
Bei Abbrucharbeiten im stillgelegten Kernkraftwerk Grafenrheinfeld ist es am Mittwochvormittag zu einem Brand gekommen. Wie die Polizei mitteilt, erlitten mehrere Personen durch Rauchgase Reizungen der Atemwege. Durch das schnelle Handeln der Mitarbeiter waren die Flammen bereits nach kurzer Zeit gelöscht.
Wie der Betreiber Preussen Elektra am Nachmittag mitteilt, kam es gegen 11 Uhr bei Sägearbeiten zu einem Kleinbrand an den Lüftungsschläuchen einer mobilen Luftfilteranlage. Laut Polizei führte Funkenflug zu dem Brand, bei dem ein Zelt und ein Lüftungsschlauch beschädigt worden sind. Als der Feueralarm ertönte, seien die Rückbautätigkeiten umgehend eingestellt und die Gebäude zügig geräumt worden, heißt es in der Pressemitteilung des Betreibers weiter.
Vier Personen in ein Krankenhaus gebracht
Durch die Rauchgase erlitten vier Mitarbeiter Reizungen an den Atemwegen und wurden zur medizinischen Überwachung in ein Krankenhaus eingeliefert. Acht weitere Personen erlitten laut Polizei "Beeinträchtigungen", bei denen keine medizinische Versorgung in einem Krankenhaus notwendig war.
Durch die begrenzte Brandlast sei eine Ausweitung des Brandes nicht gegeben gewesen, so Preussen Elektra: "Es gab weder radiologische noch technische Auswirkungen auf die Anlagensysteme." Auch seien kein kontaminiertes Material oder andere Gefahrstoffe nach außen getreten, heißt es von der Polizei. Es habe somit keine Gefahr für die Öffentlichkeit bestanden.
Um die Hintergründe des Brandes aufklären zu können, hat die Kriminalpolizei Schweinfurt vor Ort die Ermittlungen übernommen. Auch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde ist informiert. Die genaue Schadenshöhe ist derzeit noch unklar.
Das Kraftwerk ist seit Juni 2015 stillgelegt, der Rückbau begann 2018. Dieser soll circa 2033 abgeschlossen werden – daran schließt sich der konventionelle Abbruch der restlichen Kraftwerksgebäude an. Im August 2024 wurden die beiden Kühltürme gesprengt.
Und solange das Brennelementezwischenlager steht (ewig?) kommt keiner auf's Gelände