Den Weg für eine Bewerbung für die Landesgartenschau 2026 frei gemacht hat der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am 14. Juni. Mit 11:3 Stimmen befürworteten die Stadträte die Abgabe der seit Monaten intensiv vorbereiteten Bewerbung, die dem Auswahlkommitee bis 29. Juni vorliegen muss. Am 19. Juni entscheidet der Hauptausschuss, wiederum eine Woche später der Stadtrat.
Die Planungen zu einer Landesgartenschau auf rund 18 Hektar im nördlichen Bereich der Ledward-Kasernen und des Kessler Fields laufen seit einigen Jahren (wir berichteten). In den ehemaligen Ledward-Kasernen, die die US-Amerikaner 2014 im Herbst verließen, an der Niederwerrner Straße entsteht im südlichen Bereich das neue i-Campus-Gelände der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Dieses wird durch die sogenannte Carus-Allee abgegrenzt, die sich in der Mitte des Geländes von Ost nach West erstreckt. Dahinter im Norden Richtung Kleingartenanlage Alte Warte war im Stadtentwicklungskonzept ohnehin ein großer Park vorgesehen.
Blumen in der Panzerhalle
Dieser soll als Kernbereich der Landesgartenschau entwickelt werden. In einer ehemaligen Panzerhalle auf dem Gelände sollen eine Blumenhalle entstehen, außerdem sind Schaugärten zu verschiedenen Themen angedacht. Die Kleingärtner aus der Anlage an der Alten Warte haben laut Baureferent Ralf Brettin schon Bereitschaft signalisiert, sich intensiv zu beteiligen. Den zweiten Kernbereich des insgesamt 18 Hektar großen Landesgartenschau-Geländes bildet der südliche Bereich des Kesslerfields, unterhalb der Wohnhäuser von Yorktown Village. In einem kleinen Park dort würden vor allem die Ausstellungspavillons für Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Ministerien oder Verbände platziert. Über die Heeresstraße und die Willi-Kaidel-Straße werden die Gelände verbunden, inklusive Blütenband und gewerblichem Gartenmarkt.
In der Bauausschusssitzung warben Verwaltung, OB und die Planer intensiv für die Bewerbung zur Landesgartenschau. Die Chancen stünden gut, den Zuschlag zu erhalten, die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen stehe dem Konzept positiv gegenüber. Gerechnet wird mit Kosten von insgesamt 24 Millionen Euro in Investitions- und Durchführungshaushalt. Die Stadt rechnet mit gut fünf Millionen Euro Zuschuss durch den Freistaat und zwölf Millionen Einnahmen durch Eintrittsgelder (gerechnet mit 750 000 Besuchern), Sponsoring, etc.
SPD ist dagegen
Kritik an den Plänen gibt es von Seiten der Schweinfurter SPD. Dort sieht man die Innenstadt nicht ausreichend angebunden, ist der Kostenschätzung gegenüber skeptisch und hält das Ledward-Areal aus verschiedenen Gründen für ungeeignet, eine Landesgartenschau am Main wäre aus Sicht der SPD zielführender. Die anderen Räte von Seiten der CSU, der Grünen und proschweinfurt waren einhellig dafür - ein ähnliches Abstimmungsverhalten wird auch im Hauptausschuss und im Stadtrat erwartet, so dass einer Abgabe der Bewerbung zum Ende des Monats nichts entgegen stehen dürfte.