"In einer Zeit, in der die Wohnungsnot immer mehr zur sozialen Realität wird, ist es begrüßenswert, dass Maßnahmen ergriffen werden, um den Ausbau von Sozialwohnungen voranzutreiben. Dennoch sind die aktuellen Bemühungen lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein", so Robert Striesow, Mitglied des Bündnisses Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW) in einer Pressemitteilung, aus der die folgenden Informationen entnommen sind.
Robert Striesow äußert in der Mitteilung Kritik an den aktuellen Entwicklungen Bezug nehmend auf eine Mitteilung von SWG und der Bürgerinitiative "Bezahlbar wohnen in Schweinfurt" über den Stand des Ausbaus von Sozialwohnungen in der Stadt Ende Februar: "Die ausgebauten Sozialwohnungen sind ein wichtiger Schritt, jedoch bei Weitem nicht ausreichend, um der Wohnungsnot in unserer Stadt effektiv entgegenzutreten", so Striesow. Aus seiner Sicht erfordere "die wachsende Diskrepanz zwischen Wohnraumangebot, steigenden Bevölkerungszahlen und Nachfrage drastische Maßnahmen und eine langfristige Strategie."
56.127 Menschen Ende 2023 in Schweinfurt
Die Bevölkerung in Schweinfurt wächst, schreibt das BSW. 2010 lebten in Schweinfurt 53.033 Menschen, Ende 2023 waren es 56.127. "Das ist ein Zuwachs von über 3000 Menschen, die hier in Schweinfurt leben. Nicht in die Statistik fallen Menschen, die zwar hier leben, aber hier nicht gemeldet sind. In der Vergangenheit ergab eine Anfrage der Linken Schweinfurt, dass es im Jahre 2019 nur noch 2929 geförderte Wohnungen gab. Wohlgemerkt hatte Schweinfurt vor über 20 Jahren noch 5616 Sozialwohnungen", schreibt Striesow.
Laut einer Anfrage der Stadtratsfraktion der Linken, deren Fraktionsvorsitzender Striesow derzeit ist, im März 2023, zeigte sich ein stetiger Rückgang der geförderten Wohnungen. "Die SWG ist bemüht, hier die vereinbarten 500 Sozialwohnungen durch Neubau, Sanierung oder durch das Verlängern der Bindungsfrist bereitzustellen, doch leider ist das in Anbetracht der Wohnungen, die alleine von 2020 bis 2023 aus der Bindung herausgefallen sind (385 Wohneinheiten) und die Wohnungen, die bis zum Jahre 2026 noch auslaufen werden (509 Wohneinheiten) deutlich zu wenig. Hier müssen SWG und andere Protagonisten deutlich aktiver werden", so die BSW. Ohne Zutun der Initiatoren des Bürgerbegehrens und der über 3000 Unterschriften der Bürger, "wäre der Oberbürgermeister nicht auf die Idee gekommen, geförderten Wohnraum anzutreiben", so Striesow.
Problem fordert ganzheitliche Lösung
"Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bei der Wohnungsnot um ein strukturelles Problem handelt, das eine ganzheitliche Lösung erfordert. Es ist an der Zeit, dass wir mutige Schritte unternehmen, um die soziale Gerechtigkeit in unserer Stadt zu gewährleisten und für alle Gesellschaftsschichten bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen", fügt Robert Striesow hinzu. Das Bündnis Sahra Wagenknecht setze sich weiterhin "mit Entschiedenheit dafür ein, dass Wohnen kein Luxus ist und entsprechend gefördert wird."