zurück
Schweinfurt
DDC Schweinfurt: Wie aus der Leidenschaft für Breakdance eine Marke mit weltweiter Ausstrahlung geworden ist
Die DDC ist nicht nur auf der Bühne zu sehen, sondern auch viel hinter den Kulissen aktiv. Produktion, Regie, Choreografien entwickeln sich zu einem neuen Standbein.
Die Dancefloor Destruction Crew in Aktion am Schweinfurter Theater bei 'Breakin' Mozart'. Links vorne Marcel Geißler, Gründungsmitglied und Geschäftsführer der DDC Entertainment Group. 
Foto: Martina Müller | Die Dancefloor Destruction Crew in Aktion am Schweinfurter Theater bei "Breakin' Mozart". Links vorne Marcel Geißler, Gründungsmitglied und Geschäftsführer der DDC Entertainment Group. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:49 Uhr

Die Schweinfurter Breakdancer von der DDC, der Dance Floor Destruction Crew, sind seit einiger Zeit weit mehr als nur Tänzerinnen und Tänzer, die für das Tanzen brennen und einen Traum haben: Die Welt erobern. Mit tanzen hat die Erfolgsgeschichte 1999 angefangen. Heute steht die  DDC für Unternehmergeist, Kreativität, Weiterentwicklung – und für eine Marke, für ein Unternehmen, das berät, Konzepte und Shows entwickelt, weiterbildet, kreative Programme und Kurse anbietet vom Kleinkind bis zum Junggebliebenen. 

Offiziell heißt das so: "Aus viel Talent, außergewöhnlicher Kreativität, einem Überschuss an innovativen Ideen und dem Händchen für das Business in der Brache entstand die DDC Entertainment Group."  Selber tanzen gehört aber schon noch dazu, sagt Marcel Geißler, Mitbegründer der DDC und Geschäftsführer der DDC Entertainment Group.

Die DDC Entertainment Group ist sozusagen ein Ergebnis der Pandemie, als Zeit war zum Nachdenken, zum Netzwerkeknüpfen. Sie setzt sich aus drei Säulen zusammen: der Show-Gruppe DDC Breakdancer, der DDC Factory, die Tanzschule, Kreativzentrum und Produktionsort vereint, und der DDC Vision. "Dieser Bereich vereint neue Visionen für Shows, Acts und einzigartige Inszenierungen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Auszeichnung mit dem Staatspreis für Bayerische Kreativorte

Geißler und das Team sind ziemlich stolz, dass sie vom bayerischen Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) mit dem Staatspreis für Bayerische Kreativorte ausgezeichnet wurden (wir berichteten). 180 Bewerbungen gingen ein, die DDC ist einer von drei Preisträgern. 10.000 Euro Preisgeld gab es. "Das fließt in neues Equipment für unsere Kurse", sagt Marcel Geißler.

In der 2019 eröffneten DDC Factory am Kessler-Field, früher war in diesem Gebäude das Fitness-Studio der amerikanischen Soldaten, gibt es Tanzkurse, Akrobatik- und Kreativkurse. Nicht nur für Leute, die Spaß an der  Bewegung und an der Musik haben, auch Profis kommen hierher. Zum Trainieren, um mit der DDC eine Choreografie  zu erarbeiten oder Videos zu drehen.  

Das folgende Video gibt einen kleinen Einblick in die Kunst der DDC:

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Im Februar gab's zum Beispiel einen Videodreh mit den Chef-Choreografen von Helene Fischer und den No Angels mit über 50 Tänzerinnen und Tänzern in Schweinfurt und einem Wasserbecken. Auch  Florian Silbereisen setzt bei seinen TV-Auftritten auf die Kreativen aus Schweinfurt. "Projektmanagement wird immer mehr", sagt Marcel Geißler. Und fügt hinzu, "und wir sind noch zu viel Künstler." Deswegen wird auch ein Projektmanager gesucht. In der Factory werden auch große Shows produziert und auf Tournee gebracht, Anima- Feuerwerk der Turnkunst, zum Beispiel. "Die Show für 2023 ist in Produktion." 

Neue Klassik-Show in Arbeit: DDC steht diesmal hinter den Kulissen

Was noch ansteht: Die DDC produziert mit der Konzertdirektion Landgraf wieder eine Klassik-Show zur Musik der Goldberg-Variationen. Im Gegensatz zu den Shows "Breakin' Mozart" und "Fuck you Wagner" steht die Schweinfurter Kreativtruppe nicht im Rampenlicht, sondern sorgt für Regie, Choreografie und Produktion. "Man kennt uns nur auf der Bühne, wenn wir dahinter stehen nicht", sagt Marcel Geißler. Da müssen sich wohl Publikum und Tänzerinnen und Tänzer noch ein bisschen dran gewöhnen. 

Die Schweinfurter DDC, die Dancefloor Destruction Crew, bei einem Auftritt beim Kultursommer auf dem Schweinfurter Kessler Field 2021. 
Foto: Lamber Josef | Die Schweinfurter DDC, die Dancefloor Destruction Crew, bei einem Auftritt beim Kultursommer auf dem Schweinfurter Kessler Field 2021. 

Was steht noch auf dem Plan? Den Namen weiter aufbauen. Das Team und den Spot weiterentwickeln, zählt Marcel Geißler auf. Dazu gehören zum Beispiel zwei Neuzugänge im Trainerteam: Mariia und Aleksey aus Charkiw in der Ukraine. Sie unterrichten Akrobatik und ab September Luftakrobatik. "Sie machen einen Mega-Unterricht", sagt Geißler. Im Moment lernen die beiden Deutsch, die  Verständigung mit den Kindern und Jugendlichen klappt aber trotzdem. Mit Englisch, mit Aufeinanderzugehen.   

2013 wurde das Programm "Breakin' Mozart" uraufgeführt

Nächstes Jahr ist es zehn Jahre her, dass das Erfolgsprogramm "Breakin' Mozart"  das Publikum begeisterte. Breakdance zu Musik von Mozart: Das war eine faszinierende Mischung. Das abendfüllende Stück der Schweinfurter Truppe DDC und des Regisseurs Christoph Hagel wurde 2013 beim Würzburger Mozartfest uraufgeführt, war im Berliner Varieté Wintergarten zu sehen. Vielleicht wird es eine Neuauflage geben, auch das gehört zu den Themen, mit denen sich die Truppe auseinandersetzt. 

Zur Weiterentwicklung gehört aber auch noch etwas: Umweltbewusstsein. Die Factory soll eine Photovoltaikanlage bekommen, die Heiztechnik modernisiert werden. Ziel: energieautark sein. 

Auftritt beim Oktoberfest in Blumenau in Brasilien

Einen großen Auftritt im Rampenlicht werden die DDC-Tänzer heuer auf jeden Fall haben. Sie  treten beim Oktoberfest in Blumenau in Brasilien auf. In Lederhosen, mit einem Breakdance-Programm. "Die größte Veranstaltung in Brasilien nach dem Karneval in Rio." In Südamerika ist die DDC noch nie aufgetreten, sagt Geißler. Sonst haben sie bis auf die Antarktis alle Kontinente abgetanzt. Der Traum von der großen Welt scheint sich also erfüllt zu haben. 

Staatspreis für bayerische Kreativorte

Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat den Staatspreis für bayerische Kreativorte ausgelobt, um Orte zu prämieren, in denen sich Kultur- und Kreativschaffende treffen, schöpferisch tätig sind, (wirtschaftlich) zusammenarbeiten, Veranstaltungen für die Branche durchführen oder Räumlichkeiten hierfür zur Verfügung stellen. Die Auswahl der prämierten Orte soll verdeutlichen, dass die bayerische Kultur- und Kreativwirtschaft sowohl in Metropolregionen als auch in Kleinstädten und im ländlichen Raum von großer Bedeutung ist – schließlich leisten Kreativorte einen wichtigen Beitrag zur (Wieder-) Belebung der Ortszentren, zur Aufwertung der Quartiere und zur Stärkung des ländlichen Raums.
Quelle: Bayerisches Wirtschaftsministerium
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Susanne Wiedemann
Choreografien
Florian Silbereisen
Helene Fischer
No Angels
Produktion und Herstellung
Staatspreise
Wirtschaftsministerien
Wolfgang Amadeus Mozart
Zirkus und Varieté
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top