Die Gemeindekasse ist leer, Donnersdorf muss sich wieder Geld am Kapitalmarkt aufnehmen, um seine geplanten Projekte finanzieren zu können. Welche Vorhaben geplant sind und wie Donnersdorf die Herausforderungen schultern will, berichtet Bürgermeister Klaus Schenk im Gespräch mit dieser Redaktion.
Klaus Schenk: Das größte Projekt ist die Planung für den Umbau und die Erweiterung der Grundschule am Zabelstein zur offenen Ganztagsbetreuung. Weiterhin werden wir, mit Blick nach Pusselsheim, zumindest noch die Planung für den Straßenbau in Angriff nehmen. Des weiteren wird bereits im Vorgriff auf 2024 im Herbst 2023 die Vorplanung für die Erneuerung der Hauptstraße in Donnersdorf erstellt.
Schenk: Ja, der Laden sollte eigentlich 2022 eröffnen, aber durch personelle Veränderungen bei der Firma "Emmas Tag und Nacht" verzögert sich dies leider ein bisschen. Auch die derzeitige Materialknappheit im Bausektor trägt dazu bei, da mit Fertigelementen gebaut wird und diese Teile im Moment sehr schlecht zu bekommen sind. Die letzten Gespräche kurz vor Weihnachten gingen aber immer noch in Richtung einer Ansiedlung, und ich möchte deshalb noch um etwas Geduld bitten. Wir als Gemeinde bleiben auf jeden Fall dran und verlieren das Ganze nicht aus den Augen.
Schenk: Ja es ist wahr, der Schuldenstand der Gemeinde Donnersdorf hat sich stetig verringert und da sind wir auch ganz froh darüber, obwohl wir in den letzten Jahren große Projekte umgesetzt haben. Wir konnten trotzdem zum Beispiel die Kanal- und Straßensanierung im Ortsteil Traustadt mit 2,5 Millionen Euro, dann die Kanalsanierung im Ortsteil Pusselsheim mit 1,4 Millionen Euro und den Kindergartenneubau in Donnersdorf mit 3,2 Millionen Euro bewerkstelligen. Jetzt ist halt unsere Schatulle quasi leer, und wir müssen nun wieder auf dem Kapitalmarkt Geld aufnehmen, um die dringend nötigen Arbeiten, unter anderem auch den Anbau an der Schule in Traustadt, zu verwirklichen. Das wird auch in den nächsten Jahren wohl so sein. Ich bin aber trotzdem guter Dinge, dass sich aufgrund unserer wirklich guten Ausrichtung, mit Mittelstand und dem Gewerbegebiet in Donnersdorf, das Ganze entsprechend wieder egalisieren wird und wir in eine Richtung kommen, dass wir wieder eine Schuldentilgung vornehmen können.
Schenk: Im Gewerbegebiet "Am Rödertor" in Donnersdorf sind tatsächlich alle Flächen komplett verkauft. Wir müssen jetzt erst wieder Grunderwerb tätigen, um uns hier weiter ausdehnen zu können. Das alles ist aber momentan schon in Arbeit.
Schenk: Die Sanierung ist mitten in der Bauphase. Die Kirchstraße als Hauptdurchfahrtsstraße wurde vorrangig ausgebaut, um den Verkehr hier wieder fließen zu lassen. Aktuell ist der Baustand so, dass ein Teilbereich vom Straßenabschnitt "Am Schärf" ausgebaut wird. So geht es dann nach der Weihnachtspause auch weiter. Die komplette Seitenstraße "Am Schärf" wird als nächstes weiter gebaut und dann geht es in die Stichstraße "An den Linden", weil auch dort noch einiges zu bewerkstelligen bzw. zu sanieren ist. Abschließend gehen wir dann in die Planung für den Straßenbau, weil dann das ganze Baufeld erneuert werden muss und wir dort auch entsprechend Leerrohre für den Breitbandausbau mit verlegen wollen.
Schenk: Unsere Mammutaufgabe der nächsten Jahre ist tatsächlich die Erweiterung der Grundschule am Zabelstein. Zum 1. August 2026 wurde die Betreuung im offenen Ganztag beschlossen und dass diese von den Kommunen bis dahin umgesetzt werden soll. Dies wird auch wie beschrieben das finanziell aufwendigste Projekt, das wir in der nächsten Zeit haben. Da es uns der Freistaat Bayern auf die Augen gedrückt hat, hoffe ich natürlich auch auf entsprechende Zuwendung vom Land Bayern. Letztendlich sehe ich die Situation so, dass es ja nicht nur damit getan ist, dass man das Gebäude hinstellt, sondern, was viel wichtiger ist, die Betreuung muss sicher gestellt sein. Da bin ich wirklich mal gespannt, ob das nötige Fachpersonal für die Betreuung unserer Kinder dann letztendlich auch zu bekommen ist. Das ist meines Erachtens nach noch eine viel größere Herausforderung im Bereich der offenen Ganztagsbetreuung.