Bestes Wetter, tausende Besucherinnen und Besucher am Marktplatz und entlang der Prolog-Strecke in Schweinfurt, zufriedene Radprofis und ein bestens gelaunter Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU): Der Auftakt der Deutschland-Tour 2024 mit dem Prolog als Zeitfahren am Mittwoch war das versprochene Radsport-Event. "Wir wollen einen Impuls für die Sportlandschaft der Region und die Sportstadt Schweinfurt setzen", betonte der OB.
Nach dem Zeitfahren am Mittwoch beginnt die Deutschland-Tour mit der ersten Etappe am Donnerstag, 22. August, so richtig. Das Feld mit 120 Fahrern startet am Marktplatz in Schweinfurt um 12.35 Uhr, fährt über die Maxbrücke in Richtung Grafenrheinfeld, wo um 12.48 Uhr der scharfe Start erfolgt. Über Werneck und Eßleben geht es dann in den Landkreis Würzburg nach Rieden und weiter nach Main-Spessart. Die erste Etappe endet am Donnerstag in Heilbronn. Die Deutschland-Tour selbst endet nach 737 Kilometern und 8830 Höhenmetern am 25. August in Saarbrücken.
Das Programm in Schweinfurt war nicht nur auf Radsport-Enthusiasten ausgelegt, von denen zahllose aus ganz Deutschland anreisten, um den Start zu erleben. Sondern vor allem als "Radsport-Festival", wie Organisatorin Maren Hopf erklärte. So gab es vor allem am Marktplatz und am Fichtelsgarten, wo auf der Niederwerrner Straße das Ziel war, große Bereiche für die Besucherinnen und Besucher mit allen möglichen Ständen zum Mitmachen. Besonders beliebt tatsächlich unter anderem das Laufradrennen für Kinder zwischen zwei und fünf Jahren.
Eine Besonderheit bei Radrennen und bei den Fans beliebt, ist das offene Fahrerlager. In der Bauerngasse und rund um das Zeughaus konnte man die Busse der 20 Mannschaften sehen, mit den Fahrern reden oder auch Autogramme und Selfies bekommen, was reichlich genutzt wurde.
Für das Radrennen war die nördliche Innenstadt seit Mittwochmorgen komplett gesperrt. Diese Sperrung besteht laut Stadtverwaltung am Donnerstag weiter für den Marktplatz und die Brückenstraße bis voraussichtlich 16.30 Uhr sowie für die Bauerngasse, Zeughaus, Zehntstraße, Manggasse und Parkplatz Kirchgasse bis 13 Uhr. In diesem Zeitraum können das Parkhaus Museum Georg Schäfer sowie die privaten Parkhäuser in diesem Bereich nicht genutzt werden. Entlang der Strecke der ersten Etappe durch den Landkreis wird es lediglich während des Rennens zu kurzen Sperrungen von höchstens einer halben Stunde kommen.
Wer übrigens noch länger in ein wenig Radsport-Nostalgie schwelgen will, dem sei ein Spaziergang zum Friedrich-Rückert-Bau empfohlen: Dort bietet das Stadtarchiv allen, die an der Radsportgeschichte Schweinfurts interessiert sind, eine Bannerausstellung mit vielen historischen Bildern an, die außen am Rückert-Bau zu sehen sind.
Dennoch möchte ich auch wissen, was die Veranstaltung dem Schweinfurter Steuerzahler gekostet hat: Mehrmonatige Vorbereitung in der Stadtverwaltung, Anschreiben von 4000 Anwohnern und 1000 Firmen im gesperrten Veranstaltungsbereich mit erarbeiten individueller Lösungen für die Betroffenen, zusätzliches Personal bei Polizei und Rettungsdienst usw.
Nein, ich möchte die Veranstaltung nicht mies machen und ich weiß, dass ein Kosten-Nutzen-Abwägen über den monitären Bereich hinausgeht (ist ja tatsächlich eine tolle Werbung für unsere Stadt), dennoch müssten doch die Aufwendungen in Euro (ungefähr) benennbar sein. Schön, wenn wir uns das leisten können.