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Schweinfurt
Das wissen Sie bestimmt noch nicht: 7 Fakten über ZF in Schweinfurt
ZF, riesiger industrieller Arbeitgeber in Unterfranken, ist in Schweinfurt allgegenwärtig. Doch manche Zahl des Automobilzulieferers überrascht wohl auch Beschäftigte.
ZF ist eine Stadt in der Stadt: Das Werk Süd ist nur eine von mehreren Adressen des ZF-Konzerns in Schweinfurt. Unten links ist die Autobahn Schweinfurt-Bamberg (A70).
Foto: Anand Anders | ZF ist eine Stadt in der Stadt: Das Werk Süd ist nur eine von mehreren Adressen des ZF-Konzerns in Schweinfurt. Unten links ist die Autobahn Schweinfurt-Bamberg (A70).
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:13 Uhr
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Seine Werke in Schweinfurt sind eine Stadt in der Stadt: Der Automobilzulieferer ZF ist mit 9000 Beschäftigten der größte kommerzielle Arbeitgeber in Mainfranken. Gerade hat der Konzern aus Friedrichshafen verkündet, dass es ihm wirtschaftlich gutgeht – trotz Inflation, Energiekrise, Halbleitermangel und anderen aktuellen Problemen der Wirtschaft.

Was steckt hinter diesem Industrieriesen? Sieben Fakten zum ZF-Standort Schweinfurt, die wenig bekannt sind - und überraschen.

1. In die Schweinfurter ZF-Werke kommen 120.000 Tonnen Stahl pro Jahr - fast immer per Güterzug

Verladestation: Fast der gesamte Stahl für ZF in Schweinfurt wird mit Zügen angeliefert. 
Foto: Anand Anders | Verladestation: Fast der gesamte Stahl für ZF in Schweinfurt wird mit Zügen angeliefert. 

Etwa 120.000 Tonnen Stahl, also 120 Millionen Kilo, werden nach ZF-Angaben pro Jahr zu den Schweinfurter Werken geliefert. 120.000 Tonnen, das entspricht zum Beispiel der Menge an Streusalz, das die 55 Straßenmeistereien in Nordrhein-Westfalen vor dem vergangenen Winter für das gesamte Bundesland auf Lager hatten. Oder: 120.000 Tonnen wiegen 100.000 Autos vom Typ VW Golf.

Der Stahl wird laut ZF zu 96 Prozent per Bahn in die Schweinfurter Werke gebracht - mit durchschnittlich 1900 Waggons im Jahr. 

Legt man einen herkömmlichen Güterwaggon mit 18 Metern Länge zugrunde, dann wäre ein Güterzug mit all diesen Waggons etwa 34 Kilometer lang und würde vom Hauptbahnhof Schweinfurt locker bis zum Bahnhof in Bad Kissingen reichen. Auf die Straße umgerechnet: Das entspricht der Strecke vom ZF-Werk Süd beim Schweinfurter Hafen über die Autobahnen A70 und A7 bis zur Ausfahrt Würzburg/Estenfeld.

2. Das ZF-Gelände umfasst 2 Prozent der Stadtfläche - dazu kommen 2 Kilometer Tunnel

Insgesamt zwei Kilometer lang sind die Tunnel unter dem ZF-Gelände in Schweinfurt. In ihnen liegen Versorgungsleitungen für die Werke.
Foto: Anand Anders | Insgesamt zwei Kilometer lang sind die Tunnel unter dem ZF-Gelände in Schweinfurt. In ihnen liegen Versorgungsleitungen für die Werke.

ZF hat in Schweinfurt mehrere Adressen und erstreckt sich dabei auf insgesamt etwa 640.000 Quadratmeter, was knapp 2 Prozent der Stadtfläche oder so viel wie 90 Fußballplätze ist. 90 Firmengebäude hat ZF in Schweinfurt.

Im Untergrund legte das Unternehmen schon vor dem Zweiten Weltkrieg Tunnel an, um die Werke mit Strom, Gas, Wasser und Wärme versorgen zu können. Gesamtlänge der Tunnel: gut 2 Kilometer.

1980 habe es gar Pläne gegeben, das Werk Nord durch einen Tunnel unter dem Main mit dem Werk Süd zu verbinden, so die ZF-Pressestelle. Diese Idee sei aber wieder verworfen worden.

3. Jeden Dienstag gibt es 20 Minuten Zeit für Fitness

Um 10 Uhr ist Fitness dran: Jeden Dienstag gibt es für die Schweinfurter ZF-Beschäftigten 20 Minuten lang Fitnesstraining per Video-Anleitung.
Foto: Anand Anders | Um 10 Uhr ist Fitness dran: Jeden Dienstag gibt es für die Schweinfurter ZF-Beschäftigten 20 Minuten lang Fitnesstraining per Video-Anleitung.

"Die Gesundheit seiner rund 9000 Beschäftigten in Schweinfurt ist ZF sehr wichtig", lässt die Pressestelle des Konzerns wissen. Ähnliches nehmen viele Unternehmen der Region für sich in Anspruch. Der Automobilzulieferer hat das Thema Gesundheit mit einer "aktiven Pause" aufgegriffen: Jeden Dienstag können sich Beschäftigte von 10 bis 10.20 Uhr freiwillig per Video-Anleitung einer Trainerin mit Übungen fit halten.

4. ZF bietet mit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt 8 duale Studiengänge an 

Bei ZF in Schweinfurt ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt ein duales Studium möglich (Symbolbild).
Foto: Daggi Binder/ZF | Bei ZF in Schweinfurt ist in Zusammenarbeit mit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt ein duales Studium möglich (Symbolbild).

Mit derzeit 468 Lehrlingen in Schweinfurt sieht sich ZF als größter Ausbildungsbetrieb in Unterfranken. Für den Firmennachwuchs gibt es in der Stadt ein Ausbildungszentrum mit drei Stockwerken und einer Fläche von 4800 Quadratmetern, was zwei Dritteln eines Fußballplatzes entspricht.

Als Berufsausbilder bietet der Automobilzulieferer in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) auch acht duale Studiengänge an. Damit ist ZF nach eigener Darstellung der größte Partner der FHWS in dieser Hinsicht.

5. Seit 85 Jahren ist ZF im Rennsport vertreten

An der Seite ist das ZF-Zeichen zu erkennen: Der Konzern setzt auch auf Rennsport - und wie hier auf Elektro-Flitzer.
Foto: Manuel Goria, ZF | An der Seite ist das ZF-Zeichen zu erkennen: Der Konzern setzt auch auf Rennsport - und wie hier auf Elektro-Flitzer.

Ob Formel 1 oder Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM): ZF ist in großen Wettbewerben des Auto-Rennsports vertreten, nach eigenen Angaben seit 85 Jahren. Schon die legendären Rennwagen vom Typ Mercedes Silberpfeil von 1937 seien mit Kupplungen und Stoßdämpfern der Marke Sachs ausgestattet worden, teilt das Unternehmen mit.

Vor 24 Jahren wurde die heutige Tochterfirma ZF Race Engineering GmbH in Schweinfurt gegründet. Dort laufen im Konzern die Fäden für das Rennsportgeschäft zusammen. Mittlerweile setzen die Schweinfurter bei den Rennfahrzeugen stark auf Elektroantrieb.

6. Nur 2 Prozent des Abfalls sind für ZF Abfall 

Stahlabfälle im ZF-Werk Schweinfurt: Nahezu alles wird wiederverwertet.
Foto: Jessica Seufert/ZF | Stahlabfälle im ZF-Werk Schweinfurt: Nahezu alles wird wiederverwertet.

Nachhaltig zu wirtschaften ist mittlerweile das Credo vieler Unternehmen. Bei ZF in Schweinfurt heißt das laut Konzern: 98 Prozent des Abfalls in den Werken werden wiederverwertet. Abfall gelte intern als Wertstoff, weil aus ihm neue Rohstoffe gemacht würden.

2018 setzte ZF für die Schweinfurter Werke ein neues Abfallkonzept auf, das alle Arten von Müll erfasste und mit dem sich seither Geld verdienen lässt: Pro Jahr würden 500.000 Euro Euro gespart, hieß es bei der Einführung. Das Konzept setzt darauf, dass Müll genauer sortiert und dann als Rohstoff besser in den Kreislauf zurückgebracht werden kann.

ZF gehört auch zu den 20 Unternehmen in der Region, die Teil des neuen Netzwerks "Kooperative Kunststoffkreisläufe" sind. Es läuft unter der Regie der Region Mainfranken GmbH und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) und soll helfen, dass Plastikmüll durch Zusammenarbeit der Betriebe besser wiederverwertet werden kann.

7. Bei ZF liegt eine besondere Urkunde von Prinz Ludwig von Bayern

Mit dieser Urkunde wurde der Schweinfurter Unternehmer Ernst Sachs 1909 zum Kommerzienrat von Bayern ernannt. Das Original liegt heute in den Archiven von ZF.
Foto: Anand Anders | Mit dieser Urkunde wurde der Schweinfurter Unternehmer Ernst Sachs 1909 zum Kommerzienrat von Bayern ernannt. Das Original liegt heute in den Archiven von ZF.

Sachs war über Generationen hinweg einer der prägenden Namen in Schweinfurt. Insbesondere der von Ernst Sachs (1867-1932), dem Erfinder der Freilaufnabe samt Rücktrittbremse an Fahrrädern. 1895 gründete der Tüftler das Unternehmen Fichtel & Sachs, das 2011 im ZF-Konzern aufging.

Noch heute hält man dort die Erinnerung an die Sachs-Zeit hoch. So liegt in den ZF-Archiven eine schmucke Original-Urkunde, mit der der bayerische Prinz Ludwig 1909 Ernst Sachs zum Kommerzienrat ernannte. Das war ein Ehrentitel für Persönlichkeiten der Wirtschaft.

 
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  • wolfgang.gutgesell
    Leider wurden die ca. 900 Kolleg:innen von ZF Aftermarket wieder unterschlagen. ZF hat nämlich um die 10.000 Beschäftigte in Schweinfurt. Schade!
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  • stauder
    So is es Heike 👍
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  • stauder
    Das 100-tausende Menschen in der Region in 75 Jahren nach dem 2.Weltkrieg beim „SACHS“ und später bei „ZF“ ihre Brötchen verdienen durften und dieses Unternehmen in all diesen Jahren nicht einmal in Schwierigkeiten war und somit maßgeblich zum Wohlstand der Menschen beigetragen hat, ist mir lieber, als ihren lächerlichen Kommentar lieber Werner12 lesen zu müssen.
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  • Werner12
    Das die Firma so groß wurde durch die Nähe zu den Nazis, Zwangsarbeiter usw. erwähnt die Führung lieber nicht.
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  • heike2211
    … und dafür wurden sie, wie alle anderen Großbetriebe zerbombt und was danach noch übrig blieb wurde am Amerikaner, Russen, Briten und Franzosen verteilt!!!
    Doch trotzdem wurden die danach wieder groß! Ohne Hilfe von irgendwelchen „Rechten“….
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  • walters
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