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Gerolzhofen
Bürgerinitiativen: Befürworter sollen "Tatsachen akzeptieren"
Die vier Bürgerinitiativen gegen die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke melden sich zu Wort. Sie fordern, endlich anzuerkennen, dass das Fahrgastpotenzial zu gering ist.
Seit Monaten kämpfen vier Bürgerinitiativen gegen die Reaktivierung der Steigerwalbahn.
Foto: Gert Drost | Seit Monaten kämpfen vier Bürgerinitiativen gegen die Reaktivierung der Steigerwalbahn.
Bearbeitet von Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 09.02.2024 11:07 Uhr

Mit wachsendem Unverständnis und Fassungslosigkeit sehen die Bürgerinitiativen gegen die Wiederbelebung der Steigerwaldbahn aus Prichsenstadt, Grettstadt, Gochsheim und Gerolzhofen das "mediale Spektakel, das die Bahnbefürworter seit Veröffentlichung des BEG-Gutachtens betreiben", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der vier Initiativen. Absicht der Bahnbefürworter sei es offenbar, "die Öffentlichkeit glauben zu machen, dass viel Getöse auch viel hilft und der weitaus überwiegende Teil der Bevölkerung eine Wiederbelebung der Bahntrasse wünscht."

In der Pressemitteilung der Bürgerinitiativen wird daran erinnert, dass es nicht die Bahngegner waren, die das Gutachten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zur Steigerwaldbahn aktiv betrieben und mit lautstarker, medialer Vehemenz gefordert hatten. "Nein! Es waren die Befürworter. Und nun, da das Gutachten vorliegt und die Zahlen nicht so ausfallen, wie es den Befürwortern ins Zeug passt, wird der BEG ein deutlich politisch motiviertes Ergebnis unterstellt." 

Kritik an Knoblach und Vizl

Man könnte dies im Ansatz vielleicht noch verstehen, heißt es in der Pressemitteilung weiter, wenn es sich bei dieser Haltung ausschließlich um die des Fördervereins Steigerwald-Express handeln würde, "also einer kleinen, unbedeutenden Interessengemeinschaft Bahnbegeisterter, die eine alte Strecke wieder mit Leben erfüllen wollen, um ihrem Hobby zu frönen".

Es sei allerdings ungeheuerlich, dies auch vom Verkehrsclub Deutschland und von politischen Vertretern der Grünen zu hören, die trotz Kenntnis der Sachlage "weiterhin mit falschen Tatsachenbehauptungen politische Stimmungsmache betreiben, wie erst jüngst der Abgeordnete Knoblach und der stellvertretende Landrat Vizl", die sich erdreisten würden, in der Main-Post von einer "weitgehend intakten Strecke" zu sprechen. "Liegt hier eine derart große ideologische Verblendung bei den Vertretern dieser Partei vor, dass sie jedes Maß und Ziel verloren haben? Wenn dies die politische Zukunft in Bayern oder in der Bundesrepublik ist, dann wird einem angst und bange!"

In der Pressemitteilung, unterschrieben von den örtlichen Verantwortlichen der Bürgerinitiativen, heißt es wörtlich: "Wir Bürgerinitiativen fordern, endlich die Tatsachen zu akzeptieren, die in dem von den Befürwortern geforderten BEG-Gutachten überdeutlich beleuchtet werden. Wir fordern, den Willen der Bürger und der Anrainergemeinden zu respektieren, die eine Reaktivierung ablehnen. Und wir fordern einen konstruktiven, ideologiefreien Dialog, der das Recht eines jeden auf freie Meinungsäußerung würdigt und zu einer zukunftsfähigen Lösung führt."

Kritik an der Diskussionskultur

Allerdings scheine dies derzeit nicht möglich zu sein, bedauern die Bürgerinitiativen, vor allem, wenn man sich den verbalen Wildwuchs in den Kommentaren unter den Presseartikeln auf den Seiten der Main-Post beziehungsweise "den Umgang mit uns und unseren Unterstützern" anschaue. "Da wird jeder, der anderer Meinung ist, persönlich angegriffen." Das sei nicht hinnehmbar. Und das könne auch keine politische Partei wollen. "Weshalb distanzieren sich Grüne und SPD nicht klar und deutlich?"

 
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  • H. H.
    Wollen wir das?

    Stilllegung der Buslinie? Nö, gefragt ist ein sinnvoller(!!) Verbund der Verkehrsträger.

    Gefährdung der Naturschutzgebiete? Nö, wenn man sich z. B. anschaut wieviele Tiere jedes Jahr im Straßenverkehr ihr Leben lassen, scheint so eine Bahn mit einem Zug und vielen Insassen vernünftiger zu sein als viele Autos mit je einem Insassen...

    Bahnschranken-Stau-Lärm? Nö. Ganz einfach schon deswegen, weil mehr ÖPNV-Benutzung = weniger Straßenverkehr = weniger Stau = weniger Lärm. Und selbst wenn im Tourismusverkehr Diesel- statt Elektrotriebwagen fahren, gibt das immer noch weniger Abgase und damit CO2 als würden all die Benutzer/innen mit dem eigenen Auto fahren.

    Kosten von 27 mio € + x (für ca. 40 km Strecke)? Das ist ja beinahe ein Sonderangebot, wenn man vergleicht, dass 4 km vierspuriger Straßenausbau schon ca. 35 mio kosten.

    Fazit: Mit Ihren Argumenten beweisen Sie schon beinahe selber, dass die Bahn eine bessere Alternative wäre als der MIV.
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  • C. W.
    Sie sollten die aktuelle Entwicklung im Auge haben. Es geht nicht mehr um eine Stärkung des ÖPNV, es geht um den Betrieb einer Museumsbahn oder von Güterverkehr, wobei ich mich frage, welche Güter da eigentlich transportiert werden sollen.
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  • H. H.
    Also - @ Princecharmant -

    die aktuelle Entwicklung bei der Mainschleifenbahn sieht so aus, dass vor knapp 30 Jahren der Abbau der Strecke verhindert und sie über ein ehrenamtlich betriebenes öffentliches Angebot im Tourismusverkehr seit mehr als 15 Jahren am Leben erhalten werden konnte, was hoffentlich bis zur offiziellen Wiedereröffnung im täglichen ÖPNV funktionieren wird.

    Ein derartiges Modell wäre für die Steigerwaldbahn sicher auch denkbar, um zumindest mal zu verhindern, dass Fakten geschaffen werden, die die Region innerhalb der nächsten - sagen wir - 20 Jahre schwer bedauern dürfte.

    Thema Güterverkehr: Prinzipiell möglich wäre viel - aber "Dank" der "umwerfenden" Bahnpolitik der letzten Jahrzehnte sicher nicht aus dem Stand... und wir sind hier ja (leider) auch nicht in der Schweiz, wo die Politik nicht ständig auf die Befindlichkeiten der Autoindustrie schielt...
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  • O. S.
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  • N. K.
    Zum so und zuvielsten Mal habe ich das Aufmacherbild zu dem Zeitungsbeitrag angesehen - mit dem "Bahnschrankenargument".

    Vorgestern Abend auf der Heimfahrt von meinen Töchtern, die in Sennfeld wohnen, folgendes Szenario:

    Kurze Zeit nach meiner Ankunft an der Ampel an der Kreuzung Hauptstraße/'Gerolzhöfer Straße musste ich - als erster - warten: die Ampel sprang auf ROT. Gefühlte zwei bis drei Minuten musste ich warten, bis der Verkehr aus meiner Richtung wieder freigegeben war.

    Kontrastprogramm Eisenbahnschranken:

    Nachgewiesenermaßen! beträgt dank moderner Signaltechnik hier die Wartezeit vor geschlossener Schranke < 1 Minute! Bei Youtube gibt es kurze Videos diese Tatsache belegend. Für Lesende, die in der Schule im Fach Mathematik nicht so recht aufgepasst haben: dieser Linkspfeil bedeutet "kleiner als".

    Die Reaktivierungsgegner sollten sich zu diesem Punkt besser - mangels Fachkenntnisse - nicht mehr äußern.
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  • G. W.
    Ideologische Verblendung

    Diese Dummphrase wird immer dann verwendet, wenn jemand nicht auf der Linie der bayrischen Einheitspartei liegt.

    Ideologisch verblendet ist man allerdings dann, wenn man ALLES der Maxime von Autolobby und Idealisierung des motorisierten individualverkehrs unterwirft.

    Ideologisch verblendet ist es auch, den mehrspurigen Ausbau einer Bundesstraße zu fordern, deren Verlauf ziemlich genau mit der Bahntrasse übereinstimmt,
    bei der Straße wird um s Eck behauptet, das müsse sein, weil der Verkehr zunehme, bei der Bahntrasse wird argumentiert, die brauche es nicht, da zu wenig Fahrgastpotenzial vorhanden sei.

    Sowas nenne ich
    Ideologisch verblendete Verkehrspolitik.
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  • B. J.
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  • A. K.
    Aah, die sogenannten BI´s leben auch noch.

    Absatz I: Sie sprechen für eine angebliche Mehrheit? Von welcher? Die gefühlte Mehrheit die Ihnen durch den Kopf spukt? Klar, dass ist eine absolute Mehrheit!

    Absatz II: Ein Rückblick in die Historie zeigt, dass die BI´s selbst gegen die Potenzialanalyse waren. Wie diese momentan gesehen wird, politisch und medial, ist hinlänglich bekannt (Zitat des Artikels ,,Wurde am Gutachten gedreht´´, von Herrn Klaus Vogt, MP).

    Absatz III: Der FV war schon aktiv als die BI´s noch nicht gegründet waren! Auch den FV als unbedeutend hinzustellen, finde ich lustig. Es zeigt wie nichtig und klein die BI´s selbst sind. Auch scheut man bei den BI´s kein Mittel um dem Förderverein zu schaden. Dabei fallen die absoluten Unwahrheiten, Diffamierungen und Unterstellungen sofort auf. Und dann Diskurs zu fordern, den man nun schon seit 2 Jahren boykottiert. Dies zeigt auch welche niederen Ziele man verfolgt.

    fff....
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  • A. K.
    Noch zu Absatz III: Ein ganz großes Lob an den Förderverein, den VCD und vor allem an die Herren Knoblach und Vizl. Um die Zukunft von Bayern brauchen wir uns mit Ihnen (BI´s) und der Skandalträchtigen CSU keinen Kopf zu machen (Amigos, Brothers in Arms)😉.

    Absatz IV: Wieder nur Unterstellungen! Man versucht vom eigenen, mehr als fragwürdigen, Verhalten abzulenken und auf Andere zu projizieren. Selbst Parteien, die nicht d´accord sind, werden in ein falsches Licht gerückt. Das ist definitiv keine Demokratie!

    Fazit: An den Förderverein: Bitte so weiter machen. Das macht ihr Klasse! Zur SPD und den Grünen (samt Vertretern) kann man als Bürger voller Respekt sagen: Danke für so viel Engagement und Einsatz für die Sache!
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  • G. S.
    Liebe Bahngegner so nicht !

    Es gibt drei Gutachten:
    1. vom Prof Schliephake
    2. vom Landkreis
    3. von der BEG

    Bei 1 + 2 wurde der vollständige Rechenweg offengelegt und die Gutachten sind nachvollziehbar und in etwa gleich. Bei 3 wurden wenige Seiten mit dem Titel Gutachten vorgelegt, die Berechnung ist bis heute unklar, vielmehr wurden abweichende Ergebnisse zu 1+2 präsentiert.

    Warum soll man das akzeptieren, nur weil es einigen Gegnern in den Kram passt.
    Das einzige, was zählt, ist Gutachten 3 vollständig offenlegen, dann vergleichen und dann kann man das so hinnehmen (auch wenn es schmerzt) oder hinterfragen.

    Demokratie ist, wenn man mit gleichen(!) Voraussetzungen unterschiedliche Meinungen diskutiert.
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  • N. K.
    Da kommen letztendlich mehrere Lehrstücke an Dreistigkeit zusammen:

    1. Rein zufällig an dem Tag, an dem der Kreistag mehrheitlich beschloss, die Potenzialanalyse durch die BEG erstellen zu lassen, verscherbelt die Bahn die Strecke an den Schrotthändler Meißner.

    2. Anstatt, wie es dem Grundsatz der Rechtsstaatlichkleit entspräche, die Zahlen und Rechenwege auf den Tisch zu legen, mauert die BEG und hüllt sich in Schweigen.

    Beides ist kein politisch guter Stil. In Staaten, die es mit Leuten wie Putin, Erdogan oder Orban zu tun haben, gehört derartig vergleichbares Verhalten zum politischen Tagesgeschäft. Hier zu Lande sollte man das nicht nötig haben.
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  • N. R.
    Bitte belegen Sie Ihre Behauptung.
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  • M. E.
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  • O. S.
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  • G. W.
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  • X. X.
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  • A. K.
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