Dingolshausens Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler wirft einen Blick auf das neue Jahr. Welche Themen auf der Agenda stehen und was sie sich für das Jahr 2023 wünscht, erzählt sie im Neujahrs-Interview.
Nicole Weissenseel-Brendler: Bisher konnte ich keinen Rückgang der Anfragen feststellen. Lediglich, dass ein paar Anfragen eine Alternative in Dingolshausen und Umgebung gefunden haben. Die Frage, "ab wann dort gebaut werden kann", kann ich nur falsch beantworten. Es ist nach wie vor schwierig in der Baubranche. Ganz egal, ob Planungsbüros, Lieferzeiten von Material oder Baufirmen zu bekommen. Aktuell kann ich noch nichts von der angeblichen Entspannung spüren. Denn auch jetzt fallen wir wieder zeitlich zurück, da wir nach der dritten Ausschreibung nun ein Angebot für eine "Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)" bekommen haben, mit Ausführung 2024.
Weissenseel-Brendler: Auf jeden Fall feiern wir 2023 die Einweihung. Ich persönlich mache dann ein Kreuzzeichen und weiß gar nicht, wie ich mich wirklich bei all den fleißigen Helfern, die unendlich viele Stunden dort ehrenamtlich geschuftet haben, bedanken kann. Unglaublich, was hier geleistet wurde und wird. Unser Gemeindevertreter und 1. Vorstand Norbert Götz und wir als Gemeinde haben mit Martin Reuter, Alexander Finster, Peter Götz und Oswald Rippstein ein sagenhaftes Team, die unsere Leistungsträger bei diesem Projekt sind und das alles ehrenamtlich. Sie verdienen definitiv größten Dank, Respekt und Anerkennung. Es ist weder in Worte zu fassen, noch bezahlbar, was hier geleistet wird.
Weisenseel-Brendler: Nach Rücksprache mit der LWD wird es keine Spaßmeile mehr geben.
Weisenseel-Brendler: Wie überall kam es auch hier zu zeitlichen Verzögerungen und das Planungsbüro musste die ausführende Firma bereits schriftlich unter Verzug setzen. Die Frist zur Vollendung der Arbeiten wurde auf Ende Februar 2023 festgelegt. Mit Einschränkungen ist vorerst nicht zu rechnen. Ansonsten werden wir unsere Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig informieren.
Weisenseel-Brendler: So wie sich alle Veranstaltungszentren in den letzten drei Jahren der Pandemie entwickelt haben.
Weisenseel-Brendler: Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, Bischwind und Dingolshausen als Gemeinschaft zu verbinden. Dass uns allen bewusst wird, wie wichtig unsere "alten Werte" für eine erfolgreiche Gemeinde sind. Dass wir respektvoll und ehrlich miteinander umgehen. Dass wir uns gegenseitig sehen, hören und wertschätzen. Dass wir hinterfragen und nicht immer jedes Gewäsch glauben. Dass wir Halt, Hoffnung und Glaube niemals verlieren. Aber vor allem, dass wir alle gesund bleiben, zusammenhalten, wenn's darauf ankommt und füreinander da sind, wenn jemand Hilfe braucht. Aber auch, dass wir über unseren Schatten springen können, um friedvoll miteinander umzugehen. Dass die Wichtigkeit unserer Kinder und Familien wieder an Wert gewinnt und unsere Kinder die nötige Aufmerksamkeit und bedingungslose Liebe bekommen. Schon jetzt, 2023 müssen wir es angehen, dass wir unserer nächsten Generation eine Welt und Gemeinde hinterlassen, die liebens- und lebenswert ist, wo sie sich wohlfühlen und eine gesunde Zukunft möglich ist. Dank meiner Vorgänger haben wir eine hervorragende Infrastruktur in unserer Gemeinde. Jetzt wollen wir unsere soziale Dorferneuerung angehen, wo meine genannten Wünsche vielleicht in Erfüllung gehen. Aber fassen wir uns alle selbst an die eigene Nase und fangen heute schon damit an, wohlwollend in unserer Gemeinschaft zu leben. Denn die Softskills sind die Dinge, die mir in unserer digitalen und materiellen Welt am meisten fehlen. Doch sind sie unendlich wichtig und das Fundament für alles. Ich hoffe nicht, dass wir erst einen Blackout brauchen, um uns dessen bewusst zu werden.