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Schweinfurt
Corona: Warum Schweinfurts Gesundheitsamt weniger Kontakte nachverfolgt
Das Gesundheitsamt Schweinfurt setzt ab sofort eine Vorgabe des Ministeriums zur  Kontaktnachverfolgung um. Doch was steckt dahinter?
Das Gesundheitsamt ändert ab sofort die Strategie bei der Kontaktnachverfolgung.
Foto: Martina Müller | Das Gesundheitsamt ändert ab sofort die Strategie bei der Kontaktnachverfolgung.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 12.02.2024 02:18 Uhr

Bereits vergangene Woche erklärte das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, dass ein Strategiewechsel in Sachen Kontaktpersonen-Nachverfolgung erforderlich sei. Grund dafür: In der jetzigen Phase der Pandemie sei die bisherige aufwändige Ermittlung und Nachverfolgung der Kontaktpersonen von den Gesundheitsämtern nicht mehr zu bewältigen. Wie das Landratsamt Schweinfurt nun mitteilt, werde man diese Vorgabe ab sofort umsetzen. Demnach werde die Kontaktpersonenermittlung auf Haushaltsangehörige sowie Einrichtungen mit vulnerablen Personen, also Menschen, die als besonders verletzlich gelten – etwa Senioren oder Menschen mit Erkrankungen – eingeschränkt.

Die neue Priorisierung entspreche den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und werde ebenfalls in anderen Gesundheitsämtern in Unterfranken beziehungsweise Bayern vorgenommen, heißt es in der Mitteilung des Landratsamtes. Die Fallzahlen im Landkreis und in der Stadt Schweinfurt seien in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. "Da mittlerweile in vielen Bereichen keine oder stark gelockerte Kontaktbeschränkungen gelten, kommt es – gerade in der am stärksten betroffenen Altersgruppe der 15 bis 30-Jährigen – zu nicht mehr überschaubaren Kontaktsituationen", so das Landratsamt.

Enge Kontaktpersonen sollen per Mail kontaktiert werden

Wie die Behörde mitteilt, könne es deshalb künftig dazu kommen, dass Kontaktpersonen beim Vorliegen bestimmter Fallkonstellationen nicht mehr durch das Gesundheitsamt kontaktiert werden. Dies sei insbesondere dann der Fall, wenn keine vulnerablen Gruppen oder Haushaltsmitglieder des positiv Getesteten betroffen sind (beispielsweise Besucher von Diskotheken oder Großveranstaltungen).

"Sofern keine vulnerable Einrichtung betroffen ist, setzt das Gesundheitsamt Schweinfurt entsprechend den Vorgaben des Gesundheitsministeriums auf eine Information der ungeimpften Kontaktpersonen durch die positiv getestete Person", erklärt die Behörde. Das Gesundheitsamt wird die als enge Kontaktpersonen eingestuften Bürgerinnen und Bürger künftig überwiegend per E-Mail kontaktieren. Sie würden dann eine Quarantäneanordnung sowie einen vorvereinbarten Testtermin für eine mögliche Freitestung erhalten.

Gesundheitsamt ruft weiter zur Impfung auf

Das Gesundheitsamt appelliert an alle Personen, welche ein positives Testergebnis vom Labor oder Hausarzt erhalten, zuhause zu bleiben – bereits vor dem Anruf des Gesundheitsamtes. Diese Pflicht ergibt sich unmittelbar aus der geltenden "Allgemeinverfügung Isolation", so die Mitteilung. Das Gesundheitsamt Schweinfurt empfehle weiterhin allen impffähigen Personen, sich impfen zu lassen, sowie die selbstständige Kontaktbeschränkung und die Einhaltung der bekannten AHA-L-Regeln. AHA-L bedeutet: Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Masken tragen und lüften und bei akuten Atemwegssymptomen zu Hause bleiben. Die Mehrheit der Infizierten bestehe derzeit aus ungeimpften Personen. Eine Impfung könne insbesondere vor schweren Krankheitsverläufen schützen.

 
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  • A. V.
    Wie viele Steuermillionen hat doch gleich wieder die sagenhafte "Bundes-Corona-App" gekostet? Die soll genau das doch angeblich können...
    War wohl nur eine Idee. Eine teure.
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