
Der Schweinfurter Unternehmer Georg Denzer-Mezger verstarb am 30. November im Alter von 92 Jahren. Er war ein von seinen Mitarbeitenden geschätzter Firmenchef, der den bundesweit größten Bosch-Service-Betrieb mit aufgebaut hat.
Georg Denzer-Mezger begann 1955 im Alter von 25 Jahren bei der Firma Mezger – zunächst als Lagerist, schnell wurde er aber zum Außendienstmitarbeiter befördert und bereits 1962 zum Geschäftsführer. Von seinem Enkel Mirko Denzer, der den heutigen Bosch-Service-Betrieb in vierter Generation als Geschäftsführer mit leitet, wird er als "Unternehmer mit viel Expansionsgedanken" beschrieben.
1964 bereits wurde in Bamberg eine Filiale eröffnet, es folgten in den nächsten Jahrzehnten weitere, unter anderem nach der Grenzöffnung in Leipzig, Dresden und Suhl. Durch die Ausdehnung der Geschäftsfelder wuchs die Firma und wurde umsatzstärkster Bosch-Vertragsgroßhändler. Georg Denzer-Mezger, der 1988 "wegen seiner hohen Loyalität und seiner Schaffenskraft", so sein Enkel, vom Firmengründer Erich Mezger adoptiert wurde, lag auch das Wohl der Belegschaft immer am Herzen.

Einführung von Betriebsrenten für die Mitarbeitenden
Er forderte schon in den 1970er-Jahren dazu auf, einen Betriebsrat zu gründen und führte damals eine Betriebsrente ein, von der derzeit über 100 Mitarbeitende profitieren. "Er war immer einer, dem die Nöte seiner Mitarbeiter wichtig waren, nicht nur die geschäftlichen Nöte, sondern auch die privaten", so sein Enkel. Dass später zunächst sein Sohn Ralph und auch Enkel Mirko die Nachfolge in der Geschäftsführung übernahmen, habe Georg Denzer-Mezger mit Stolz erfüllt. "Ihm war seine Familie sehr wichtig, und zu seiner Familie zählte er auch seine Firma", so Mirko Denzer.
2008 verkaufte Mezger die Großhandelssparte und konzentriert sich seitdem auf seine Bosch-Servicebetriebe, mit zwölf Filialen in Nordbayern und den neuen Bundesländern. 2021 wurde der nächste Schritt in der Entwicklung der Firma Mezger in die Wege geleitet: Der Bau des neuen Firmengebäudes in der Hans-Böckler-Straße im Hafen, ein 6,4 Millionen-Euro-Projekt. Am neuen Standort entstanden auf dem 12.000 Quadratmeter großen Grundstück ein zweistöckiges Verwaltungsgebäude sowie die Kfz-Werkstatt, in der nun zwölf Autos oder Transporter gleichzeitig repariert werden können.
In einer zweiten, kleineren Halle hat die 2013 gegründete Mezger-Tochter Sikom GmbH ihr Lager. Neben der freien Kfz-Werkstatt und der Immobilienverwaltung zählt die Sikom als dritte Säule zu den Wachstumstreibern. Sie verkauft Sicherheits- und Kommunikationstechnik an Behörden und Unternehmen und ist nach nur wenigen Jahren bereits der größte Anbieter für BOS-Systeme, ein nichtöffentlicher mobiler Funkdienst, am deutschen Markt. Mittlerweile sind 70 der 260 Mezger-Mitarbeiter in diesem Bereich beschäftigt.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 7. Dezember, um 12.30 Uhr im Hauptfriedhof in Schweinfurt statt.