zurück
Altenmünster
Erschossener Rehbock im Maisfeld: Jagdpächter hat Wilderer in Verdacht
Der Schuss war professionell gesetzt: Die Kugel aus der Großkaliberwaffe traf mitten durch Herz und Lunge. Der vierjährige Rehbock hatte keine Überlebenschance.
Ein gewildertes Reh fand ein Landwirt beim Abernten seines Maisackers zwischen Altenmünster und Ballingshausen.
Foto: Steffen Zänker | Ein gewildertes Reh fand ein Landwirt beim Abernten seines Maisackers zwischen Altenmünster und Ballingshausen.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:08 Uhr

Einen grausigen Fund machte ein Landwirte bei der Ernte: In seinem Maisacker zwischen Altenmünster und Ballingshausen fand er einen toten Rehbock. Erschossen mit einer Großkaliberwaffe. "Der Schuss war perfekt platziert hinter der Schulter", sagt Jagdpächter Steffen Zänker. Die Kugel ging mitten durch Herz und Lunge. Er vermutet deshalb, dass Wilderer das Tier erlegt haben und hat Anzeige bei der Polizeiinspektion in Schweinfurt erstattet.

Am vergangenen Freitagnachmittag hatte der Landwirt den Rehbock beim Abernten seines Maisfeldes entdeckt und sofort den Jagdpächter informiert. Die Verwesung hatte schon eingesetzt, deshalb vermutet Steffen Zänker, dass das Tier bereits einige Tage zuvor gewildert worden war. Dass Wilderer am Werk waren, darauf würde der professionelle Schuss aus einer Großkaliberwaffe hindeuten. "Das war kein Sportschütze." 

Der Schuss aus der Großkaliberwaffe war präzise gesetzt. Die Kugel traf mitten durch Herz und Lunge.
Foto: Steffen Zänker | Der Schuss aus der Großkaliberwaffe war präzise gesetzt. Die Kugel traf mitten durch Herz und Lunge.

Seit dem 1. April ist Steffen Zänker Pächter des 420 Hektar großen Reviers am Ellertshäuser See. Der 24-Jährige kennt seine Tiere sehr gut. Den erschossenen Rehbock habe er mehrfach gesehen. Er sei vier Jahre alt gewesen, zu jung und zu stark, um ihn schon zu erlegen. Umso mehr schmerzt es ihn, dass Unbekannte ihn nun erschossen haben.

Zänker vermutet, dass der Rehbock in den Abendstunden am Feldrand stand und von vorbeifahrenden Wilderern ins Visier genommen wurde. Mit Nachtsichtgeräten würden sie die Tiere aufspüren und dann aus dem Auto heraus abschießen. Der getroffene Rehbock sei dann wohl mit letzter Kraft ins Maisfeld gesprungen. Die Beute war für die Täter damit verloren, weil eine Absuche zu aufwändig und langwierig gewesen wäre. 

"Wildern hat nichts mit Jagd zu tun, das ist eine Straftat", verweist Zänker auf Freiheitsstrafen zwischen drei und fünf Jahren, die bei illegaler Jagdausübung drohen. Meist würde das Fleisch der Tiere verkauft, manche töteten aber auch nur aus Spaß. "Wilderer sind skrupellos", meint der 24-Jährige auch mit Blick auf den brutalen Polizistenmord im Januar in Rheinland-Pfalz. 

Der Versicherungskaufmann aus Schweinfurt stammt aus einer Jägerfamilie. Vater und Opa sind ebenfalls Jäger, auch der Urgroßvater ging zur Jagd. Wilderei hat in der Familie bislang aber noch keiner erlebt. "Das hat mich ganz schön geschockt", sagt Steffen Zänker. Er hofft deshalb, dass die Ermittlungen der Schweinfurter Polizei nach den Tätern erfolgreich verlaufen. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Altenmünster
Irene Spiegel
Jagdpächter
Polizei
Polizeiinspektion Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • g. r.
    Da könnte sich so mancher Jäger eine Scheibe abschneiden ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. B.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. v.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U. K.
    Mir kommen die Tränen. Ein Lebewesen, dass leider nicht Waidmanns gerecht vom Leben in den Tod befördert werden konnte.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. S.
    Dem Rehbock , Reh, Wildsau usw. ist es wahrscheinlich sch....egal von wem sie abgeknallt werden.
    Weidmanns Unheil.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. A.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten