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Dingolshausen
Enkeltrick: Das Ersparte lag daheim im Safe
Eine Frau aus Dingolshausen wurde am Montag von einem Betrüger um einen hohen fünfstelligen Betrag geprellt. Die Polizei erklärt den Tatablauf und warnt vor der Masche.
Enkeltrick: Das Ersparte lag daheim im Safe
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Andreas Lösch
Andreas Lösch
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:03 Uhr

Eine Seniorin aus der Gemeinde Dingolshausen hat am Montag an ihrer Haustüre einen sehr hohen Geldbetrag an einen Trickbetrüger überreicht. Die Polizei hat den Fall am Mittwoch öffentlich gemacht und sucht derzeit nach Zeugen, die den Täter dabei beobachtet haben, wie er - nach Angaben der Ermittler im Zeitraum zwischen 13.15 Uhr und 16.30 Uhr - das Anwesen der Frau aufgesucht hatte. Zuvor hatte ein Mann bei ihr angerufen und behauptet, der Freund ihrer Enkelin zu sein und einen Autounfall gehabt zu haben. Deswegen benötige er nun kurzfristig einen Geldbetrag in Höhe von mindestens 25000 Euro. Die Seniorin glaubte dem angeblichen Freund der Enkelin und übergab ihm später "einen hohen fünfstelligen Betrag", wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt.

Unterdessen stellte ein Leser auf mainpost.de in den Kommentaren unter dem ersten Artikel zu dem Fall die Frage, ob denn die Frau einen so hohen Geldbetrag überhaupt zuhause aufbewahrt hatte. Vorausgesetzt, das Geld hätte erst bei der Bank abgeholt werden müssen, hätte dies aufgrund der großen Menge am Schalter geschehen müssen, da an Geldautomaten in der Regel nur eine Höchstmenge im niedrigen vierstelligen Bereich abgehoben werden kann, merkte der Kommentator sinngemäß an. Ob denn ein Bankmitarbeiter bei der Seniorin nachgefragt und auf einen möglichen Enkeltrick-Betrug hingewiesen habe?

Das komplette Ersparte ist weg

Eine Nachfrage bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken in Würzburg ergab, dass die Frau nicht bei einer Bank gewesen ist, um die Summe abzuheben. "Es ist tatsächlich so, dass sie das Geld zuhause in einem Safe aufbewahrt hatte", erklärt Polizeihauptkommissarin Claudia Ernst. Es komme öfter vor, dass ältere Leute ihre gesamtes Erspartes daheim aufbewahren. Wie hoch die genaue Summe im Fall des Dingolshäuser Enkeltrickbetrugs ist, will die Polizei nicht bekannt geben, aber es handelte sich laut der Pressestelle um mehr als die von dem Betrüger am Telefon geforderten 25000 Euro. Auch das Alter der Seniorin teilt die Polizei nicht mit, um die Persönlichkeitsrechte der betroffenen Seniorin zu wahren, die sonst womöglich in der kleinen Gemeinde mit gerade einmal 1300 Einwohnern zu leicht zu identifizieren wäre.

Laut Polizeipräsidium ist es schwer, solche und ähnliche Trickbetrüger zu ermitteln, nachdem die Tat bereits begangen worden ist. Die Polizei warnt: "Übergeben Sie niemals an Fremde Geld oder Schmuck." Bürger, die mit einer solchen Anfrage konfrontiert werden, sollten die Polizei einschalten. Die Beamten können dann laut Claudia Ernst direkt in das Geschehen eingreifen und einen möglichen Betrüger bei einer vereinbarten Geldübergabe auf frischer Tat ertappen.

Bankmitarbeiter werden geschult

Im Übrigen werden auch Mitarbeiter etwa der Sparkasse, der Raiffeisen- oder auch der Flessabank im Kreis Schweinfurt (und darüber hinaus) für solche und andere Fälle geschult. Sie fragen bei höheren Summen routinemäßig nach, um einem möglichen Betrug vorzubeugen.

In dem Dingolshäuser Enkeltrick-Betrug ermittelt die  Kriminalpolizei Schweinfurt und bittet weiterhin um Hinweise. Den Ausführungen der Polizei zufolge trug der Täter bei der Abholung des Geldes einen Mundschutz. Eine genaue Personenbeschreibung liegt allerdings nicht vor. Besonders Zeugen, denen am Montag zwischen 13.15 Uhr und 16.30 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge in Dingolshausen aufgefallen sind, sollen sich bei der Schweinfurter Kripo unter Telefon 09721/202-1731 melden.

 
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  • H. M.
    ist hier nicht so einfach zu finden.

    Ich frage mich immer warum, meist ältere Damen, man aufgrund einem Telefongespräch bereit ist sein ganzes Hab und Gut für eine dubiose Sache herzugeben und ein großes Herz zu zeigen, aber im richtigen Leben für seine Kindern und Engelkinder nichts übrig zu haben?
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  • R. A.
    Ich behaupte dass da immer Insiderwissen bei ist. Ich wüsste nicht, ob meine Nachbarsoldies einen Safe oder andere Wertbehältnisse haben.
    Einer weiss da was und initiiert.
    Du kannst doch nicht ne xbeliebige Nummer anrufen und eine derartige Story zum Besten geben. Meine Mutter und auch meine Schwiegermutter würden vor Lachen den Hörer fallen lassen.
    Also muss da mindestens einer was wissen und das verwerten.
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  • M. S.
    ich finde das einfach nur sehr traurig... ein Leben lang gearbeitet und gespart nur um dann im Alter fahrlässig oder auch nicht, vielleicht auch nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte befindlich das Geld an so ein skrupelloses A...loch zu verlieren.

    Könnte mir gut vorstellen das sich das besagte Personen oftmals auch selbst nicht verzeihen können und zudem noch Vorwürfe anhören müssen! Wirklich traurig diese ganze Sache...

    Eine Bank ist in Deutschland immer der bessere Aufbewahrungsort für Bargeld verglichen mit einem Safe zuhause o.ä. - möglicherweise mögen das "junge Aluhutträger" anders sehen aber mit deren "Problemen" möchte ich mich eh nicht beschäftigen müssen...
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  • M. B.
    Dankeschön für die weiteren Informationen. Erstaunlich welche Risiken Menschen in Kauf nehmen große Geldsummen zu Hause aufzubewahren. Die Bank wäre in diesem Fall der bessere Aufbewahrungsort gewesen.
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