Der Baum ist schon da, eine mächtige, 22 Meter hohe Tanne vom Steinberg steht in voller Pracht vor dem Rathaus. Mitarbeiter der Stadt sind schon damit beschäftigt, die Lichterketten zu befestigen. Doch ob es einen Weihnachtsmarkt rund um den Schweinfurter Weihnachtsbaum gibt, ist noch lange nicht entschieden.
Der Grund liegt auf der Hand, die Corona-Zahlen gehen nicht runter, die Inzidenz in der Stadt lag am 17. November laut RKI bei 437. Die Frage, ob größere Veranstaltungen wirklich sinnvoll sind in diesen Zeiten, stellt sich deutschlandweit. Bei den Haushaltsberatungen fragte Frank Firsching (Linke) nach dem Sachstand, von der Stadt gab es dazu bisher noch keine weiteren offiziellen Mitteilungen.
Citymanager Thomas Herrmann informierte nun etwas überraschend, dass die Aufbauarbeiten seit Anfang der Woche gestoppt wurden, um keine weiteren Kosten zu erzeugen. "Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht. Aktuell ist alles offen", so Herrmann. Stand jetzt seien zwar Veranstaltungen im Freien ohne Einschränkungen möglich. Doch dass das so bleibt, "ist sehr unwahrscheinlich."
Was aber kommt und was wird erlaubt sein? Und ist das, was möglich wäre, auch umsetzbar? Fragen, auf die sich Herrmann und die Verwaltung nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag eine Antwort und auch hoffentlich eine deutschlandweit einheitliche Lösung erhoffen. "Wir wollen einen Weihnachtsmarkt, ob wir auch dürfen, weiß derzeit keiner", so der Citymanager.
Das bisherige Konzept sieht so aus, dass im südlichen Teil des Marktplatzes vor dem Rathaus die Warenstände sind, im nördlichen Teil sollte die gastronomische Versorgung sein. Diesen Bereich könnte man auch einzäunen, wenn nötig. Konzepte für mögliche Varianten, auch mit Kontrolle von 2G, gibt es. "Aber es ist die Frage, ob wir dann auch genügend Händler finden, die Interesse haben, diese Flächen zu bewirten", erklärt Thomas Herrmann mit Verweis auf mutmaßliche Begrenzungen der Anzahl an Personen und Maskenpflicht.
Natürlich laufe die Werbung für den Weihnachtsmarkt bereits, doch alles andere, was nun Kosten erzeugen würde, wurde erstmal gestoppt. Als Beispiel nannte Herrmann den Aufbau der beliebten Weihnachtspyramide. Das würde 10 000 Euro kosten, müsste eigentlich jetzt schon geschehen. Es könnte aber sein, dass der Markt gar nicht stattfindet, weswegen man abwarten müsse.
Im vergangenen Jahr hatte das Citymanagement ebenfalls ein Konzept für einen Markt unter Corona-Bedingungen vorgelegt und mehrfach angepasst. Schließlich gab es aber ab November einen strikten Lockdown, so dass der Markt nicht stattfand. In normalen Jahren sind Weihnachtsmarkt und das daran anschließende Winterdorf bis Anfang Januar bei den Schweinfurtern beliebte Treffpunkte gerade nach Feierabend.