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SCHWEINFURT
Eine Frage der Nutzung und der Kosten
Über die Pläne und Ideen für die Sanierung des Philipp Moritz Fischer Haus in Oberndorf und den dahinter liegenden ehemaligen Stall wurde der Ferienausschuss informiert.
Foto: Oliver Schikora | Über die Pläne und Ideen für die Sanierung des Philipp Moritz Fischer Haus in Oberndorf und den dahinter liegenden ehemaligen Stall wurde der Ferienausschuss informiert.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:58 Uhr

Wie geht's weiter mit der Oberndorfer Mitte? Im Ferienausschuss gastierte wie vor ziemlich genau einem Jahr Professor Hubert Kress vom Erlanger Architekturbüro KJS + Architekten und stellte die Überlegungen seines Büros für das Philipp Moritz Fischer Haus und den daran anschließenden Stall vor.

Die Oberndorfer müssen wahrlich einen langen Atem haben. 2001 beschloss der Stadtrat das Sanierungsgebiet Alt-Oberndorf, seither gab es immer neue Ideen, wie man das Quartier entlang der Hauptstraße und am Feldtor, dem historischen Mittelpunkt Oberndorfs rund um das Bürgerhaus, das ehemalige Gasthaus Schwarzer Adler, das Alte Rathaus und das Philipp-Moritz-Fischer-Haus weiterentwickeln kann. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.

Wohnungen die beste Alternative

Das zeigen die Bauzäune und Bagger, die neben dem Parkplatz am ehemaligen Feuerwehrhaus stehen. Im ehemaligen Bauernhaus in der Hauptstraße 36 wurden Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge hergerichtet, Investoren bauen am Scheunengürtel an der Nordseite des Areals eine Eigentumswohnanlage mit 15 Wohneinheiten und für das Gasthaus „Schwarzer Adler“ mit seinem repräsentativen Veranstaltungsraum im ersten Stock gibt es Interessenten. Das gesamte Areal wird von der Stadt als multifunktionaler, begrünter Raum umgestaltet, wie es vom Büro Kress 2017 vorgeschlagen wurde.

Was soll mit dem Philipp Moritz Fischer Haus sowie dem Stall dahinter passieren, wo die Stadt als Bauherr auftritt? Kress erklärte, es gäbe „viele kleine Fallen.“ Eine Schwierigkeit seien die zu geringen Abstandsflächen – dem könnte man mit städtebaulichen Mitteln oder einem für diesen Bereich geänderten Bebauungsplan begegnen. Grundsätzlich ist Kress überzeugt, „dass Wohnen hier richtig und wichtig wäre.“ Sein Büro schlägt studentisches Wohnen vor. Marianne Prowald (SPD) befürchtet, dass Studenten eine Wohnung in Oberndorf zu weit weg von der Fachhochschule wäre. Sie fände altengerechtes Wohnen besser.

Für das Moritz Fischer Haus müssten Gutachten gefertigt und der Rat der Denkmalschutzbehörde eingeholt werden. Grundsätzlich könnte man im Erdgeschoss einen größeren Veranstaltungsraum, in den oberen Geschossen kleine Wohnungen einrichten. Auf beiden Seiten des Gebäudes stellt sich Kress Versorgungstürme vor, in denen Treppenhäuser, Aufzug oder andere Technik untergebracht sind.

Futuristische Konstruktion über dem Stall

Den Gewölbekeller aus dem Rokoko möchte Kress erhalten, genauso wie den Stall, wenn auch nur als Abstellraum. Dass die Ammoniak-Belastung ein Problem sei, wisse er, aber der Stall sei mit seiner Natursteinwand ein schönes Beispiel bäuerlichen Bauens. Kress schlug ein futuristisch anmutendes Stahlträgergerüst über den Grundmauern des Stalls vor, an das fertige Wohncontainer gehängt werden – architektonisch mutig und interessant, für Marianne Prowald und Sinan Öztürk (Linke) ging das aber zu weit. Insgesamt wären in Stall und Haus wohl sechs bis acht kleinere Wohnungen unterzubringen.

Wichtig ist die unterirdische Nahwärmeversorgung, die auch der Investor auf dem Nachbargrundstück mitnutzen möchte. Marianne Prowald wies darauf hin, dass sie einen weiteren Veranstaltungsraum neben dem Feuerwehrhaus nicht unterstützen werde. Sie hatte auch Zweifel, ob man den Stall erhalten sollte. Eine wichtige Frage wurde für das Gremium nicht zufriedenstellend beantwortet: Ulrike Schneider (Freie Wähler/Schweinfurter Liste) und Thomas End (SPD) wollten einen Kostenrahmen wissen, bekamen diesen aber selbst nach mehrmaligem Nachfragen nicht genannt. Dafür gab's einen Kompromiss: Man erteilte grundsätzliches Einverständnis zu den Vorschlägen, die Verwaltung wurde aber verpflichtet die zu erwartenden Kosten zu ermitteln und die weitere Beauftragung des Architekturbüros gemäß den Vergaberichtlinien der Stadt zu tätigen.

 
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