zurück
Schweinfurt
CSU-Ziel: Sieg bei OB-Wahl und Mehrheit im Stadtrat
Kämpferischer OB Sebastian Remelé stimmt die CSU auf den Wahlkampf ein: Wie man mit einem umfangreichen Programm nicht nur die CSU-Klientel ansprechen will.
Das Team Remelé will die Mehrheit im Stadtrat und natürlich auf dem OB-Sessel bleiben: Bei der CSU-Nominierungsversammlung stimmten sich (v.l.) Dieter Pfister, Oberbürgermeister Sebastian Remelé und seine Frau Monika auf den Wahlkampf ein.
Foto: Oliver Schikora | Das Team Remelé will die Mehrheit im Stadtrat und natürlich auf dem OB-Sessel bleiben: Bei der CSU-Nominierungsversammlung stimmten sich (v.l.) Dieter Pfister, Oberbürgermeister Sebastian Remelé und seine Frau Monika ...
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:29 Uhr

Die Schweinfurter CSU ist bereit für den Wahlkampf 2020: kämpferisch, programmatisch und mit einer Liste, bei der 19 von 21 Stadträten wieder kandidieren und auch einige interessante Neulinge platziert wurden. Vor allem aber: Die Schweinfurter CSU präsentiert sich geschlossen wie selten, Oberbürgermeister Sebastian Remelé bekam für seine Rede stehend dargebrachten Applaus. 

Der OB, der bereits im Sommer wieder als Kandidat für seine im Erfolgsfall dann dritte Amtszeit nominiert worden war, spann in seiner Rede am Vorabend des 9. November, an dem vor 30 Jahren die Mauer zwischen der DDR und der BRD fiel, einen großen Bogen. Damals, erinnert er sich, sei er bei der Bundeswehr im Allgäu gewesen und man habe die unglaublichen Bilder aus Berlin auf einem tragbaren Fernseher mit Schwarz-Weiß-Bild gesehen. "Ich habe mir in dem Moment geschworen, meinen Beitrag leisten zu wollen, dass es nie wieder Sozialismus und nie wieder Nationalsozialismus gibt", so Remelé.

Mit Blick auf die Landtagswahlen in Thüringen kürzlich, bei denen Linke und AfD zusammengerechnet mehr als die Hälfte der Wählerstimmen bekamen, konstatierte Remelé "die Gespenster sind auch bei uns wach." Er appellierte an die Mitstreiter auf der Stadtratsliste und die CSU-Mitglieder in der Stadt, "nehmt den Kampf auf, dass diese Stadt von einer bürgerlichen Mitte gestaltet wird."

Die 44 Stadtratskandidaten der CSU, die für die Kommunalwahlen 2020 nominiert wurden.
Foto: Oliver Schikora | Die 44 Stadtratskandidaten der CSU, die für die Kommunalwahlen 2020 nominiert wurden.
"Wir sind die bürgerliche Mitte, die Sie mit Maß in die Zukunft führt jenseits apokalyptischer Ängste und politischem Fanatismus."
Oberbürgermeister Sebastian Remelé in seiner Rede über das Wahlprogramm der CSU für die Kommunalwahl 2020.

Remelé konzentrierte sich in seiner Rede vor allem auf das detailliert ausgearbeitete Programm für die Wahlperiode ab 2020. An der AfD arbeitete er sich nicht ab, doch wo man die Schweinfurter CSU verorten soll, brachte ihm langen Applaus ein: "Wir sind die bürgerliche Mitte, die Sie mit Maß in die Zukunft führt, jenseits apokalyptischer Ängste und politischem Fanatismus."

Remelé präsentierte seine Ideen für die Weiterentwicklung der Stadt, sprach alle Themen an, die diskutiert werden – von der Konversion der us-amerikanischen Liegenschaften, dem Wohnungsbau, Umwelt oder Mobilität. Es gab auch Neuigkeiten. Klar ist, dass das Kesslerfield mit 600 Wohneinheiten bis zur Landesgartenschau 2026 erschlossen werden soll. Neu ist, dass die Forderung, die Baugebiete Pfannäcker und Mönchskutte als Wohngebiete zu planen und zu entwickeln, erfüllt werden soll.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé stellte das CSU-Wahlprogramm für die nächsten sechs Jahre vor.
Foto: Oliver Schikora | Oberbürgermeister Sebastian Remelé stellte das CSU-Wahlprogramm für die nächsten sechs Jahre vor.

Interessant: Fast alle Themen, die der OB ansprach, durchzog ein "grüner" Faden als Leitmotiv. Angesichts des menschengemachten Klimawandels in der Stadt nachhaltig ökologisch zu handeln, ist offenbar auch bei den Christsozialen das Gebot der Stunde. "Wir sollten Schweinfurt nicht nur als Stadt der Industrie und Kultur verstehen, sondern auch als Stadt der Natur", so der OB.

  • Alles zum Thema Kommunalwahl 2020 finden Sie auf unseren Sonderseiten im Internet "Kommunalwahlen"

Ausdrücklich als "Signal der Versöhnung" bezüglich des Bürgerentscheids Landesgartenschau oder Stadtwald sieht er den Plan, auf Ackerflächen nahe Oberndorf neuen Wald zu pflanzen. Remelé vergaß auch die anderen großen Themen nicht: Kultur, Senioren, Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft, Schulen und Kindergärten. Das umfangreiche Angebot zur Integration in der Stadt werde ebenfalls aufrecht erhalten.

Mindestens wieder 21 Stadtratsmandate hat CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk zum Ziel für die Kommunalwahlen 2020.
Foto: Oliver Schikora | Mindestens wieder 21 Stadtratsmandate hat CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk zum Ziel für die Kommunalwahlen 2020.

CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk betonte, man habe Anfang der 1990er-Jahre "die Stadt aus ihrer Lethargie auferstehen lassen. Wir haben die Finanzen saniert, Rücklagen gebildet und kräftig investiert." Man wolle "weiter die geistige Führung in dieser Stadt übernehmen."

Bei der Kommunalwahl 2014 holten die Christsozialen 48,01 Prozent der Stimmen, es war das beste Ergebnis in Schweinfurt seit 1946. Die damit erzielten 21 Mandate sind auch 2020 das Ziel, genauso wie der Sieg bei den Oberbürgermeister-Wahlen für Amtsinhaber Sebastian Remelé, der seine dritte Amtszeit beginnen würde.

Auf der CSU-Liste finden sich 14 Frauen und 30 Männer, zwei amtierende Stadträte kandidieren nicht mehr: Heike Gröner und Jürgen Royek. Wie 2014 ist Oberbürgermeister Sebastian Remelé Listenführer, er holte vor sechs Jahren mit 16 819 Stimmen die meisten für seine Partei. Neue Gesichter mit aussichtsreichen Listenplätzen sind Karolin Große auf Platz acht, Richard Grekov (stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union) auf Platz elf oder Olga Baluyev auf Platz 16. Der frühere IHK-Vorsitzende und Geschäftsführer der Maincor Rohrsysteme GmbH, Dieter Pfister, wurde auf Platz 26 nominiert.

Die CSU-Liste für die Stadtratswahlen am 15. März 2020
Auf Platz eins der Liste steht Oberbürgermeister Sebastian Remelé. 2: Sorya Lippert, 3: Stefan Funk, 4: Stefanie Stockinger-von Lackum, 5: Klaus Rehberger, 6: Ljubow Hurlebaus, 7: Dr. Bernd Weiß, 8: Karolin Große, 9: Reimund Maier, 10: Mathias Ritzmann, 11: Richard Grekov, 12: Renate Walz, 13: Rüdiger Köhler, 14: Theresa Schefbeck, 15: Oliver Schulte, 16: Olga Baluyev, 17: Werner Christoffel, 18: Uli Hader, 19: Elisabeth Maskos, 20: Stefan Wegert, 21: Maurice Breitkopf, 22: Rainer Zink, 23: Florian Dittert, 24: Jutta Schmid, 25: Daniela Dünkel, 26: Dieter Pfister, 27: Alexander Dahms, 28: Lida Dastager, 29: Stephen De Santo, 30: Lothar Kreile, 31: Dr. Thorsten Spiegel, 32: Angelika Rudolph, 33: Peter Baum, 34: Frank Dumor, 35: Vitalij Stieglitz, 36: David Jones, 37: Andrea Meinert, 38: Andreas Wex, 39: Moritz Weigand, 40: Willi Eichhorn, 41: Martin Schleyer, 42: Inge Hofmann, 43: Filippos Papageorigou, 44: Manfred Geiling. Ersatzkandidaten: Roland Schraut, Jürgen Scholl, Alexander Schulz.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Alexander Dahms
Alternative für Deutschland
Bernd Weiß
Bundeswehr
Bürgermeister und Oberbürgermeister
CSU
David Jones
Elisabeth Maskos
Heike Gröner
Junge Union
Jürgen Royek
Klaus Rehberger
Kommunalwahl 2020 in Schweinfurt
Kommunalwahlen
Ljubow Hurlebaus
Maincor
Mathias Ritzmann
Maurice Breitkopf
Oliver Schulte
Reimund Maier
Renate Walz
Sebastian Remelé
Sorya Lippert
Stefan Funk
Stefan Wegert
Städte
Uli Hader
Werner Christoffel
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Reinshagen153@t-online.de
    Gute Nachrichten mit der Entwicklung von Pfannäcker und Mönchskutte. Sollte gleichzeitig gemacht werden: wenn's bei einem hakt und verzögert kann man beim anderen zügig weitermachen. Auch sollte dabei als Haupterschließung die im FNP vorgesehene Nordtangente zwischen Gretel-Baumbach-Str. und Eselshöhe eingeplant werden und die Heeresstr. via Dittelbrunn als Westtangente. Die Kreuzung beider Tangenten könnte man als repräsentativen Kreisel gestalten. Beide Tangenten würden die Innenstadt und insbesondere das Obertor enorm entlasten, Wege verkürzen und CO2 einsparen!

    "Remelé vergaß auch die anderen großen Themen nicht: [...] Industrie..." Leider doch. Es gibt keine Industriegrundstücke mehr. Das geforderte neue Industriegebiet bei Oberndorf könnte man vielleicht gut mit einem Stadtwald als Puffer zu den Wohngebieten verbinden.

    Auch sollte noch die Forderung der Linken aufgenommen werden, mit 50.000 € für eine Machbarkeitsstudie zu Wittek-Brix. Für den Bau gäbe es 80 % Zuschüsse!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten