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Dingolshausen
Dingolshausen im Jahr 2023: Welche Themen im neuen Jahr auf der Agenda stehen
Das Archivbild zeigt Bürgermeisterin Nicole Weisseseel-Brendler an dem Ort, an dem das Baugebiet 'Mönchstockheimer Weg IV' entstehen soll.
Foto: Gerald Effertz | Das Archivbild zeigt Bürgermeisterin Nicole Weisseseel-Brendler an dem Ort, an dem das Baugebiet "Mönchstockheimer Weg IV" entstehen soll.
Gerald Effertz
 |  aktualisiert: 10.02.2024 01:23 Uhr

Dingolshausens Bürgermeisterin Nicole Weissenseel-Brendler wirft einen Blick auf das neue Jahr. Welche Themen auf der Agenda stehen und was sie sich für das Jahr 2023 wünscht, erzählt sie im Neujahrs-Interview.

Frage: Das Neubaugebiet "Mönchstockheimer Weg IV" steht in den Startlöchern. Gibt es noch genug Anfragen zwecks Bauplätzen oder ist das aufgrund allseits steigender Kosten zurückgegangen? Ab wann kann dort gebaut werden?

Nicole Weissenseel-Brendler: Bisher konnte ich keinen Rückgang der Anfragen feststellen. Lediglich, dass ein paar Anfragen eine Alternative in Dingolshausen und Umgebung gefunden haben. Die Frage, "ab wann dort gebaut werden kann", kann ich nur falsch beantworten. Es ist nach wie vor schwierig in der Baubranche. Ganz egal, ob Planungsbüros, Lieferzeiten von Material oder Baufirmen zu bekommen. Aktuell kann ich noch nichts von der angeblichen Entspannung spüren. Denn auch jetzt fallen wir wieder zeitlich zurück, da wir nach der dritten Ausschreibung nun ein Angebot für eine "Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)" bekommen haben, mit Ausführung 2024.

Der Umbau des Sportheims vom FV Dingolshausen ist in vollem Gange. Wann kann damit gerechnet werden, die Halle wieder mit Leben erfüllen zu können?

Weissenseel-Brendler: Auf jeden Fall feiern wir 2023 die Einweihung. Ich persönlich mache dann ein Kreuzzeichen und weiß gar nicht, wie ich mich wirklich bei all den fleißigen Helfern, die unendlich viele Stunden dort ehrenamtlich geschuftet haben, bedanken kann. Unglaublich, was hier geleistet wurde und wird. Unser Gemeindevertreter und 1. Vorstand Norbert Götz und wir als Gemeinde haben mit Martin Reuter, Alexander Finster, Peter Götz und Oswald Rippstein ein sagenhaftes Team, die unsere Leistungsträger bei diesem Projekt sind und das alles ehrenamtlich. Sie verdienen definitiv größten Dank, Respekt und Anerkennung. Es ist weder in Worte zu fassen, noch bezahlbar, was hier geleistet wird.

Das Sportheim in Dingolshausen wird saniert. Am 22. Juni 2022 war der Spatenstich.
Foto: Michael Mößlein | Das Sportheim in Dingolshausen wird saniert. Am 22. Juni 2022 war der Spatenstich.
Nach der coronabedingten Pause soll 2023 wieder die Spaßmeile – das bekannte Straßenfest –stattfinden. Gibt es hier schon Informationen dazu? In früheren Jahren wurde es mit Michelau zusammen gefeiert – ist hieran wieder gedacht?

Weisenseel-Brendler: Nach Rücksprache mit der LWD wird es keine Spaßmeile mehr geben.

Thema im Jahr 2023 ist auch das Befahren der Kanalisation: Inwieweit müssen sich die Nutzer auf eventuelle Einschränkungen einstellen? Wie ist hier der Stand der Dinge?

Weisenseel-Brendler: Wie überall kam es auch hier zu zeitlichen Verzögerungen und das Planungsbüro musste die ausführende Firma bereits schriftlich unter Verzug setzen. Die Frist zur Vollendung der Arbeiten wurde auf Ende Februar 2023 festgelegt. Mit Einschränkungen ist vorerst nicht zu rechnen. Ansonsten werden wir unsere Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig informieren.

Seit einigen Jahren gibt es den Freiraum - das Veranstaltungszentrum inmitten der Gemeinde. Wie hat sich dies entwickelt? 

Weisenseel-Brendler: So wie sich alle Veranstaltungszentren in den letzten drei Jahren der Pandemie entwickelt haben.

Was wünscht sich die Bürgermeisterin im Jahr 2023 für ihre Gemeinde mit dem Gemeindeteil Bischwind?

Weisenseel-Brendler: Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, Bischwind und Dingolshausen als Gemeinschaft zu verbinden. Dass uns allen bewusst wird, wie wichtig unsere "alten Werte" für eine erfolgreiche Gemeinde sind. Dass wir respektvoll und ehrlich miteinander umgehen. Dass wir uns gegenseitig sehen, hören und wertschätzen. Dass wir hinterfragen und nicht immer jedes Gewäsch glauben. Dass wir Halt, Hoffnung und Glaube niemals verlieren. Aber vor allem, dass wir alle gesund bleiben, zusammenhalten, wenn's darauf ankommt und füreinander da sind, wenn jemand Hilfe braucht. Aber auch, dass wir über unseren Schatten springen können, um friedvoll miteinander umzugehen. Dass die Wichtigkeit unserer Kinder und Familien wieder an Wert gewinnt und unsere Kinder die nötige Aufmerksamkeit und bedingungslose Liebe bekommen. Schon jetzt, 2023 müssen wir es angehen, dass wir unserer nächsten Generation eine Welt und Gemeinde hinterlassen, die liebens- und lebenswert ist, wo sie sich wohlfühlen und eine gesunde Zukunft möglich ist. Dank meiner Vorgänger haben wir eine hervorragende Infrastruktur in unserer Gemeinde. Jetzt wollen wir unsere soziale Dorferneuerung angehen, wo meine genannten Wünsche vielleicht in Erfüllung gehen. Aber fassen wir uns alle selbst an die eigene Nase und fangen heute schon damit an, wohlwollend in unserer Gemeinschaft zu leben. Denn die Softskills sind die Dinge, die mir in unserer digitalen und materiellen Welt am meisten fehlen. Doch sind sie unendlich wichtig und das Fundament für alles. Ich hoffe nicht, dass wir erst einen Blackout brauchen, um uns dessen bewusst zu werden.

 

 
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