Von dieser Ankündigung war selbst die neue Kultusministerin, Anna Stolz, überrascht, und auch nach über einer Woche sorgt ein mögliches Gender-Verbot für Unklarheiten. Nach dem Vorstoß von Ministerpräsident Markus Söder, geschlechtergerechte Sprache an Schulen und Ämtern zu verbieten, wartet man in Schweinfurt, wie in ganz Bayern, auf konkrete Pläne. Trotzdem – oder gerade deswegen – wird das Thema heftig diskutiert.
"Ich sehe keine Veranlassung für ein solches Verbot und erachte diese Debatte insgesamt auch angesichts anderer und wirklicher Herausforderungen als in hohem Maße überflüssig", sagt etwa der Schweinfurter Landrat Florian Töpper (SPD). "Ich finde es ebenso wie unsere Gleichstellungsbeauftragte gut und richtig, dass sich hier in den vergangenen Jahren eine verstärkte Sensibilität entwickelt hat."
Töpper sagt weiter, dass sein Amt eine einheitlich geschlechtergerechte Sprache mit Doppelnennung nutze, also zum Beispiel von Bürgerinnen und Bürgern spreche. Das Landratsamt geht nach eigener Darstellung davon aus, dass diese Regelung auch dem möglichen Gender-Verbot nicht widersprechen würde.
Gender-Verbot für Schülerinnen und Schüler "wenig sinnvoll" für freiheitliche Erziehung
Auch an Schulen will Söder das Gendern verbieten. Wie es vom Kultusministerium in München heißt, betrifft das weniger den Schriftverkehr der Schulen, als die Benotung der Schülerinnen und Schüler. Momentan werden gegenderte Schreibweisen in Klassenarbeiten zwar als Fehler angestrichen. Das fließt jedoch nicht in die Benotung ein. Diese Regelung werde momentan überprüft, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums.
"Ich finde es schwierig, die Kinder und diejenigen, die sie erziehen, Vorschriften zu geben, wie sie gendern sollen", sagt der Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums, Klemens Alfen. Man könne zwar Kritik haben und es solle auch niemand zum Gendern gezwungen werden, aber: "Wir wollen die Schülerinnen und Schüler ja zu Eigenverantwortung und Freiheit erziehen, da ist ein Gender-Verbot wenig sinnig."
Doppelform, Sternchen, Binnen-I und Doppelpunkt: Wie gendern Schweinfurts Schulen?
Am Humboldt gebe es keine einheitliche Regelung zum Gendern, sagt der Schulleiter. Die Lehrerinnen und Lehrer könnten das selbst entscheiden. Alfen berichtet auch, dass das Thema bei den Schülerinnen und Schülern selbst wenig umstritten sei. Für die sei das Gendern inzwischen ganz normal.
Der Schulleiter der FOS/BOS in Schweinfurt, Ralf Prosch, sagt, dass an seiner Schule das genauso geregelt werde. Vonseiten der Schulleitung würden beide Geschlechter in der Doppelversion angesprochen. Lehrerinnen und Lehrer könnten aber auch dort Varianten wie das Sternchen oder das Binnen-I nutzen.
Selbstverwaltungsrecht: Das Land kann Gemeinden das Gendern wohl nicht verbieten
Eine der vielen Unklarheiten rund um die Verbotsankündigung ist, für welche Ebenen sie überhaupt gelten könnte. Staatliche Schulen, das betont Alfen, sind gegenüber dem Bayerischen Kultusministerium weisungsgebunden. Hier würde eine Regelung der Landesregierung also direkt gelten.
Anders sieht es bei Städten und Gemeinden aus. Denn es gilt in Bayern der Grundsatz der kommunalen Selbstverwaltung. Von der Stadt Schweinfurt heißt es entsprechend: "Eine Vorgabe des Freistaats Bayern würde aufgrund des Selbstverwaltungsrechts erst einmal nur für staatliche Einrichtungen gelten." Sprich: Jede Gemeinde entscheidet über ihre eigene Sprachregelung. Die Stadt Schweinfurt habe keine verbindliche Vorgabe zum Gendern. Ziel sei "eine verständliche und einfache Behördensprache", heißt es von der Stadt.
Ob ein Amt also von einem Gender-Verbot betroffen wäre, hängt davon ab, ob es ein kommunales oder staatliches Amt ist. Staatliche Ämter rund um Schweinfurt sind unter anderem das Schulamt, das Bauamt und das Gesundheitsamt.
Warum bläht die Mainpost dann das Thema ständig auf?
In Schulen soll laut medienwirksamer Ansage des Ministerpräsidenten Söder CSU eine geschlechtergerechte Sprache unter Zuhilfenahme von Sonderzeichen in Schulen untersagt werden,
aber die zuständige Ministerin für
Unterricht und Kultus ,
Frau Stolz FW,
ist ahnungslos und überrascht von dieser Ankündigung des Allmächtigen.
Traut der Landesvater seinen Kabinettsmitgliedern gar keine Sachkompetenz und Handlungsfähigkeit zu, erst recht nicht,
wenn jene von dieser anderen Partei kommen?
Wurde das zuständige Ressort da überhaupt mit einbezogen in diese Untersagung?
Kann die Ministerin Stolz in Ihrer Zuständigkeit nicht souverän agieren?
Jetzt frag ich mich schon,
ob Fachminister* innen in Bayern überhaupt gebraucht werden,
wenn die Landespolitik eine Ein- Mann- Show ist,
in welcher der Herr Söder ohne weiteres über die Köpfe der jeweils Zuständigen hinweg nach Gutdünken Entscheidungen fällt?!
Herr Söder hat gerade den Zug erwischt:. Bei Co...... ist er nicht abgesprungen.
Die letzte sinnvolle Reform des "Deutschen" war die Ablösung der Süderlin-Schrift, damit auch andere das Geschriebene lesen konnten.
Was seitdem folgte, hat bis heute keinen Mehrwert (:in??), außer es komplizierter zu machen - vorallem für die Menschen im Berufsleben.
Gendern ist so müßig wie ein Kropf und schaut zudem im Text(:in??) beschi... aus. Wer die weibliche Form unbedingt in seinem Text:in haben möchte, soll diese einfach dazu schreiben. Dann hat ein Buch eben nicht mehr 350, sondern 500 Seiten. Ob's dann noch lesbar ist?
Und wo bitte bleibt die männliche Form weiblicher Begriff:innen??
Wir machen doch sonst auch alles den Amerikaner:innen nach: also kein "der/die" mehr, sondern nur noch das. Das wäre mal eine Verbesserung.
Es ist schade, dass in einer derart intellektuell fortgeschrittenen Gesellschaft, die die Muster des Populismus und der Instrumentalisierung eigentlich DURCHSCHAUEN müsste, immer noch so viele auf diese Masche hereinfallen und einem nachlaufen, der sich als "starker" Mann und "Leitfigur" inszeniert.
Was hier Energie, Ressourcen und menschlicher Einsatz verschwendet wird aufgrund solcher Politdarsteller und durch diese Regionalpartei, ist ein Ärgernis!
Leider vermiße ich da auch ein wenig den kritischen Umgang mit den anderen Parteien
Natürlich sehe ich die auch kritisch, allerdings plustert sich da keiner so auf (von Kubicki mal abgesehen!).
Söder lacht hier doch über die Leute, die auf seine Kaspereien reinfallen....
Entscheidend ist doch, daß das Verbot einmal klar für Bayern ausgesprochen wurde. Denn dann kann es nicht mehr passieren, daß z.B. ein Student Punktabzug bekommt, weil er in einer Seminararbeit/Klausur "nicht ausreichend gegendert" hat. Das gab es leider schon.
Aber vielleicht ist es auch einmal wichtig , ein klares Statement abzugeben , weil wir uns zu
oft von einer Minderheit alles aufdoktrieren lassen und weil diese sich immer lautstark zu
Wort meldet .
Wir haben sicherlich auch in Bayern wichtigere Themen , welche wir anpacken müssen und
die weniger populär sind .