
Es war ein furioser Start, den die Menschen am Wochenende auf dem Schweinfurter Volksfest hinlegten: Tausende Besucherinnen und Besucher strömten bei 25 Grad und prallem Sonnenschein zum Auftakt auf den Volksfestplatz nach Schweinfurt. Während die Leute in Zelt und Biergärten das kühle Festbier genossen, schoben sich draußen hunderte Personen von jung bis alt, vorbei an Geisterbahnen, Fahrgeschäften und Bratwurstbuden, durch die Gassen.
Ähnlich beschreibt das auch Schausteller-Sprecher und Imbissbetreiber Karl-Heinz Hartnagel. Einen schöneren Start hätten sich er und seine Kollegen wohl nicht wünschen können. "Man merkt einfach doch, dass das die größte Veranstaltung in Schweinfurt und Umgebung ist."
Besonders das neue Festzelt habe es vielen angetan. "Die machen die Plane auf und die Leute strömen ins Festzelt rein", sagt Hartnagel. Drinnen sorgte am Freitagabend nach einem gelungenen Bieranstich durch Oberbürgermeister Sebastian Remelé die Partyband "Grumis" für ausgelassene Stimmung und tanzende Menschen auf den Tischen.
Das bestätigt auch Volksfest- und Ordnungsreferent Jan von Lackum, der auf Anfrage am Sonntag eine erste Bilanz zog. "Der Auftakt war phänomenal. So voll wie am Freitag habe ich den Platz lange nicht mehr gesehen." Ebenfalls gut besucht wurde am Sonntag der Auftritt des Kabarettisten Michl Müller, der für ausgebuchte Tische und stehende Menschen bis in die hinteren Reihen sorgte.
Stadt rechnet mit Zehntausenden Besucherinnen und Besuchern
Genaue Zahlen oder Statistiken über Besucherinnen und Besucher erhebt die Stadt nicht. Insgesamt rechne man aber über den gesamten Festablauf mit mehreren Zehntausenden Menschen vor Ort. "Am Eröffnungstag war der Platz komplett voll", so von Lackum.

Trotz kleinerer Delikte wie Taschendiebstählen und Handgreiflichkeiten schätzen sowohl der Ordnungsreferent als auch die Polizeiinspektion Schweinfurt die Sicherheitslage als friedlich ein. Gegenüber den vergangenen Jahren habe es keine Häufung von Vorfällen gegeben und das Fest sei insgesamt verhältnismäßig ruhig verlaufen, erklärt Dienstgruppenleiter Presch auf Nachfrage der Redaktion. Was jedoch auffällt: Viele Menschen besuchen heuer mit ihren Fahrrädern und Motorrädern das Schweinfurter Volksfest.
Und die Besucherinnen und Besucher? Auch die zeigen sich begeistert vom ersten Wochenende – das zeigt eine kurze Umfrage auf dem Gelände. "Es ist alles einfach sehr schön hier", sagt die Studentin Sofia Esquivel, die zusammen mit einigen Kommilitonen am Samstagnachmittag an einem Tisch im Bierzelt sitzt und zur Musik mitschunkelt.
Jungen Menschen gefällt die Stimmung beim Schweinfurter Volksfest
Die 21-Jährige ist vor eineinhalb Jahren für ihr Studium an die Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) von Mexiko aus nach Schweinfurt gezogen. Auch wenn die Festzeltmusik sich deutlich von der in ihrem Heimatland unterscheide, habe sie diese fest in ihr Herz geschlossen. Aus gegebenem Anlass hat sich die Studentin deshalb sogar extra einen Dirndl gekauft.

Von nicht ganz so weit her sind die beiden Schweinfurterinnen Celin Popp und Melissa Kliemt ins Festzelt gekommen. "Ich bin jedes Jahr hier", sagt Popp. Bei der 18-jährigen angehenden Krankenschwester steht das Volksfest jedes Jahr dick angestrichen im Kalender. Was für sie dabei nicht fehlen darf: Tracht und Dirndl. "Wir sind absolute Trachtenfans", bekräftigt auch Freundin Kliemt. Etwas anders sieht das der 21-Jährige David Nix, der etwas legerer in Jeans und T-Shirt neben den jungen Frauen sitzt. Für ihn sei vor allem die Stimmung entscheidend. "Und die ist hier einfach immer gut", sagt er.
Auch Mathias Bitsch und seine Frau Olga kommen jedes Jahr auf neue hier her. "Ich bin immer hier", sagt Bitsch. Schon als Jugendlicher hat sich der gebürtige Schweinfurter auf dem Volksfest immer etwas dazuverdient, Zelte aufgebaut oder Karten am Kinderkarussell verkauft.
Nur eine Sache fehlt dem hart gesottenen Volksfestfan: "Die Amis." Auch wenn es hin und wieder durchaus zu Auseinandersetzungen mit den in Schweinfurt stationierten amerikanische Soldaten gekommen sei: "Die haben immer für Stimmung gesorgt", erinnert er sich zurück. Aber abgesehen davon genießen er und seine Frau das Fest dennoch ausgiebig.
Eine phantastische optische Möglichkeit!