreichend bewiesen.