Eine spannende, packende Geschichte entwickelt Renate Eckert in ihrem Krimi „Brunnenkind“, ihr drittes Buch nach „Hunrige Schatten“ und „Novemberfeuer.“
Intensiv mit Psychologie beschäftigt
Man merkt der Geschichte an, dass sie sich intensiv mit Psychologie beschäftigt hat. Als eine Freundin Psychologie studierte, hat sie quasi mitgelernt. Ihr Figuren stattet sie mit glaubwürdigen Seelenleben, Konflikten und Entwicklungen aus. „Es geht einfach nicht, dass sich eine graue Maus plötzlich zur femme fatale entwickelt“, sagt sie. „Das muss schon glaubwürdig sein.“
Schauplatz Bad Kissingen
Eigentlich sollte Brunnenkind, die Geschichte von Ilka, einer jungen Frau, die dem Geheimnis ihrer Herkunft auf der Spur ist und dabei in ganz üble Familiengeheimnisse verwickelt wird, ganz wo anders spielen. Aber Renate Eckerts Verleger ist der Meinung, Bücher sollten da spielen, wo man sich auskennt. Deswegen spielt ein Großteil des Buches in Bad Kissingen.
Ilka versucht dort herauszufinden, wer ihre leiblichen Eltern sind. Ausgerechnet die Familie des Oberbürgermeisters von Hohenbach ist in ihre Geschichte verstrickt. Das ist schon kompliziert genug, nicht nur wegen der Vergangenheit der Familie und ihrer teilweise seltsamen Mitglieder.
Ausgelöst hat das Ganze ein Unfall. Ilka entdeckt, dass der Mann, der sie großgezogen hat und jetzt im Leopoldina-Krankenhaus im Koma liegt, nicht ihr leiblicher Vater ist. Und ab dann wird es spannend und auch mörderisch.
Spannende Unterhaltung
Spannende Unterhaltung, die nicht platt ist, will Renate Eckert schreiben. „Platte Bücher gibt es genug“, sagt sie.
Dass die Details stimmen, ist ihr wichtig. Deswegen hat sie sich Bad Kissingen auch noch mal genau angeguckt, ist in die Lokale gegangen, in denen ihre Heldin auch geht. Ins Bratwurstglöckle, zum Beispiel. Renate Eckert mag Bad Kissingen, geht auch immer gern mit Besuch in die Kurstadt mit ihrem Flair und der beeinruckenden Architektur.
Ein bisschen von ihr selbst ist natürlich auch in ihrem Buch. Eine der Figuren legt sich eine CD ein, hört Rigoletto mit Pavarotti – eine Lieblingsaufnahme von Renate Eckert, die auch eine Schwäche für Opern hat.
„Brunnenkind“ hört mit einem Knaller auf. Im doppelten Sinn. Wer der Täter ist, darauf wäre man nicht unbedingt gekommen. Und es gibt ein Happy-End für Ilka – mit allem, was dazugehört. Renat Eckert hat lange nachgedacht, ob das alles so schön im Epilog enden soll. „Aber, ich habe mir gedacht, das gönne ich ihr jetzt mal.“
Renate Eckert wollte schon mit 13 Jahren Bücher schreiben, sagt sie. Aber sie hat ein paar Schleifen gedreht, bis ihr erster Roman herauskam. Sie schrieb für die Zeitung, war Pressereferentin im Landratsamt. Deswegen ist sie jetzt wohl auch kaum noch aufzuhalten in ihrer Schreibfreude und Kreativität.
Buch vier gibt es auch schon
Das vierte Buch ist eigentlich schon fertig. Sie braucht nur noch einen Ort, an dem es spielen soll. Diesmal geht es um eine Missbrauchs-Geschichte. Eine junge Frau setzt sich hin und sagt: „Ich habe mein Kind umgebracht“. Dürfte ziemlich spannend und düster werden. „Und psychologisch interessant“, sagt Eckert. „Das wird das heftigste Buch.“
Das Buch „Brunnenkind“ ist im mainbook-Verlag erschienen, ISBN-9783946413844, 11,95 Euro. Am 9. Oktober plant Renate Eckert eine Lesung in der Buchhandlung Vogel.