Der BUND Naturschutz (BN) hat sich in einer Stellungsnahme gegen eine erneute und vor allem gegen eine "überdimensionierte" Sand- und Kiesausbeute durch das Bauunternehmen Glöckle auf Grafenrheinfelder Flur ausgesprochen und sich so eindeutig hinter den Protest der Gemeinde gestellt.
Die Planung, östlich von Grafenrheinfeld (zwischen der Bebauung und dem Schwebheimer Wald) ein 85 Hektar großes Abbaugebiet für Sand und Kies zu erschließen, wird in der von dem Kreisvorsitzenden Edo Günther unterzeichneten Erklärung als völlig überzogen bezeichnet. Zu rechtfertigen sei ein 120 Fußballfelder großer Eingriff in die Natur schon wegen der weltweit immer knapper werdenden Vorräte an Sand und Kies nicht.
Regierung soll kein falsches Signal setzen
Weiter heißt es: "Auch wenn laut Erläuterungsbericht 55 Hektar wieder verfüllt werden sollen, gehen 24 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche mit teilweise überdurchschnittlicher Ertragsfähigkeit auf Dauer verloren." Zudem sei nicht gesichert, dass für die Verfüllung genügend geeignetes Material zur Verfügung stehe. Ein weiterer großflächiger Verlust landwirtschaftlicher Fläche sei auch unter dem Aspekt zu vermeiden, dass seit 1970 die Landwirtschaft auf der Gemarkung rund 500 Hektar verloren habe.
Gute landwirtschaftliche Flächen seien außerdem in Zeiten des Klimawandels dringend für die Ausweitung des Ökolandbaus unverzichtbar. Die Genehmigungsbehörde (Regierung von Unterfranken) fordert der BN auf, kein falsches Signal zu setzen und den Nachhaltigkeitsgrundsatz nicht auf den Kopf zu stellen.