Wer in Schweinfurt ein Baugrundstück sucht, der muss die Qual der Wahl nicht fürchten. Unbebaute Industriegrundstücke gibt es nicht mehr. Im Industrie- und Gewerbepark Maintal sind allenfalls in der Nachbarschaft zur Straße nach Grafenrheinfeld einige Grundstücke zu haben, die aufgrund des Immissionsschutzes nicht für produzierende Betriebe, sondern nur für das Gewerbe geeignet sind. Im privaten Wohnungsbau sieht es nicht anders aus. Gebaut wird derzeit noch auf der Eselshöhe West II und an der Alaskastraße ganz im Norden der ehemalige US-Siedlung Yorktown Village zwischen Hainigweg und Heeresstraße (Höhe Kleinflürleinsweg). Auch hier sind die Grundstücke längst vergeben. Erste Mehrfamilienhäuser entstehen in dem neuen Stadtteil Bellevue.
Beim Thema Industrieansiedelung setzen Stadt und Landkreis auf das Gelände der ehemaligen Flugplatzkaserne bei Geldersheim. Private Bauherrn können hoffen, dass sie eines der unbebauten Grundstücke, die es in nahezu allen Stadtteilen gibt, erwischen, wobei die meisten Eigentümer seit Jahren nicht verkaufen. Erfolgversprechender ist die Nachfrage bei der Sanierungsstelle im Rathaus. Innenstadtnah und auch in Oberndorf vergibt oder vermittelt das Amt für Stadtentwicklung und Hochbau immer wieder Projekte.
An der Leistungsgrenze
Dass die Stadt Baugebiete weit über das hinaus brauche, was derzeit entsteht und geplant ist, hatte erst im Herbst die SPD-Stadtratsfraktion gefordert. Dass aktuell mehr Wohnraum als in den vergangenen Jahren errichtet wird, ist eine Folge des Flächenankaufs durch die Stadt nach Abzug der US Army. Schon vergeben sind jedoch die 16 Neubaugrundstücke an der Alaskastraße. Weiteren Baugrund für 140 Wohneinheiten bietet der Bereich zwischen Kesslerfield/Yorktown und der Gartenstadt. Für dieses Gebiet läuft die Planung. Ansonsten sind die Kapazitäten der Bauverwaltung vor allem durch die Erschließung des neuen Stadtteils Bellevue (650 Wohneinheiten auf 16 Hektar) und der Ledward-Kaserne ausgereizt.
Rund 80 Hektar groß sind die Flächen, die die Stadt nach dem Abzug der Amerikaner erwarb: die Ledward-Kaserne an der Niederwerrner Straße, Askren Manor westlich des Kennedy-Rings sowie Kesslerfield und Yorktown hinter dem Willy-Sachs-Stadion. Welche Nachfrage an Wohnraum schon vor drei Jahren herrschte, zeigte sich, als die Stadt die 64 Doppelhaushälften in Yorktown verkaufte. Zu einem Tag der offenen Tür kamen 20 000 Besucher. Für die Verlosung der Häuser im Mai 2016 lagen dann 896 Bewerbungen vor. Die Doppelhaushälften, Fertighäuser aus Holz, kosteten je nach Zustand zwischen 95 000 und 125 000 Euro für 90 Quadratmeter Wohnfläche und 450 Quadratmeter Grund. Unterkellert sind die Häuser nicht.
Mönchskutte
Langfristig kann die Stadt Schweinfurt nur noch an der Mönchskutte (nördlich der Gartenstadt zwischen Heeresstraße und B 286) wachsen. Die noch freien Flächen auf der Gemarkung Oberndorf sind bislang für die Landwirtschaft reserviert.
Auch durch die sinnfreie LGS. Neubürger wären in vielerlei Hinsicht wichtiger als dieses CSU-Prestigeprojekt.
Die Mönchkutten sind seit 1984(!) im Flächennutzungsplan als Wohngebiet ausgewiesen - und nichts tat sich bisher! Jeder Neubürger, den die Stadt verschenkt, ist einer zu viel!
Der Abzug der Amerikaner ist seit Anfang 2012 bekannt und in Conn tat sich bisher nichts. Weil Niederwerrn, Geldersheim & Landkreis mit diesem 200 ha Projekt natürlich überfordert sind.
Hier zeigt sich wieder die unmögliche Gebietsreform der 70er um SW. Das gibt nie Ruhe, sondern die Folgen werden je länger, je ärger!
Der Freistaat steckte SW ins Korsett! Die Großindustriestadt hat die halbe Fläche von Bad Kissingen und wurde zur kleinsten kreisfreien Stadt Deutschlands! Ein unsäglicher Pfusch! Die Stadt sollte in München mit Nachdruck die Situation aufzeigen und die Nachholung der Eingemeindungen fordern. In einer großen Lösung!