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Schweinfurt
Einzug in die Körnerschule verschoben: Wie löst die Schweinfurter FOS/BOS ihr Platzproblem?
Aufgrund steigender Schülerzahlen an Schweinfurter Grundschulen verzögert sich der Einzug der FOS/BOS in die Körnerschule. Welche Alternativen nun denkbar sind.
Der Einzug der Schweinfurter Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS)  in die Körnerschule verzögert sich. Nun steht die Frage nach Interimslösungen im Raum.
Foto: Josef Schäfer | Der Einzug der Schweinfurter Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS)  in die Körnerschule verzögert sich. Nun steht die Frage nach Interimslösungen im Raum.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

In gut zwei Jahren, mit Beginn des Schuljahres 2025/2026, hätte er eigentlich bereits abgeschlossen sein sollen – der lange geplante Bezug der Körner-Grundschule durch die Schweinfurter Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS). Doch nun könnte sich der Einzug bis nach 2030 verzögern, wie kürzlich im Rahmen der Sitzung des Schul- und Kulturausschusses bekannt wurde.

Grund seien die steigenden Schülerzahlen an Schweinfurter Grundschulen, weshalb das Schulgebäude temporär als zusätzlicher Grundschulstandort genutzt werden soll. Ein Umstand, der die FOS/BOS vor "weitere Herausforderungen stellt", so Oberbürgermeister und Verbandsvorsitzender Sebastian Remelé in der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes Fachoberschule-Berufsoberschule. Nun stehe erneut die Frage im Raum, wo die Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS in der Zwischenzeit untergebracht werden sollen.

Verzögerter Einzug erfordert neues Raumkonzept

Leicht sei der Entschluss nicht gewesen, von der "lange geplanten Vorgehensweise", das Gebäude der Körnerschule nach deren Umzug in den Neubau in Bellevue der FOS/BOS zur Verfügung zu stellen, abzuweichen, so Remelé. Dennoch sei man von der Notwendigkeit dieses Schrittes überzeugt. Was es nun brauche, sei ein neues Konzept für die Zeit bis zum endgültigen Bezug der alten Körnerschule.

Das bisherige Raumkonzept sehe vor, neben dem Haupthaus in der Goethestraße zusätzlich den Standort Körnerstraße sowie einen Ersatzneubau für den interimsmäßigen Ofra-Bau zu nutzen. Das angemietete Schulgebäude am Schelmsrasen könne dann aufgegeben werden, so Geschäftsleiter René Gutermann.

Für das neue Raumkonzept sehe die Verwaltung nun mehrere Möglichkeiten. Eine Option könnte der Abriss des Ofra-Baus und die Errichtung eines Neubaus an gleicher Stelle sein. In diesem Fall bedürfe es jedoch einer weiteren Übergangslösung und damit voraussichtlich eines dritten Schulstandortes, gab Remelé zu Bedenken. Denkbar sei hierfür etwa der Pavillon Süd des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums.

Neubau entlang der St.-Kilian-Straße im Gespräch

Eine weitere Möglichkeit folgt einem Vorschlag Ralf Proschs, Schulleiter der Friedrich-Fischer-Schule. Dieser sähe einen Neubau im Schulhof der FOS/BOS, entlang der St.-Kilian-Straße vor. Für diese Option spräche laut Remelé, dass es keiner Überganglösung bedürfe, da der Ofra-Bau in der Zeit des Baus weiterhin genutzt werden könnte.

Einzug in die Körnerschule verschoben: Wie löst die Schweinfurter FOS/BOS ihr Platzproblem?

Nach Ansicht des Hochbauamtes der Stadt Schweinfurt sei jedoch zu Bedenken, dass sich der Neubau eventuell nachteilig auf die Belichtung des angrenzenden Schulgebäudes auswirken könnte und dem Bau voraussichtlich ein "umfangreicher Baumbestand" zum Opfer fallen würde, gab Gutermann das Ergebnis der Prüfung wieder.

Zu klären sei in diesem Fall auch, wie groß der Neubau ausfallen könnte. Denkbar sei ein großer Bau, "der sämtliche Bedürfnisse nach Klassenräumen perspektivisch erfüllt, der dann aber sehr mächtig ausfällt, oder eine kleinere Variante mit einer kleineren Anzahl an Klassenzimmern, die uns dann aber perspektivisch nötigt, weiterhin den Schelmsrasen in Verwendung zu halten", so Remelé. Das bedeute, dass für das Gebäude weiterhin "üppige" Mietkosten fällig würden, so Gutermann.

Mögliche Aufstockung der Wilhelm-Sattler-Realschule

Eine weitere Möglichkeit, kurzfristig zusätzliche Klassenzimmer zu schaffen, brachten die Zweckverbandsmitglieder Klaus Rehberger und Michael Geck ein. In ihrem Antrag richteten sie die Empfehlung an die Stadt Schweinfurt, eine Erweiterung des Anbaus der Wilhelm-Sattler-Realschule zu berücksichtigen.

"Man könnte hier ohne Not ein zusätzliches Stockwerk aufsetzen", das von der FOS/BOS genutzt werden könnte, so Rehberger. Diese Option habe man seinerzeit bauchtechnisch eingeplant. Der Antrag stoße "auf offene Ohren", versicherte Remelé, allerdings habe die Wilhelm-Sattler-Schule bereits selbst zusätzlichen Raumbedarf angemeldet.

Geplant sei nun die Optionen der Baumaßnahmen dem Hochbauamt zur Begutachtung zu übergeben. Über den Fortschritt der Planung werde in der nächsten Sitzung im Herbst berichtet.

 
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  • Klaus Krug
    Im Jahr 2012 - also vor mehr als 10 Jahren - schrieb Herr Holger Laschka in dieser Zeitung:

    "Weshalb man mittlerweile zehn Schülergenerationen 30 Jahre lang in dieser als Übergangslösung deklarierten „Billig-Platte“ unterrichten ließ, bleibt das Geheimnis der verantwortlichen Politiker."

    Die Komponenten dieses Gebäude in Systembauweise (ein Stahlskelettbau mit vormontierten Segmenten in Leichtbauweise) sind nun vermutlich fast 50 Jahre alt, denn das Schulgebäude mit schon gebrauchten Elementen errichtet.

    Die Firma OFRA Generalbau gibt es seit 2014 nicht mehr, aber auf Youtube kann man noch Videos dieser Firma ansehen. Ein Titel u.a.: OFRA - Ihr zuverlässiger Baupartner.

    Genauso zuverlässig kann man sich mittlerweile darauf verlassen, dass das Ende dieses maroden Gebäudes immer weiter hinausgeschoben wird. Herr Laschka sitzt mittlerweile im Schweinfuter Stadtrat. Ich hoffe, er kann sich an den damaligen Artikel noch erinnern.
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  • Edeltraud Eusemann
    Das Drama geht in die nächste Runde, aber das ist ja nichts neues. Eine Schule, die jährlich mehr Abiturienten ausbildet als alle anderen Schulen in Schweinfurt zusammen, wird alle paar Jahre aufs neue vertröstet.
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