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Schweinfurt
Digitale Einkaufswelt: Schweinfurt als bundesweites Vorbild
Als Pilotprojekt-Stadt bietet Schweinfurt seinen Händlern ein kostenloses Schulungsportal an. Was dieses vermittelt und wie Verkäufer das Internet für sich nutzen können.
Schweinfurt ist Pilotprojekt-Stadt für ein digitales Schulungsportal für Einzelhändler.
Foto: Plutus GmbH | Schweinfurt ist Pilotprojekt-Stadt für ein digitales Schulungsportal für Einzelhändler.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 09.02.2024 19:26 Uhr

Was soll der Schweinfurter Schuhverkäufer auf Youtube und wie kann die Bäckerei Facebook für sich nutzen? Fragen wie diese sollen künftig auf einem digitalen Schulungsportal geklärt werden. Das Angebot soll nicht nur Einzelhändlern helfen, damit soll Schweinfurt auch bundesweites Vorbild für Städte wie München, Hamburg oder Berlin sein. Wie das gehen soll? Gemeinsam mit dem Unternehmen "meinestadt.digital" und der Stadt Bad Staffelstein startet die Stadt Schweinfurt ein Pilotprojekt, womit der lokale Handel fit für die digitale Einkaufswelt gemacht werden soll.

"Ein großes Problem für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer ist es", so Schweinfurts Citymanager Thomas Herrmann, "noch neben der regulären Arbeitszeit im Betrieb Zeit für Schulungen und Workshops zu finden." Um Firmen davon unabhängiger zu machen, wurde nun ein "24-Stunden-Schulungsportal" entwickelt, das rudimentäre Fragen zu Google, Youtube, Facebook und Instagram klären soll. Das jederzeit abrufbare Portal bietet zahlreiche einfach zu verstehende Erklärvideos, die Händler in die Welt der sozialen Medien einführen und ihnen dabei helfen soll, diese für ihr Geschäft zu nutzen.

Unternehmer sollen lernen, Kunden über das Internet anzusprechen

"Letztlich geht es für uns als Citymanagement darum, das bestmögliche für unsere Händler zu tun", erklärt Herrmann. Das Portal könne vor allem Unternehmer an die Hand nehmen, die bisher kaum oder gar keine Berührung mit Sozialen Medien hatten. Interessierte Schulungsteilnehmer können sich bei Citymanager Herrmann (Mail an: thomas.herrmann@schweinfurt.de) melden und bekommen dann einen kostenfreien Zugang. Dann, so Herrmann, könnten sie anhand von Videos, mit Präsentationen und Checklisten ihren individuellen Lernerfolg und Zeitaufwand selbst bestimmen.

Konkret gehe es darum, Kunden nun auch über die verschiedenen Online-Plattformen anzusprechen. So könnten Einzelhändler lernen, etwa ihre Produkte über Facebook oder Instagram zu bewerben, in eigenen Youtube-Videos auf das Unternehmen aufmerksam zu machen oder die Präsenz für die Googlesuche zu verbessern. Corona habe gezeigt, wie wichtig die digitale Einkaufswelt mittlerweile sei. "Nur ein guter Mix zwischen Online- und Offline-Handel wird die vielfältige Struktur in unseren Innenstädten auf Dauer bewahren und stärken", stimmt dem auch Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé zu.

Digitaler Werkzeugkasten für Unternehmer

Diesem Ziel seien sowohl Schweinfurt als auch Bad Staffelstein – beide sind Pilotprojekt-Städte – ein großes Stück näher gekommen. Nun, so Citymanager Herrmann, liege es an den Schweinfurter Unternehmen, den digitalen Werkzeugkasten auch entsprechend für ihre Zwecke zu nutzen. Andre Braun, Geschäftsführer des Unternehmens Plutus, dem "meinestadt.digital" angehört, sichert Schweinfurt seine Unterstützung zu. "Mit meinestadt.digital gehen wir einen neuen Weg, die Stadtgesellschaften in eine digitale Zukunft zu führen", sagt der gebürtige Würzburger, der zuvor schon mehrmals mit Citymanager Herrmann zusammengearbeitet hatte. Das Portal umfasse neben der Unterstützung beim Erstellen von Inhalten auch die Schaffung eines jungen und dynamischen Außenbildes für die Stadt.

Ob und in welchem Umfang das digitale Angebot nun von den Schweinfurter Händlern genutzt wird, soll für ein Jahr getestet und die Inhalte gegebenenfalls optimiert werden. Dann, freut sich Herrmann, könne das Portal nach Schweinfurter Vorbild auch in anderen Städten in ganz Deutschland angeboten werden.

 
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