Schreiben wollte sie schon als kleines Mädchen, hat sich beruflich schließlich mit Sprache beschäftigt und jetzt ist ihr Traum in Erfüllung gegangen: Renate Eckert hat ihr erstes Buch veröffentlicht und das bei einer sehr guten Adresse, im Heyne-Verlag.
Sie war Auslands-Korrespondentin, elf Jahre lang Journalistin im Schweinfurter Tagblatt und zuletzt Pressereferentin im Landratsamt. Und so ist es nahe liegend, dass der Psycho-Thriller „Hungrige Schatten“ in diesem Polit- und Zeitungsmilieu spielt. Eine junge sensible Frau wird Volontärin bei einer Lokalzeitung in der bayerischen Provinz und soll ein Porträt über den aussichtsreichsten Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl schreiben. Sie ahnt zu diesem Zeitpunkt nicht, dass diesem charismatischen, aber skrupellosen Mann hemmungslos verfallen wird. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Seit 2001 beschäftigt sich Eckert mit diesem Stoff. Mit den ersten 30 Seiten ging sie zur Leipziger Buchmesse, fand eine Lektorin, die ihr Talent bestätigte und kam so zum Heyne-Verlag, was man durchaus mit einem Sechser im Lotto gleichsetzen kann.
Talent, Disziplin und vor allem Geduld, nennt Eckert als Voraussetzungen, um als Autor erfolgreich zu werden. Inzwischen schreibt sie schon am zweiten Buch, was ein großer Vertrauensbeweis des Verlages ist. Bis Ende Juni muss sie es abgeben. Das bedeutet täglich Arbeit am Computer, von 9 bis 13 Uhr.
Die Stärke ihres Erstlings liegt in der psychologisch tiefgründenden Auseinandersetzung mit ihren Figuren. „Für jede schreibe ich zunächst eine Biografie, um mich in sie hineinversetzen zu können. Sie sollen authentisch agieren. Wiedererkennen wird sich übrigens niemand, höchstens in einzelnen Zügen. Eckerts Menschen sind aus vielen Einzelnen montiert, die Summe von vielen Begegnungen. Ihre erste Lesung hat sie am 17. Juli, in der City-Buchhandlung, 20 Uhr.
Renate Eckert: „Hungrige Schatten“, Heyne-Verlag, 282 Seiten, 7,95 Euro.